BattleTech 03: Gray Death Trilogie 3 - Der Preis des Ruhms
was sollte aus ihnen werden, wenn die Legion sich auflöste? Ein paar seiner Leute mochten es schaffen, eine Passage auf eine andere Welt zu organisieren, aber die meisten würden für immer hier festsitzen. Helm war nicht die schlimmste der Welten. Auf seine kalte, harte Art war dieser Planet sogar wunderschön. Aber er war kein Zuhause für sie. Jetzt nicht mehr. Und selbst unter der Voraussetzung, daß Marik sie in Ruhe ließ, womit konnten sich ehemalige Söldner ihr Brot verdienen?
Selbst wenn die Legion aufgelöst wurde, wie vielen von ihnen würde es gelingen, durch Mariks Suchnetze zu schlüpfen? Wer sich solche Mühe gemacht hatte, das Regiment zu vernichten, würde sich nicht mit dessen Auflösung zufriedengeben. Allem Anschein nach sollten sie ausgelöscht werden. Hatte man das alles angezettelt, nur damit Marik ein altes Waffenlager des Sternenbunds in die Hände bekam?
Grayson blieb stehen und ließ den Blick über das Lager wandern, beobachtete, wie Männer und Frauen ihre Waffen säuberten, über kleinen Lagerfeuern ihre Nahrung zubereiteten, arbeiteten, redeten oder sich einfach nur in ihren Zelten ausruhten.
Sie mußten etwas dagegen tun können!
Aber war dazu noch genug von ihrem Regiment übrig?
»Wir lösen uns nicht auf!«
Die Männer und Frauen der Gray Death Legion hatten unter den Bäumen entlang des Araga Aufstellung bezogen. Das Aragayagebirge ragte im Norden, von Gold und Eis gekrönt, in einen kalten Himmel aus klarblauem Kristall.
Die Legion stand schweigend vor Grayson, der aus der offenen Rückenluke seines Marodeur zu ihnen redete und die Außenlautsprecher des BattleMechs benutzte, um sich verständlich zu machen. Alle Mitglieder der Legion — von den MechKriegern bis zu den älteren Kindern der Astechfamilien — standen erwartungsvoll und sehr schweigsam vor ihm. Alle Augen waren auf ihn gerichtet.
»Ich habe mir alle Argumente angehört«, sprach Grayson weiter. »Wir könnten uns auflösen und uns niederlassen. Wir könnten als Bauern leben, als MaschinenTechs und Fabrikarbeiter. Wir könnten warten, bis die Marik-Truppen abziehen. Vielleicht könnten eines Tages einige von uns eine Passage nach Galatea buchen und sich einem anderen Regiment anschließen. Aber darauf werden wir uns nicht einlassen, Leute. Und ich werde euch auch sagen, warum.
Die Auflösung der Legion ist keine Antwort... es ist keine Antwort, die allen Männern und Frauen der Einheit helfen kann. Wenn wir uns hier niederlassen, werden ein paar Leute vielleicht... vielleicht in ein paar Jahren genug C-Noten zusammen haben, um sich eine Passage auf eine andere Welt leisten zu können ... aber was wird aus all den anderen ? Kann irgend jemand unter euch ernsthaft Pläne zum Verlassen dieser Welt schmieden, wenn er genau weiß, daß neun von zehn ... daß neunundneunzig von hundert Kameraden für den Rest ihres Lebens hier auf Helm festsitzen?
Und die Marik-Truppen werden sich nicht damit zufriedengeben, nur eine Handvoll von uns zu fangen. Ich würde ... ich würde ...« Er stockte, war einen Augenblick nicht mehr in der Lage, weiterzureden. Er versuchte nicht mehr, diese Leute aufzubauen. Seine Worte kamen aus der Tiefe seines Herzens.
Als Grayson wieder Worte fand, waren sie mit ruhiger Gewißheit erfüllt. »Noch heute nachmittag würde ich mich Kolonel Langsdorf ergeben, wenn ich damit eure Freiheit erkaufen könnte. Aber sie werden sich damit nicht zufrieden geben. Sie haben die Innere Sphäre überzeugt, daß wir Mörder, Renegaten und blutrünstige Monster sind ... und sie werden nicht zufrieden sein, bis sie uns gestellt und ausgelöscht haben.
Und selbst wenn es uns gelingen sollte, Helm zu verlassen, an den Marik-Truppen vorbei und aus dem Marik-Raum hinaus zu kommen ... könnten wir mit dem Ruf, den sie uns angehängt haben, zwischen den Sternen überleben? Wir sind die Legion. Unser Name, unser Ruf ... sie sind ebenso ein Teil von uns wie unsere Augen und Hände. Wenn wir sie verlieren, als Einheit oder als Einzelpersonen, sind wir Krüppel!«
Er machte eine weitere Pause und ließ die Augen suchend über die Reihen unter sich schweifen. Aus der Höhe des Marodeur -Cockpits war es schwer, einzelne Gesichtsausdrücke zu lesen. Lori konnte er ausmachen, die fast direkt unterhalb vor ihm stand und lächelte. McCall stand neben ihr, und er lächelte ebenfalls. Sharyl blickte mit grimmiger Entschlossenheit drein. Tracy Kent wirkte ausgelaugt, fahl und ausdruckslos. Khaled schien so gefühllos wie
Weitere Kostenlose Bücher