BattleTech 05: Warrior 1 - En Garde
auszusteigen.«
Noton lenkte den Typhoon über die Rampe in den Park unter der Liao-Arena. Er gab die Beifahrertür frei und Justin konnte aussteigen. Vorher drehte er sich noch einmal um und legte seine linke Hand auf Notons Schulter. »Danke für die Warnung, Gray. Und wetten Sie nicht gegen mich, während Sie mit Kym von Tsen Shangs Loge aus den Kampf verfolgen.«
Justin zog sich den Neurohelm über den Kopf. Nacheinander nahm er die vier Verbindungskabel des Mechs aus seiner leblosen Linken und ließ sie in der Unterkante des Helms einschnappen. Die Neurorezeptoren des Helms drückten gegen seine Schädeldecke, und seine Atemgeräusche erfüllten die Enge des Helms. Er schloß die Augen und versuchte, die Angst zu vergessen, die er verspürt hatte, als er in Notons Nische die Kämpfe gesehen hatte.
Wir sind nicht auf Kittery, Justin, und Billy Wolfson ist kein Gray Noton. Kaum hatte sich dieser Gedanke in seinem Kopf geformt, als ihm klar wurde, daß er die Identität des MechKriegers entdeckt hatte, der ihn verkrüppelt hatte. Nein, zwang er sich zur Ruhe. Daran darfst du jetzt nicht denken! Dazu ist später noch genug Zeit. Viel später. Wenn du dich jetzt daran aufhängst, bringt Billy Wolfson dich um, egal, wie ungeschickt er sich anstellt. Du mußt deinen Zorn nutzen, und zwar zuerst gegen Wolfson.
»Mustervergleich. Justin Xiang.« Die Wut drang in seine Stimme, aber der Bordcomputer bemerkte nichts davon. Seine Nasenlöcher weiteten sich, als er daran dachte, wie Wolfson ihn ein >Schlitzauge< und einen >Bastard< genannt hatte. Für diese Beleidigung wirst du sterben, Billy Wolfson, und ich spucke auf dein Grab.
Wie ein entferntes Gewitter unterbrach die Statik seine Gedanken. »Stimmusterabgleichung erfolgt. Beginnen Sie mit der Initialisierung.«
Justin lächelte. »Mein Herz gehört der Frau mit dem goldenen Haar.« Kyms Bild trat vor sein inneres Auge und verjagte die letzten Spuren der Angst. Ich habe nicht alles verloren. »Autorisierungscode: Ba si jiu ling.«
»Autorisierung bestätigt. Yen-lo-wang ist bereit, die Toten zu fressen.« Die emotionslose Stimme des Bordcomputers verstummte, als die Systeme des Mechs mit flackernden Lichtern zum Leben erwachten.
Justin packte Mittelund Ringfinger seiner Metallhand und riß sie zurück auf den Handrücken. Das ließ die kleine Abdeckung an seinem Handgelenk aufspringen und gab das Computerkabel frei. Justin steckte es in den Anschluß in der linken Lehne seines Pilotensessels und faltete die Metallfinger um den Steuerknüppel.
Er hob den linken Arm seines Mechs und lächelte, als er die titanbeschichteten Klingen an den letzten drei Fingern der riesigen Metallhand sah. Er hatte sie zu Ehren Tsen Shangs an Yen-lo-wang montiert. Die langen Metallprismen wirkten furchterweckend und konnten die Panzerung eines BattleMechs durchschlagen, aber Justin neigte dazu, Notons Einschätzung dieser Waffen zuzustimmen. Wenn ich nahe genug herankomme, um diese Klingen einsetzen zu müssen, wird es ein wirklicher Verzweiflungskampf.
Die Finger seiner rechten Hand flogen über die Kontrollen. Auf die Berührung eines der Knöpfe hin erklang die kultivierte Stimme des Arenasprechers in seinem Helm. Obwohl der Mann offensichtlich lange studiert hatte, um seinen Akzent zu verbergen, erkannte Justin am harten Klang seiner Stimme, daß der Ansager aus dem Lyranischen Commonwealth kam. Wahrscheinlich ein bekannter TR-Sprecher, der für die Übertragung geholt wurde.
»Wirklich, Sportsfreunde, heute haben wir Ihnen eine spektakuläre Begegnung anzubieten. Sicher ist Ihnen der sensationelle Aufstieg Justin Xiangs nicht entgangen. Vor zwei Monaten erst kam er als völlig Unbekannter hier auf Solaris an. In seinem ersten Gefecht stellte er sich in einem Verteidiger einem Hermes, ein Kampf, den er mit Leichtigkeit für sich entscheiden konnte. Bald darauf wechselte er auf einen Centurion über und benutzte diesen schwer verrufenen Mech dazu, Peter Armstrong in seinem Greif Ares zu verfolgen. Yen-lowang, Xiangs speziell modifizierter Centurion, konnte Armstrong überraschen — und er starb an dieser Überraschung.
In jener Nacht sind, soweit wir es erfahren konnten, harte Worte zwischen Xiang und Billy Wolfson gewechselt worden. Wolfson schwor, Xiang zu töten. Xiang besiegte währenddessen innerhalb der folgenden zwei Wochen mehrere Gegner und kam bis auf Duellnähe an Wolfson heran.«
Justin überprüfte ein zweitesmal seine Ausrüstung, während der zweite
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