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BattleTech 05: Warrior 1 - En Garde

BattleTech 05: Warrior 1 - En Garde

Titel: BattleTech 05: Warrior 1 - En Garde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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hatte ihren Witz verstanden, aber heute fühlte er sich nicht genötigt, Scherze mit ihr auszutauschen. Statt dessen fixierte er den Archon. »Ihr habt mich nicht hergerufen, um mir diese Fragen zu stellen, nicht wahr, Archon?«
    Katrina schüttelte sanft den Kopf. »Könnten wir ebenfalls tun, was Liao getan hat? Könnten wir jemanden zu einem Doppelgänger machen?«
    Wie immer sprach Simon Johnson erst, als sich die Antwort zur Gänze in seinem Geist geformt hatte. »Ja, wir könnten tun, was Max Liao getan hat, um seinen Doppelgänger Hanse Davions zu erzeugen. Das intensive Training, dem wir die Waisenkinder unterziehen, die für Lohengrin rekrutiert werden, würde ausreichen, einem Doppelgänger eine fanatische Loyalität einzutrichtern. Es funktioniert bei unserer Anti-Terror-Einheit, warum sollte es nicht ebenso bei einem Geheimagenten funktionieren? Auf jeden Fall ist es möglich, das Profil eines Opfers zu erstellen und jemanden so zu trainieren, da er diesem Profil entspricht. Und jemanden im entsprechenden Alter und mit den benötigten körperlichen Charakteristika zu finden, ist wahrscheinlich die leichteste Übung von allen.«
    Der Archon nickte, dann löste sie den Blickkontakt und spielte mit dem Ring an ihrer Rechten. »Ich spüre ein Zögern in deiner Antwort.«
    Johnson lächelte. »Aus dem wenigen, was Quintus in seinem Bericht mitgeteilt hat, meine ich schließen zu können, daß Liaos Plan an einem schweren Fehler hätte scheitern müssen. Liaos Wissenschaftler haben den Geist des Doppelgängers ausradiert und ihm danach Hanse Davions Erinnerungen aufgezwungen. Der Doppelgänger besaß alle Erinnerungen und kannte alle Fakten, aber er besaß natürlich nicht Hanse Davions Geist. Wenn dem so gewesen wäre, hätte Davion keinen Zweikampf mit dem Ziel gewinnen können, den echten Prinzen zu erkennen, weil sein Gegenüber genauso echt gewesen wäre.«
    Der Archon runzelte die Stirn. »Du meinst, der Betrüger wäre zusammengebrochen? Geistig, nicht körperlich.«
    »Ja. Jeder Mensch hat seine eigene Methode, Informationen zu speichern.« Johnson streckte ihr die Arme entgegen. »Wenn ich dir und unserem Hofhistoriker Thelos Auburn beispielsweise den Begriff >Kreuzritter< vorlege, reagiert ihr mit unterschiedlichen Interpretationen. Weil du eine MechKriegerin bist, denkst du bei dem Namen >Kreuzritter< zuerst an das betreffende BattleMechmodell. Auburn erinnert sich wahrscheinlich an die verschiedenen politischen Gruppierungen, die in den letzten Jahrtausenden den Namen >Kreuzritter< getragen haben. Obwohl ihr beide auch die Interpretation des anderen zum Begriff >Kreuzritter< kennt, hat euer jeweiliges kognitives Netz die Begriffe anders gespeichert.«
    Der Archon lächelte. »Du willst damit zum Ausdruck bringen, daß der Liao-Betrüger Davions Erinnerungen entsprechend seiner persönlichen kognitiven Struktur gespeichert hatte.« Katrina Steiners Augen verengten sich. »Angesichts der kulturellen Unterschiede hätte der Doppelgänger sich dadurch verraten, daß er wie ein Capellaner dachte.«
    Ein knappes Nicken bestätigte ihre Schlußfolgerung, und Johnson führte sie weiter aus. »Da das Netzwerk noch bestand, waren die Erinnerungen des Betrügers vermutlich nur unterdrückt. Wahrscheinlich hatten sie sich zurückgezogen, so wie es gelegentlich bei Fällen von Persönlichkeitsspaltung mit der Kernpersönlichkeit geschieht. Wäre sie wiedergekehrt, wäre er entweder verrückt geworden, oder aber er hätte einen unsagbaren Haß auf Liao, der Versklaver seines Geistes, entwickelt, Hanse Davion haßt die Capellaner schon genug. Die Idee eines Hanse Davion mit einer Blutfehde gegen Haus Liao würde ich nicht gerade angenehm empfinden, besonders dann nicht, wenn ich auf Sian lebte.«
    Selten wurden wahrere Worte gesprochen. Der Archon lachte. »Also hätten wir Schwierigkeiten, einen Ersatz für jemanden zu erzeugen?«
    Johnson schüttelte den Kopf. »Nicht im mindesten. Wir könnten und würden niemandes Geist auf die Weise versklaven, so wie Liao es getan hat. Ein Schauspieler könnte die Rolle überzeugend genug spielen, um 99 Prozent der Aufgaben zu bewältigen, die ein Herrscher zu erledigen hat. Wenn er seine Autorität richtig benutzt, brauchte das Reich nie zu erfahren, daß zeitweise jemand anders die Staatsgeschicke lenkt.«
    Johnson lächelte und griff nach einem anderen Ordner. »Ich habe mir die Freiheit genommen, diese Unterlagen mitzubringen, Archon.« Er öffnete den Ordner und blickte

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