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BattleTech 04: Das Schwert und der Dolch

BattleTech 04: Das Schwert und der Dolch

Titel: BattleTech 04: Das Schwert und der Dolch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ardath Mayhar
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Ewigkeit. Jeder MechKrieger hegte eine besondere Angst bei dem Gedanken, der Tod könne in den letzten Sekunden vor dem Abwurf zuschlagen, während er noch hilflos an Bord des Landungsschiffes hing. Dann brüllte Danelle: »Viel Glück! Macht sie fertig!«
12
    In Ardans Ohren flog die Welt auseinander, als die Exeter ihn aus dem Mechhangar schleuderte. In einer Explosion von Metallsplittern und Schmelzplattenabrieb begann der Victor seinen Sturz planetenwärts.
    Ardan feuerte seine Düsen, beendete ein tückisches Trudeln, bevor es noch richtig einsetzen konnte, und brachte den Stahlkoloß in die klassische Fallschirmspringerhaltung — bäuchlings, Arme und Beine gespreizt. Nur daß er ein zehn Meter großer und achtzig Tonnen schwerer Springer war, der sich rapide der Endgeschwindigkeit näherte. Nachdem er seinen Computer angewiesen hatte, die Metalltrümmer in seiner Umgebung zu ignorieren, schaltete er das Näherungsradar ein und orientierte sich.
    Das Jägergefecht, das Danelle beschrieben hatte, tobte noch immer zwischen den Wolken unweit seiner Position. Ardan war allein, wenn man von den Radarechos der übrigen Mechs seiner Einheit absah, die von dem nach Südosten davonrasenden Landungsschiff ausgestoßen wurden. Der Kurs des Schiffes half ihm bei der Orientierung. Dort lag die Highlandhalbinsel, aufgedunsen und gewaltig unter einer zerrissenen Wolkendecke, und ragte hinaus in ein kobaltblaues, inselreiches Meer. Feuerspuren markierten die Flugbahnen anderer Landungsschiffe tief über der Halbinsel. Das mußte Lees mit seiner Mark Capella-Miliz bei seinem Ablenkungsangriff sein — und von Steindown stiegen Feindjäger auf, um ihn zu begrüßen. Die Landenge und die weite Ebene des Ordolobeckens, das sich inzwischen beinahe direkt unter Ardans Füßen befand, wurden von Wolken verdeckt. Im Osten ragten Berge auf. Soweit er feststellen konnte, hielt er seinen Kurs exakt ein.
    Er war in einer Höhe von 16 000 Metern ausgestiegen und befand sich seit Sekunden, die ihm wie Stunden erschienen, im freien Fall. Sein Höhenmesser zählte flackernd die zurückgelegten Meter an, und er hielt die Hände fest auf den Kontrollen, mit denen er seine Sprungdüsen auslösen konnte. Sein Mech besaß keinen Fallschirm. Wenn er die Düsen zu früh zündete, würde ihn das kostbaren Sprungtreibstoff kosten, den er später im Gefecht vielleicht noch bitter nötig hatte. Wartete er zu lange, würden seine Kameraden die traurigen Überreste des Victor von einer Bergflanke kratzen können. Mein Gott, waren sie nah!
    In 1000 Meter Höhe drang er in die Wolkendecke ein. Nebelschwaden peitschten an den Sichtschirmen seines Victor vorbei und nahmen ihm gänzlich die Orientierung. Auch der stürzende Mech begann jetzt zu beben, als er von den Turbulenzen eines sich im Innern der Wolken zusammenbrauenden Gewitters geschüttelt wurde. Ich denke, jetzt ist Trockenzeit, dachte Ardan, und wieder fühlte er ein ängstliches Stechen. Was, wenn ...?
    Er brach durch die Unterseite der oberen Wolkenschicht. Unter ihm breitete sich eine grüne Fläche mit zerrissenen weißen Flecken aus. Achthundert Meter. Er war auf gleicher Höhe mit den höchsten Berggipfeln. Er feuerte seine Düsen ab und steigerte allmählich die Schubleistung. Wenn er zu abrupt auf volle Leistung ging, konnte er die Verbindungen zum Tornister des Kolosses wie Packpapier zerfetzen. Das hätte dann im Endeffekt die gleichen Auswirkungen auf seine Gesundheit wie eine Bruchlandung im Gebirge mit Endgeschwindigkeit. Sein Fall verlangsamte sich — auf achtzig Meter in der Sekunde ... vierzig ... zehn ... Baumwipfel griffen nach seinen Füßen. Die Düsen arbeiteten jetzt gleichmäßig. Sie fraßen die Reaktionsmasse mit wahnwitziger Geschwindigkeit, aber sie verlangsamten seinen ungebremsten Fall und ließen ihn sanft auf ein freies, ebenes Feld hinabsinken. Ein schneller Blick zeigte ihm die Kondensspuren drei weiterer BattleMechs ganz in der Nähe. Gut. Sie waren nicht allzu weit auseinandergetrieben.
    In fünfzig Metern Höhe untersuchte er sein Landegebiet näher. Es sah nach einem unregelmäßigen Feld aus, bedeckt von leuchtendgrüner Vegetation, und abgegrenzt von verschlungenen Sumpf gewachsen. Er war sich nicht sicher, aber möglicherweise war er weiter im Nordwesten, also im Innern des Ordolobeckens, heruntergekommen als geplant. Seine anvisierte AZ lag weiter östlich, am öden Hang der Gebirgskette. Aber nach dem Erscheinungsbild des Kamms konnte er nicht weiter als

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