Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 04: Das Schwert und der Dolch

BattleTech 04: Das Schwert und der Dolch

Titel: BattleTech 04: Das Schwert und der Dolch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ardath Mayhar
Vom Netzwerk:
daß Efflinger für uns die Kastanien aus dem Feuer holt. Wer hätte je gedacht, daß Steiner einmal unser aller Retter wird?«
    »Du hast eine gute Wahl getroffen, als du das Bündnis mit Steiner eingegangen bist«, stellte Ardan fest. »Und eine noch bessere, als du deine Heirat mit Melissa arrangiert hast. Du wirst angenehm überrascht sein, wenn du sie das nächstemal siehst. Sie ist zu einer Frau von Witz und Kraft geworden. Ganz ähnlich wie ihre Mutter, aber sanfter.«
    Hanse lächelte abwesend. Ardan wußte, daß Melissa in den Gedanken seines Freundes noch immer das Kind war, das er vor Jahren kennengelernt hatte.
    »Wir wollen hoffen, daß diese Heirat überhaupt noch möglich ist«, bemerkte der Prinz. »Wir stecken in einer unangenehmen Lage. Wir können uns nicht zu erkennen geben; die Polizei würde uns ins nächste Gefängnis werfen, bevor wir eine Gelegenheit hätten, für unsere Sache Aufmerksamkeit zu erwecken. Ich will hoffen, Efflinger hat noch etwas mehr im Ärmel als seinen faulen Arm.«
    An diesem Abend erfuhren sie, daß der Arm des Botschafters, so faul er auch sein mochte, allerhand in Bewegung setzen konnte. Am Nachmittag rief Sep die anderen ans Fenster und lenkte ihre Aufmerksamkeit auf Kolek Efflinger, der in Begleitung einer hübschen jungen Frau das Gasthaus betrat, die weit jünger war als er. Die Flüchtlinge lauschten angestrengt, als eine verwirrende Vielzahl von Schritten und hastenden Zimmermädchen den Flur herab in die Wohnung neben der ihren kam.
    »Ich brauche eine Zofe«, erklärte die junge Frau. »Und ich muß sofort einen Einkaufsbummel unternehmen. Kümmerst du dich darum, mein Süßer?«
    Kols Stimme war nur ein Murmeln, aber er mußte ihr zugestimmt haben, denn sie begann zu kichern. Türen öffneten und schlossen sich. Auch die Stimme des Gastwirts erklang auf dem Flur. Er gab seiner Bereitschaft Ausdruck, allen Wünschen der ehrenwerten Gäste nachzukommen. Sie brauchten sie ihm nur mitzuteilen.
    Dann verklang der Trubel wieder. Nebenan klickten Absätze. Kol sagte leise etwas. Das Mädchen antwortete ebenso leise. Danach wurde es sehr still.
    Jarlik grinste Hanse und Ardan an. Ref kicherte, und Sep trommelte mit den Fingern auf den Tisch. Was, bei allen Planeten, stellte dieser junge Idiot nun wieder an?
    An der Tür, die ihr Hinterzimmer mit dem der angrenzenden Wohnung verband, ertönte ein leises Klopfen. Jarlik ging leise wie eine Katze hinüber und öffnete sie. Kol schob sich hindurch und schloß sie hinter sich.
    »Gut, was?« fragte er.
    »Ja, sie ist hübsch«, bestätigte Hanse. »Aber was hilft uns das?«
»Na, heute nachmittag geht sie einkaufen. Sie wird Pakete in allen möglichen Größen und Formen mitbringen. Diese Einkäufe werden mich natürlich völlig ruinieren. Bei der Gelegenheit werde ich aber auch ein paar Teile für mich erstehen.« Er betrachtete ihre abgewetzten Uniformen und die unverkennbaren Mäntel.
»Wenn Sie morgen zur Großen Enthüllung in den Palast wollen, müssen Sie sich schon etwas besser einkleiden.«
Allmählich kam ihnen die Erleuchtung. Auf diese Weise konnten sie alle mit frischen Kleidern, soweit nötig sogar mit Verkleidungen ausgerüstet werden — und das alles völlig unauffällig. Selbst wenn Kolek beschattet werden sollte, wer würde etwas merken?
»Die Hintertreppe führt durch die Dienstbotenquartiere in eine Gasse an der Leather Street. Wenn es dunkel ist, können Sie dort hinausgehen, ohne daß ein Mensch Sie sieht. Ich weiß es, weil ich diesen Weg selbst häufig genug benutzt habe. Prillie hat früher in dieser Wohnung gelebt.« Er blickte listig von einem zum andern.
»Erzählen Sie nichts meinem Vater, aber ich habe vor, das Mädchen zu heiraten, wenn ich bereit bin, mich niederzulassen und eine Arbeit zu suchen. Vater würde nie seine Zustimmung geben und wird mir wahrscheinlich die Unterstützung streichen, also werde ich selbst für uns sorgen müssen.«
Hanse grinste. »Kommen Sie zu mir, wenn Sie eine Arbeit suchen. Listige Burschen kann ich immer gebrauchen.«
Kol nickte. »Dachte ich mir«, erklärte er trocken. »Aber jetzt mach ich mich besser auf den Weg und helf ihr, die Stadt leerzukaufen.«
Jetzt, wo sie einen Plan hatten, konnten die fünf sich entspannen und den Nachmittag verschlafen. Zu ihrem Glück, denn als die Prozession der Paketboten durch die Tür der Nebenwohnung einsetzte, war an Schlaf nicht mehr zu denken. Sep, die durch einen Spalt in der Tür schaute, war überwältigt von den

Weitere Kostenlose Bücher