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BattleTech 05: Warrior 1 - En Garde

BattleTech 05: Warrior 1 - En Garde

Titel: BattleTech 05: Warrior 1 - En Garde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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zu ihr auf. »Wen hattest du dir als Objekt dieser Operation vorgestellt? Alle Personen in dieser Akte können noch heute von Loki-Agenten abgeholt werden.«
    »Wie immer bist du mir weit voraus.« Katrina flüsterte ihm den Namen zu. Johnson feuchtete seinen Daumen an, blätterte durch blaue und gelbe Seiten, hielt inne. Er lächelte. »O ja, da haben wir mehrere ausgezeichnete Kandidaten ...«
    Jeana Clay ließ ihr Rennrad den letzten Hang hinunterrollen, während sie ihre Wasserflasche vom Rahmen zog und sich etwas von der warmen Flüssigkeit in den Mund spritzte. Den Rest verteilte sie über Gesicht und Arme. Es war ein Genuß. Sie blickte kurz auf ihre Uhr und ein Lächeln trat auf ihre Züge. Die letzte Etappe habe ich dreißig Sekunden schneller geschafft, dachte sie sehr zufrieden. Das Lächeln verließ ihr hübsches Gesicht auch nicht, als sie sich vorbeugte und die letzte Steigung in die Einfahrt des Hauses nahm, in dem sie seit dem Tod ihrer Mutter allein wohnte.
    Der alte Mr. Tompkins beschnitt gerade seine Rosenbüsche. Er sah auf und winkte ihr zu. »Du wirst immer schneller, Jean. Ich bin sicher, dieses Jahr gewinnst du den Tharkad-Triathlon!«
    »Danke, Mr. Tompkins, ich hoffe, Sie haben recht.« Jeana stieg vom Rad, schob es in den diebstahlsicheren Ständer, den sie vor Jahren selbst zusammengeschweißt hatte, richtete sich zu ihrer vollen Größe auf und ging hinüber zu dem älteren Mann. »Ich hoffe nur, meine Einheit hat an dem Wochenende keine Übung angesetzt.«
    Tompkins lächelte. »Bestimmt nicht, Kindchen, und außerdem habe ich so das Gefühl, daß das kaum reichen würde, dich aus dem Rennen zu werfen.«
    Jeana zog die fingerlosen Handschuhe ab und nickte. »Ja, mein Kommandant läßt mich gerne raus, damit ich an Rennen teilnehmen kann. Wahrscheinlich findet er, daß meine Siege ein gutes Licht auf die 24. Lyranische Garde werfen. Schließlich sind wir noch eine ziemlich unerfahrene Einheit.«
    Tompkins zwinkerte ihr zu. »Ich hab Oberstleutnant Orpheus Thomas schon gekannt, da war er noch ein kleiner Junge, bevor er nach Donegal aufgebrochen ist, um euch MechKrieger für seine Einheit zu rekrutieren. Er ist ein stolzer Charakter, und ich weiß, er freut sich darüber, was du für die Einheit tust.«
    Die schlanke, hochgewachsene MechKriegerin lächelte. Dann zupfte sie an ihrem Renntrikot und schnitt eine Grimasse. »Ich werde erst einmal dieses schweißnasse Zeug ausziehen und unter die Dusche springen.« Im Gehen drehte Jeana sich noch einmal um und fügte hinzu: »Ich gebe Ihnen Bescheid, ob ich am Rennen teilnehmen kann.«
    An der Haustür zog Jeana einen Magnetschlüssel aus dem Bund ihrer Rennshorts und schob ihn ins Schloß. Die Tür öffnete sich mit einem leisen Klicken. Das Kühlaggregat hatte das Haus auf geradezu arktische Temperaturen abgekühlt, obwohl es nicht sonderlich niedrig eingestellt gewesen war. Als sie den Thermostat überprüfte, stand er exakt so, wie sie es in Erinnerung hatte. Unter dem Thermostat leuchteten die Anzeigelampen des Alarmsystems in beruhigendem Grün.
    Jeana ging durch die Küche und joggte die Treppe hinauf. Sie warf kaum einen Blick auf die verschlossene Tür des Elternschlafzimmers, bevor sie ihr Zimmer betrat. Das ist einfach lächerlich, Jeana. Es gibt keinen Grund, nicht in dieses Zimmer umzuziehen. Sie setzte sich aufs Bett, um ihre Schuhe zu öffnen. Du holst deine Mutter nicht ins Leben zurück, indem du das Zimmer als eine Art Schrein für sie konservierst.
    Jeana schüttelte den Kopf und zwang sich zu anderen Gedanken. Sie war das alles schon früher durchgegangen, und alle >Was wäre wenns< und >Hätte ich dochs< der Welt konnte nicht ungeschehen machen, was ihrer Mutter zugestoßen war. Und doch konnte Jeana sich des Gefühles nicht erwehren, daß der Einbrecher ihre Mutter nicht umgebracht hätte, wäre sie in jener Nacht zu Hause gewesen.
    Jeana zog das Trikot aus, knüllte es zusammen und warf es in den Wäschekorb. Socken, Shorts und Unterwäsche nahmen schnell hintereinander denselben Weg. Dann stand sie auf, reckte sich und ging ins Bad, um die Dusche anzustellen. Als sich die kleine, weißgekachelte Kammer mit Dampf füllte, schaltete Jeana das Radio an, um sich von ihren trüben Gedanken abzulenken.
    Jeana stieg unter die Dusche und bemerkte nicht, wie sich hinter ihr die Badezimmertür öffnete. Ihre Augen waren geschlossen, Wasser strömte über ihr Gesicht. Erst der unangenehm kühle Luftzug, als der Duschvorhang

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