BattleTech 03: Gray Death Trilogie 3 - Der Preis des Ruhms
sein?«
»Neun Wochen gestern.« Clay blickte seinen Freund mit einem Augenzwinkern von der Seite an. »Rat mal, wie sie ihn genannt hat?«
McCall hob die Schultern und schüttelte den Kopf, dann sah er das Zwinkern. »No, Delmar, das nicht. Das würde sie mir nae antun.«
»Und ob.« Clay grinste angesichts der Verlegenheit seines Gegenübers. »Davis Carlyle Clay, nach dir und dem Boss.«
»Na, da hat sie's wenigstens halb richtig. Carlyle ist ein grander Name, auch wenn er sich wirrd anstrengen müssen, ihm gerecht zu werd'n.« McCall sah seinem Freund in die Augen. »Wir können sie immer noch finden, Laddie, und mein wie Patenkind auch. Sie ist eine muntere Lass, die Terri. Wenn sie den errsten Angriff überstanden hat, iss sie bestimmt noch am Leben.«
»Ich hoffe es wirklich, Davis. Mein Gott, wie ich das hoffe!«
18
Janice Taylor ließ ihren müden Körper vorsichtig auf den Boden nieder, schloß die Augen und seufzte. Es war ein langer, langer Tag gewesen. Irgendwie war das Warten das Schlimmste.
»He, OG.« Ein junger Bursche mit karottenrotem Haar setzte sich neben sie. »Haben Sie was Neues vom Alten gehört?«
Für die Obergefreite Taylor und die übrigen Mitglieder der Gray Death-Infanterie, ob es sich um Kommandos oder normale Schlammhüpfer handelte, gab es nur einen »Alten« — Hauptmann Ramage mit seinen stahlharten Augen und seiner messerscharfen Zunge. Ramage war einer von ihnen und dem einfachen Soldaten sehr viel näher als Oberst Carlyle.
Janice öffnete die Augen. »Hallo, Niklas.«
»Ich ... ich hab Sie aus dem Medzelt kommen sehen, und ich, na ja ...« Er verstummte und blickte auf seine Zehen.
»Du hast recht, Nik, ich komme gerade von dort. Ich befürchte, es sieht nicht gut aus. Burke meint, daß sein Zustand sich stabilisiert hat, aber er weiß nicht, wie lange er ohne richtige Behandlung durchhalten kann.«
»Und die kriegt er hier bestimmt nicht!« unterbrach Niklas sie verärgert. Wie alle, die von dem Trellwaner ausgebildet worden waren, bewunderte auch Schütze Niklas Chen den »Alten«, der genaugenommen ganze 32 Jahre zählte.
»Was meinen Sie, OG Taylor? Was wollen wir tun? Ich meine ...« Chen deutete auf die Kuppelzeltreihe am Rande der Lichtung. »Ein paar der Jungs hielten es für besser, wenn wir Schluß machen würden. Wir könnten doch Bauern oder so was werden?«
Janice sah ihn scharf an. »Meinen Sie, die Legion auflösen?«
Der Rotschopf schluckte und nickte. »Wissen Sie, ich denke, wir könnten den Hauptmann nach ... nach ... wie heißt die Stadt wieder? Und ihn vielleicht da in ein Krankenhaus schaffen, wissen Sie? Und ... und die könnten ihn zusammenflicken?« Seine Stimme überschlug sich vor Eifer. »Ich könnte jedenfalls ein guter Bauer werden. Mein Dad war einer. Hab ich Ihnen schon mal von ihm erzählt? Er hat nie verstanden, warum ich Soldat werden wollte. Zum Teufel, im Moment hab ich selbst nicht die beschissenste Idee, warum! Entschuldigung, Ma'am.« Er wurde rot.
OG Taylor lächelte. Nach über anderthalb Jahren in der Infanterie amüsierte es sie, daß sie dieser junge Schütze so behandelte, wie er es wahrscheinlich von seiner Mutter gewohnt war.
»Erzähl mir von deinem Vater, Nik!« forderte sie ihn auf.
Ein abwesender Ausdruck trat in die Augen des Schützen Chen. »Ich wette, er war der beste ver ... äh ... der beste Bauer von ganz Norberia. Da bin ich groß geworden. Es liegt auf Winter, bei Trentham draußen. Wissen Sie, wo das ist?«
Janice schüttelte den Kopf.
»Na ja, es ist ziemlich abgelegen. Die wenigsten Leute haben schon davon gehört. Aber ich mag es da, wissen Sie? Die meiste Zeit ist es ziemlich kalt. Aber schön.« Chen hob geistesabwesend einen Stock auf und kratzte damit Linien in den Boden. »Damals habe ich wohl nicht viel davon gehalten. Ich war nur darauf aus, von dem Planeten runter zu kommen, neue Welten zu sehen, etwas zu erleben. Aber jetzt vermisse ich ihn.«
Er sah Janice mit einem schüchternen Lächeln an. »Aber Sie haben nach meinem Vater gefragt«, sagte er plötzlich. »Wissen Sie, der Hauptmann erinnert mich irgendwie an ihn. Ich meine, nicht, daß er ihm ähnelt oder so etwas. Bloß ... na ja, wenn der Alte uns wegen irgendwas die Leviten liest, dann kann ich irgendwie meinen Vater vor mir sehen, wie er Gunter und mich ... Gunter ist mein Bruder — ausgeschimpft hat, wenn wir die Meergrasschober runtergerutscht sind oder hinter den Naffern herjagten, bis ihnen übel wurde.« Er lachte mit einem hohen,
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