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BattleTech 06: Warrior 2 - Riposte

BattleTech 06: Warrior 2 - Riposte

Titel: BattleTech 06: Warrior 2 - Riposte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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dieses Gebäudes.
    Da er nichts Verdächtiges gehört hatte, während er sich am Rand der Klippe ausruhte, arbeitete Akira sich durch das dichte, struppige Unterholz landeinwärts. Er versuchte, sich so leise wie möglich zu bewegen, aber trotzdem dauerte es nicht lange, bis er einen Zementzylinder entdeckte, der etwa einen halben Meter aus einer niedrigen Bodenerhebung ragte.
    Er schnupperte die feuchte Luft, die aus dem Gitter an der Oberseite des Auslasses strömte. Mechkühlmittel! Er lächelte zufrieden. Dadurch, daß er hier draußen abgelassen wird, vermischt der Geruch sich mit dem Seewind, und niemand bemerkt ihn. Einer der MechKrieger heute nachmittag muß ein Leck in der Weste gehabt haben, oder er hatte eben an seinem Mech gearbeitet.
    Er legte beide Hände um die Taschenlampe, um den Strahl abzudecken, und betrachtete die vier Bolzen, mit denen das Gitter befestigt war. Er zog sein Taschenmesser hervor. Meersalz und Sonne hatten den Bolzen zugesetzt; Akira durchtrennte sie mit dem Sägeblatt.
    Dann zog er das Schwert auf die Brust und ließ sich mit den Füßen voran in den schrägen Luftschacht hinab. Seine Umgebung war zwar noch enger als jedes BattleMechcockpit, aber das machte Akira nichts aus. Das ist eng genug, um nachher das Hinaufklettern leicht zu machen. Er hob das Gitter wieder an seinen Platz und ließ sich hinunter in die Dunkelheit gleiten.
    Etwa sieben Meter tiefer traf der Schacht auf einen anderen von etwa doppeltem Durchmesser. Akira ließ sich hinunterfallen und ging in die Hocke. Mit der Kreide in seiner Tasche markierte er seinen Tunnel mit einem Dreieck, dessen Spitze hinauf zur Oberfläche deutete. Dann sah er den Tunnel hinauf und hinab, bevor er sich entschloß, nach Süden auf das Meer zuzugehen.
    Akira bewegte sich vorsichtig durch den Lüftungstunnel und benutzte seine Taschenlampe nur, wenn es sich nicht vermeiden ließ. Wenn er es doch tat, ließ er das Licht nur kurz aufblitzen, um seine Nachtsicht nicht zu beeinträchtigen. Zwölf Meter weiter begann der Hauptschacht sich steil abwärts zu neigen, während ein anderer seitlich nach Westen abzweigte.
    Akira blieb stehen. Die Luft von dort unten ist feuchter. Anscheinend reicht die ComStar-Schulungsanlage bis unter das Meer. Er zögerte, den Tunnel hinabzugehen, weil er fürchtete, er könne zu steil werden, um wieder zurückzuklettern. Deshalb bog er in den Tunnel nach Westen ab, der wie er annahm, parallel zur Klippenwand verlief.
    Zehn Meter weiter sah er Licht durch ein Gitter fallen. Zentimeterweise kroch er vorwärts und strengte sich an, die von unten heraufdringenden Geräusche zu identifizieren. Bald erkannte er Stimmen, deren Worte und Bedeutung er zu entziffern vermochte. Dann erreichte er das Gitter.
    Akiras Herz hüpfte in seine Kehle. Ich bin gestorben und nach Walhall gekommen. Sprachlos starrte er auf die Szenerie unter sich. Beim Blut des Drachen! Das ist entweder Walhall oder die Hölle des Universums...
    In der gewaltigen Höhle unter ihm erstreckten sich ganze Reihen von BattleMechs bis in ferne Tiefen. Die Kampfkolosse waren nach Gewicht gruppiert. Die leichtesten Mechs standen an den Wänden, die riesigen überschweren Mechs in der Mitte der Kaverne. Die Kampfmaschinen standen in Reih und Glied, wie ein Heer aus Zinnsoldaten. Techs und Astechs in den gelben Roben der ComStar-Akoluthen wimmelten wie Ameisen umher und bewegten Reparatur- und Wartungsmaschinen zwischen den Mechs.
    Akira versuchte seine Lippen zu befeuchten, aber sein Mund war staubtrocken. Die langen Reihen der Mechs reichten so tief in den Saal hinein, daß er ihr Ende nicht erkennen konnte. Sämtliche Maschinen glänzten, bis auf das goldene ComStar-Symbol auf ihrer Brustpartie, in weißem Lack.
    Akira rieb sich ungläubig die Augen, aber er konnte die Realität dieser BattleMechlegion unter dem Zeichen ComStars nicht verleugnen. Sein Mut sank. Mein Vater mag glauben, daß er den Gelben Vogel sah, als er gegen Morgan Kell kämpfte, aber er hatte unrecht. Dies hier — diese Horde von Mechs wird des Drachen Tod sein. Er starrte auf die nächsten der Maschinen und stellte fest, daß es sich keineswegs um Schlachtfeldbeute handelte. Wenn auch nur einer dieser Mechs jemals ein Schlachtfeld gesehen hat, bin ich bereit, die gesamte lyranische Grenze allein zu verteidigen.
    Erschüttert kroch Akira durch die Tunnel zurück zum Lüftungsschacht, wobei er seine Kreidemarkierungen sorgsam wieder entfernte. Er zwängte Knie, Ellbogen und Rücken

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