BattleTech 05: Warrior 1 - En Garde
Hügel, als der linke Arm des Kampfschütze auftauchte. Er sah, wie das Aufblitzen des schweren Lasers von tausend glänzenden Blättern reflektiert wurde. Das Stakkatohämmern der Autokanone hallte durch den Dschungel, aber der Centurion blieb unbeschädigt.
Allmächtiger! Justin beobachtete den Monitor, auf dem der Bordcomputer dienstbeflissen die Möglichkeiten des Kampfschütze auflistete. Ihre Geschwindigkeit war gleich, aber die Bewaffnung des Kampfschütze war der des Centurion weit überlegen. Selbst wenn die verdammte Autokanone funktionieren würde!
Justin sprintete nach Norden. Er folgte einem Zickzackkurs, um schwerpassierbare Stellen zu umgehen, hielt aber seine generelle Richtung bei. Hinter ihm schickte Wolfson einen Strahl kohärenter Lichtenergie um den anderen in den Wald. Keiner der Schüsse traf den Centurion, aber Justin hatte den entschieden unangenehmen Eindruck, daß Wolfson ihn nur in eine bestimmte Richtung treiben wollte.
Er spielt mit mir, der Idiot ...Er sollte mich fertigmachen. Justin warf einen Blick auf seine Wärmeskala und sah, daß sein Mech die Steigerung großartig verkraftete. Seine Statusanzeige zeigte blinkend die Umrisse einer Autokanonengranate im Verschlußstück der Pontiac 100. Er hob den rechten Arm seines Mechs und drehte ihn. Verdammt! Die zerschmolzene Panzerung hat den Entlüftungsschlitz blockiert!
Links von Justin zerbarst ein Baumstumpf, als die linke Autokanone des Kampfschütze ihre metallene Ladung ausstieß. Justins Geisterhand senkte das Fadenkreuz des Rückenlasers auf sein Ziel und gab einen Schuß rubinroten Feuers auf seinen Quälgeist ab. Die Lichtlanze schnitt in die Torsopanzerung des Kampfschütze, und Wolfson bremste seinen Mech abrupt ab.
Ich bin immer noch gefährlich, Wolfson. Justin lächelte, und ließ seinen Centurion tiefer in den Regenwald eindringen. Keine Bange. Ich komme wieder.
Ein Lächeln huschte über Notons Lippen, als er den Centurion im dichten Wald verschwinden sah. »Ja, Justin. Tauch unter!« Noton lehnte sich zurück, als ein Statusvergleich der beiden BattleMechs auf dem Schirm erschien.
»Was sag ich! Der Capellaner ist in Schwierigkeiten.« Ein weißhaariger Zuschauer, dessen Bauchumfang und rote Nase verrieten, auf welchem Gebiet er tatsächlich Experte war, deutete mit einem schäumenden Krug Timbiqui auf den Schirm. »Er hätte das Monstrum nie modifizieren dürfen. Die einzige Waffe, über die er verfügt, hat fast keine Panzerung mehr. Der Kampfschütze wird ihn erledigen.«
Kym warf Noton einen besorgten Blick zu. Noton tätschelte ihr beruhigend die Hand, drehte sich um und stand auf. »Ist das nur eine Vermutung oder meinen Sie das ernst?«
Der Betrunkene richtete sich auf. »Junge, ich hab zu meiner Zeit mit Freuden Centurions in richtigen Kämpfen zerlegt.« Er blickte sich um. »Ich habe beim 10. Lyranischen Heer gedient, jawohl, und hab Marik Centurions in Einzelteilen heimgeschickt.«
Noton beugte sich verschwörerisch vor. Seine Stimme sank zu einem tiefen Flüstern ab, das jedoch jeder verstehen konnte. »Dann haben Sie ja sicher keine Angst davor, eine Wette über tausend C-Noten zu akzeptieren, oder?«
Der Mann schluckte schwer, konnte der Herausforderung jedoch nicht widerstehen. »Gemacht.«
Noton lächelte und sah sich im Publikum um. »Noch jemand?«
Justin untersuchte noch einmal den Kühlschlitz der Autokanone. Das Geschütz benützte zwar hülsenlose Munition, mußte aber die explosiven Gase ausstoßen, die freigesetzt wurden, wenn der Treibsatz im Verschlußstück explodierte. Ohne freien Entlüftungsschlitz verhinderten die eingebauten Sicherheitsvorrichtungen der Waffe ein Abfeuern. Wenn er sie umging, mußte er damit rechnen, daß die Waffe explodierte und mit ihr womöglich der gesamte Munitionsvorrat seiner Maschine.
Hoffnungslos. Tung wird eine Woche brauchen, um das Rohrstück freizubekommen. Wahrscheinlich wird er es austauschen müssen. Justin schaute auf seinen Monitor, um festzustellen, ob der Kampfschütze ihn weiter verfolgte, aber sein Gegner war stehengeblieben. Es fällt mir schwer, aber ich denke gar nicht daran, scharfe Munition für eine Waffe mitzuschleppen, die ich nicht einsetzen kann.
Justin drückte einen Knopf auf seiner Konsole. Die Munitionsladeluke im Rücken des Centurion glitt auf. Justin warf einen Schalter herum und drückte den Knopf ein zweitesmal. In einem langen Strom flogen seine Autokanonengranaten hinaus in die grüne Landschaft, sämtliche
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