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BattleTech 04: Das Schwert und der Dolch

BattleTech 04: Das Schwert und der Dolch

Titel: BattleTech 04: Das Schwert und der Dolch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ardath Mayhar
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gewartet?
Er hatte natürlich nicht erwartet, ihn noch zu finden. Er hatte einen Zweck, und es war klar, daß der Feind ihn nicht zurückgelassen hatte. Aber wenn er sich aufmerksam genug umsah, konnte er vielleicht etwas finden — vorausgesetzt, er erkannte dessen Bedeutung, wenn er es fand.
Systematisch suchte Ardan alles ab. Er begann an der Tür und bewegte sich von dort nach rechts. Aktenschränke. Ein kleiner Instrumentenschrank voller Glasflaschen, Reagenzgläsern und Pipetten. Er ging weiter.
Hier stand eine Vitrine mit Holos. Auf der Schreibtischplatte am unteren Rand erhob sich ein Lesegerät. Ardan fühlte Erregung in sich aufsteigen. Konnte sich das als nützlich erweisen?
Er überprüfte das Gerät und stellte fest, daß es auf Netzstrom oder Batterien lief. In dem Instrumentenschrank hatte er doch Batterien gesehen!
Tatsächlich fand er zwei Batterien, die in das Lesegerät paßten. Er steckte sie in den Batterienschacht und schaltete das Gerät ein. Ein Lichtstrahl fiel auf die bleiche Mauer.
Er arbeitete sich durch die Holostapel. Zunächst fand er Dutzende von Aufnahmen widerlicher Gebilde, die Viren und Bakterien sein mochten. Kulturen? Vielleicht.
Über ein Dutzend unentzifferbarer Schemata folgten. Er war sich nur einer Sache sicher — sie hatten nichts mit Waffen oder Mechs zu tun.
Dann kam er an den dritten Stapel, Schon beim ersten Bild pfiff er durch die Zähne. Es war eine Studie Hanses, wie er ihn hundertmal gesehen hatte: vorgebeugt an seinem Schreibtisch, und wie es für ihn typisch war, seine Argumente mit ausgreifenden Handbewegungen unterstützend. Das nächste Bild zeigte Hanse, wie er durch einen Garten spazierte, das dritte bei einem festlichen Abendessen.
Und so weiter und so fort. Eine wahre Bilderflut Hanse Davions bei seinen alltäglichen Aufgaben und den formellen Anlässen, die zu seinen Pflichten gehörten.
Studien! Verdammt noch mal, das waren Studien! Wer auch immer jenem nachgemachten Körper Leben gab, mußte lernen, wie er sich zu bewegen hatte, und das war offensichtlich Teil seiner Ausbildung gewesen.
Ardan ließ die Studien Revue passieren und suchte nach einem Hinweis darauf, wer hier ausgebildet worden war oder wozu dieses Double eingesetzt werden sollte. Der letzte Stapel enthielt Studien des Sommerpalastes auf Argyle, aus jedem Blickwinkel, von innen wie von außen.
Er fand Nahaufnahmen des gesamten fürstlichen Haushalts, der Guards, der Höflinge, der Beamten, mit denen Hanse Kontakt hatte. Wer immer diese Aufnahmen vorbereitet hatte, er hatte eine bemerkenswerte Gründlichkeit an den Tag gelegt.
Und dann sah er den falschen Hanse ... noch immer nur ein Körper, der darauf wartete, benutzt zu werden. In der Zelle, geradeso, wie er ihn beim ersten Mal gesehen hatte. Daneben waren Maße verzeichnet, mit codierten Symbolen, die er nicht entziffern konnte.
Ardan fühlte, daß er sich nur im Hinblick auf eine Sache wirklich sicher sein konnte ... was auch immer geplant war, es sollte auf Argyle geschehen. Wozu sonst derart sorgfältige Studien einer Welt und eines Gebäudes, das Hanse nur wenige Monate im Jahr bewohnte?
Er drehte sich um und rannte durch das Gewirr der Korridore zurück. Er mußte Sep rufen, um einen Zeugen für diese Entdeckung zu haben!

25
    Sep war aus ihrem Mech gestiegen und wartete auf Ardan, als er den Hauptkorridor vor dem Eingang erreichte. Auch Ref stand bereit.
    »Ich habe Ref als unbeteiligten Zeugen mitgebracht, wie du es wolltest. Du siehst aufgeregt aus, Dan. Was hast du gefunden?«
    Ardan machte kehrt und rief über die Schulter, während sie zurück in die Richtung liefen, aus der er gekommen war: »Holos. Einen ganzen Packen, die Hanse bei so ziemlich jeder Beschäftigung zeigen, die du dir vorstellen kannst. Und andere, die den Sommerpalast zeigen, ganz abgesehen von denen, die einen erstklassigen Blick auf den Ersatz-Hanse in seiner Zelle bieten.« Er fühlte, wie etwas gegen seine Seite schlug und steckte die Hand in die Uniformtasche.
    »Ich muß eines davon eingesteckt haben, aber wir brauchen nicht anzuhalten, um es uns jetzt anzusehen. Das wirklich gute Material liegt im Labor.«
    Sie rannten den Gang hinunter, hasteten Feuertreppen hinauf, hetzten in höchster Eile um die Ecken. Sie hatten gerade den richtigen Korridor erreicht, als sie unter sich ein Beben spürten, eine Vibration im Stahlbeton, die das gesamte Gebäude erfaßt zu haben schien. Sep packte seinen Arm und brachte ihn zum Stehen. Ref hob den Kopf und nickte

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