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BattleTech 05: Warrior 1 - En Garde

BattleTech 05: Warrior 1 - En Garde

Titel: BattleTech 05: Warrior 1 - En Garde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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oder schaffen Sie ihn fort.« Ein SAS-Mann senkte seinen Schockknüppel in Thompsons Richtung, aber Justin ergriff das Wort und verhinderte unüberlegte Aktionen.
»Was wollen Sie, Count Vitios?« Justin blickte den Posten neben Dr. Thompson an. »Lassen Sie ihn in Ruhe und holen Sie meinen Vater!«
Das leise, bösartige Kichern des Grafen tänzelte in einer eisigen Melodie Justins Rückgrat hinab. »Auch der wird Ihnen nicht mehr helfen können, Justin Allard.«
Justin knurrte und ballte die rechte Hand. »Wovon reden Sie, Sie jämmerliche Mißgeburt?«
Zum erstenmal, seit Justin ihn kannte, lächelte der Count. »Im Namen Prinz Hanse Davions und Herzog Michael Hasek-Davions ist es meine Pflicht und mein ganz besonderes Vergnügen, Sie wegen Hochverrats unter Arrest zu stellen.«

10
    Tharkad
Distrikt Donegal, Lyranisches Commonwealth
     
    10. Oktober 3026
    Simon Johnson, der Kanzler des Lyranischen Nachrichtencorps, schloß die Akte und starrte sie eine Sekunde lang schweigend an. Seine Finger fuhren unbewußt die Aufschrift >streng geheim< nach und kamen schließlich auf der Beule der in die Akte eingebundenen Vernichtungskapsel zur Ruhe. Er schob den Ordner an den Rand des Tisches, zerdrückte die Kapsel und ließ das dünne Dokument in den runden Abfalleimer fallen.
    Innerhalb von Sekunden explodierten die beim Zerdrücken der Kapsel vermischten Chemikalien in einer blaugrünen Flamme, die den Ordner vollständig vernichtete. Das Feuer gab seinem unauffälligen Gesicht und weißen Haar einen Hauch des Monströsen. Johnson sah den Flammen zu, bis er die Hitze des Feuers nicht mehr fühlte, dann blickte er zur einzigen anderen Person im Zimmer auf.
    Katrina Elizabeth Steiner, Herzogin von Tharkad und Archon des Lyranischen Commonwealth, betrachtete Johnson mit Augen, die so grau waren, daß sie an Stahlsplitter erinnerten. Obwohl sie schon mehr als ein halbes Jahrhundert gelebt hatte, war Katrina noch so groß, schlank und blond wie eh und je. Ihre harten Züge waren noch immer hübsch, und es war nicht zu übersehen, daß sie in ihrer Jugend eine berauschende Schönheit gewesen war. »Woran denkst du, Simon?«
    Johnson blickte auf das kleine Gerät, das er auf dem Tisch deponiert hatte. Die farbige LCD-Anzeige meldete noch immer keine passiven oder aktiven Abhörversuche, aber trotzdem sprach er sanft und leise. »Wenn nicht die Unterschrift und das persönliche Hologramm von Quintus Allard in das Papier gearbeitet gewesen wären, würde ich es nicht glauben.« Johnsons schwarze Augen richteten sich erneut auf die verkohlten Überreste der Akte. »Daß Haus Liao tatsächlich einen Doppelgänger des Prinzen Davion fabrizieren und ihn sogar an Davions Stelle setzen konnte, ist erschütternd. Das erklärt teilweise unsere Schwierigkeiten während des Galtorfeldzugs und die Verschlechterung deiner Beziehungen zu den Vereinigten Sonnen.«
    Der Archon stützte die Ellbogen auf die Lehnen ihres Stuhls und faltete die Hände. »Könnte so etwas hier geschehen, Simon?« Der Archon beobachtete ihn sorgfältig, konnte seine Gedanken jedoch nicht erraten. Du bist so undurchschaubar, Simon. Ich danke Gott, daß du auf meiner Seite stehst und nicht auf der meiner Gegner.
    Der Kanzler des LNC kaute auf seiner Unterlippe. »So etwas läßt sich natürlich nie ganz ausschließen, aber es wäre sehr schwierig. Ein solcher Austausch würde den Verrat so vieler Personen erfordern, daß er praktisch alle normalen Aktivitäten zum Erliegen brächte.« Johnson schloß die Augen und schürzte die Lippen. Der Archon fragte sich nach einer Weile, ob ihr weißhaariges Gegenüber etwa eingeschlafen war. Dann öffneten sich seine Augen, und Katrina sah für einen kurzen Augenblick ein höllisches Feuer in ihnen lodern. »Vielleicht könnte man im Krankenhaus jemand anders an deine Stelle setzen, wenn du einen ernsten Unfall erleiden solltest, der einen längeren Hospitalaufenthalt erfordert. Deine Genesung würde eine allmähliche Konditionierung des Doubles gestatten und dafür sorgen, daß man vergißt, wie du warst.« Langsam nickte er. »Ja, es könnte auch hier geschehen.«
    Johnsons Augen wurden zu schmalen Schlitzen, und der Archon lächelte süffisant. Ich kenne dich, Simon. Wenn du mich verläßt, wirst du als erstes eine Überprüfung der Krankenhausprozeduren und Personalakten vornehmen. »Ich werde besonders vorsichtig sein, bis du mir versicherst, daß etwas Ähnliches hier nicht möglich ist.«
    Johnson nickte unmerklich. Er

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