BattleTech 07: Warrior 3 - Coupe
angreifen?«
Auf Quintus' Gesicht verhärtete sich ein Ausdruck von wütender Besorgnis. »Ich muß davon ausgehen, daß sie ihre besten noch verbliebenen Truppen zum Einsatz bringen. Wo sich McCarron's Armored Cavalry aufhält, wissen wir. Die können's also nicht sein. Die Einheiten werden wahrscheinlich von Sian starten, und das bedeutet Haus Imarra-Truppen oder die Todeskommandos.«
Hanse schlug mit der rechten Faust auf die Schreibtischplatte. »Und wir haben noch immer nur Miliz vor Ort?«
Quintus nickte traurig. »Wenn Liao es geschafft hat, eine Kommandostrecke nach Kathil aufzubauen, können sie nächste Woche dort sein. Unsere für Kathil vorgesehenen Truppen haben keine Transportmöglichkeit. Seit wir mehrere Schiffe aus unseren Rotationsstrecken abgezogen haben, um Melissa zurück ins Commonwealth zu transportieren, haben wir nichts in der Nähe.«
Hanse starrte auf seine geballten Fäuste. Drückendes Schweigen hing in der Luft. Die Ambitionen eines kleinen lyranischen Adligen haben Folgen, die hier in den Vereinigten Sonnen zu einer Katastrophe führen können. Dieser Überfall auf Kathil ist vom Wunsch nach kleinen persönlichen Triumphen inspiriert, aber derselbe Wunsch hat ComStar dazu gebracht, uns diese wichtige Botschaft zuzustellen, ohne ihre Bedeutung zu erkennen.
Hanse schluckte schwer. »Mein Freund, wir sollten uns beeilen, irgendwelche Truppen zu finden, die wir postwendend nach Kathil befördern können. Und dann müssen wir beten, daß es ihnen gelingt, die Liao-Angreifer aufzuhalten, wenn wir nicht alles verlieren wollen, was wir im Laufe des vergangenen Jahres erreicht haben. Oder gar noch mehr.«
Das Licht der untergehenden Sonne fiel durch die hohen Fenster von Hanse Davions Büro und verlängerte den Schatten des Prinzen bis zu den Türen. Schatten spielten über sein Gesicht, als er aufblickte, um Kym Sorenson zu begrüßen. »Danke, daß Sie so kurzfristig kommen konnten, Lady Sorenson.«
Die von Quintus Allard ins Zimmer geführte Adlige machte einen Knicks und errötete. Ihr langes blondes Haar war im Nacken zu einem Knoten gebunden, und sie trug verwaschene Jeans unter einem übergroßen Hemd mit dem Wappen der Davion Heavy Guards. »Vergebt mein Aussehen, Hoheit. Ich bin sofort aufgebrochen, als der Minister mich anrief. Ich ...«
Hanse zwang sich zu einem Lächeln und wehrte ihre Erklärungen ab. »Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen. Unsere Situation erfordert eine schnelle Reaktion, nicht Protokoll oder Zeremonie.« Hanse zögerte einen Augenblick lang und ließ die verschiedenen Möglichkeiten, seine Frage zu stellen, Revue passieren. Er verwarf alle vorgefertigten Formulierungen und deutete auf einen Sessel. »Bitte setzen Sie sich, Kym.«
Sie versteifte sich. »Hoheit, wenn es um Morgan geht, ist es wohl besser, wenn ich stehen bleibe.« Sie zupfte nervös an den Enden ihres Hemds und zog es an den Schultern gerade.
Der Prinz erkannte den Grund für ihre Besorgnis und wehrte schnell ab. »Morgan ist nichts zugestoßen, Kym. Es geht ihm gut.« Er blickte an ihr vorbei zu Quintus Allard und den geschlossenen Bürotüren. »Er wartet darauf, mit mir zu sprechen, sobald Sie fort sind, auch wenn er nicht weiß, daß ich mit Ihnen rede.«
Erleichterung huschte über ihr hübsches Gesicht und brachte Leben und Farbe zurück. »Danke, Hoheit.«
Noch hast du keinen Grund, mir zu danken. Deine Gefühle für ihn sind offenkundig. Wie haben sie sich auf deine Mission ausgewirkt? »Es gibt keine leichte Art, diese Frage zu stellen, Kym, deshalb bitte ich Sie, meine ungehobelte Art zu entschuldigen.« Er blickte ihr tief in die blauen Augen. »Kann ich Morgan Truppen in der Mark Capella anvertrauen?«
Er war froh, daß sie seinem Blick ohne Zögern standhielt. »Hoheit, wenn Ihr einen zweiten Untertanen besitzt, der so loyal und vertrauenswürdig ist wie Morgan Hasek-Davion, dann seid ihr einzigartig unter den Fürsten der Nachfolgerstaaten.« Kym verstummte, als ihre Gefühle sie übermannten, und wandte sich etwas zur Seite.
Hanse gestattete ihr ein paar Sekunden, um sich zu fangen. Sie wischte sich mit dem Hemdsärmel die Tränen ab und drehte sich wieder um. »Verzeiht mir.«
»Da gibt es nichts zu verzeihen, Kym.«
Sie lächelte schüchtern, atmete tief durch und faßte sich. »Mein Prinz, meiner Meinung nach habt Ihr nichts zu befürchten, wenn Ihr Morgan Truppen anvertraut.«
Hanse kniff die Augen zusammen. »Er hat keinen Kontakt zu Dissidenten in der Mark Capella? Er hat
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