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BattleTech 04: Das Schwert und der Dolch

BattleTech 04: Das Schwert und der Dolch

Titel: BattleTech 04: Das Schwert und der Dolch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ardath Mayhar
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Sohn an interessierte Gegenüber weiter. Kein Mensch hätte Kolek verdächtigt. Sämtliche Nachforschungen, die er in diese Richtung hatte anstellen lassen, hatten ihm dies bestätigt. Das Sechs-Sterne-Haus war ein reichlich obskures Hotel; keine Absteige, aber auch nicht weit davon entfernt. Das einzige Ruhmesblatt des Hauses war sein ausgezeichnetes Bier.
    Als der Abend sich zur Nacht neigte, rief Maylor seinen Sohn ins Arbeitszimmer. »Kol, mein Junge«, begann er freundschaftlich, »ich frage mich, ob du bereit wärst, mir bei einer unbedeutenden Kleinigkeit zur Hand zu gehen ...«
    Kolek war ebenso faul wie sein Vater und dementsprechend wenig geneigt, sich einen eigenen Lebensunterhalt zu verdienen. Also war er auch meist gerne bereit, zu tun, was sein Vater von ihm verlangte. Immerhin kam der alte Herr für seine Vergnügungen auf. »Aber sicher«, erklärte er, und ließ sich in einer Haltung in einen Polstersessel sinken, die bei weniger gelenkigen Menschen zu einer schmerzhaften Verrenkung des Hüftgelenks und der Wirbelsäule geführt hätte. »Worum geht's?«
    »Kennst du das Sechs-Sterne-Haus?« fragte sein Vater.
Kolek richtet sich ein wenig auf, und seine Augen begannen zu leuchten.
»Allerdings«, bestätigte er. »Da gibt es ein hervorragendes Bier. Ich bin ziemlich häufig dort.«
»Wie einige andere Personen auch ... unter anderem ein paar, mit denen ich auf möglichst unauffällige Art in Kontakt kommen muß.« Maylor wußte, daß sein Sohn bei all seiner scheinbaren Frivolität ausgesprochen geschickt war. Wenn er jemals seine Faulheit überwinden konnte, hatte er das Zeug zu einem guten Diplomaten.
Kolek setzte sich aufrecht. Die Aufträge seines Vaters machten ihm Spaß, da sie selten genug waren, um auf ihn mehr wie Abenteuer denn wie Arbeit zu wirken.
»Vier Männer und eine Frau. Sie wohnen zusammen im Sechs Sterne, sehr unauffällig. Einer davon ist ein großer Kerl mit einer Kapuze. Das sollte dir reichen, sie ausfindig zu machen. Um diese Jahreszeit sind kaum Wüstenbewohner hier. Der Regen macht sie verrückt.«
»Und was willst du von ihnen?« Kolek war aufgestanden, wie ein Rennläufer, der bereit war, die Bahn entlangzuhetzen.
»Ich will wissen, ob der große Kerl Hanse Davion ist«, erwiderte sein Vater.
Kolek war verblüfft. »Aber was ist mit...«
»Das könnte ein Betrüger sein. Steiner besteht darauf, daß er einer ist. Angesichts der plötzlichen Veränderung in seiner Haltung uns gegenüber, könnte es sogar einen Sinn ergeben. Wenn es der echte Hanse ist, möchte ich, daß du ihn und seine Freunde in die kleine Wohnung bringst, in der du deine Geliebte untergebracht hattest. Du weißt ja wohl noch, wo?«
Ein Lächeln der Erinnerung erhellte Kols Gesicht. »Natürlich. Und dann?«
Maylor grinste und wirkte einen Moment lang keinen Tag älter als sein Sohn. »Laß dich wie üblich bis zum Rand vollaufen und von irgend jemand nach Hause tragen, während du die Nachbarn mit deinem Grölen aus den Betten holst. Und dann sag mir Bescheid, ob es wirklich die sind, für die ich sie halte, und geh ins Bett. Wie es auch kommt, ich bin sicher, du wirst deine Sache gut machen.«
Kolek hielt sich streng an seine Instruktionen. In den frühen Morgenstunden wurde er von einem Polizisten nach Hause gebracht, unterstützt von einem Passanten, der sich zu Maylors Erheiterung als einer der Spione herausstellte, die abgestellt waren, den Efflinger-Haushalt zu überwachen.
Efflinger polterte fluchend die Treppe hinab, öffnete die Tür und half, seinen berauschten Sohn ins Haus zu tragen. »Vielen Dank.« Er reichte dem Spion einen kleinen Geldschein, den er für diesen Zweck mitgenommen hatte.
Dann wandte er sich an den Polizisten. »Wieviel Bußgeld ist es diesmal?« fragte er müde.
»Das Übliche.« Der Polizist grinste über das ganze Gesicht. Kolek war ein junger Bursche, der sich nicht viel Gedanken darüber machte, wo er sich amüsierte, aber er kam nie auf den Gedanken, Schwierigkeiten zu machen. Die Beamten, die ihn nach Hause schafften, konnten immer mit einer guten Belohnung rechnen, und der liebende Vater zahlte seine Bußgelder ohne ein Wort.
Kaum waren seine Helfer gegangen, setzte Kolek sich in dem Sessel auf, in den ihn der Polizist hatte sinken lassen. Seine dunklen Augen lachten.
»Du spielst den Saufkopf wirklich überzeugend«, bestätigte sein Vater.
Kol gluckste. »Inzwischen sollte ich das wohl auch können. Aber du wartest auf meinen Bericht. Es sind tatsächlich die, die

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