BattleTech 07: Warrior 3 - Coupe
Funken von Emotion, lange bevor er zur Sympathie wachsen konnte. Xiangs Plan könnte die Vereinigten Sonnen spalten. Wie seltsam, daß gerade die Freiheit, die unseren Gegner so stark macht, ihn für einen derartigen Angriff verletzbar werden läßt. Sie blickte auf Justin. Und ebenso konnte nur eine derart offene Gesellschaft einen Agenten mit der Fähigkeit hervorbringen, diese Schwäche zu erkennen und auszunutzen.
Romano fuhr sich mit der Zunge über die vollen Lippen. »Also gut, wir wollen ein Willkommen für Morgan Hasek-Davion und einen Schauprozeß für Alexi Malenkow vorbereiten. Wir werden Hanse Davion das moralische Fundament entziehen, und er wird in seinen Intrigen und Täuschungsmanövern ersticken.«
46
Auf dem Flug ins Systeminnere
Sian, Kommunalität Sian, Konföderation Capella
22. Oktober 3029
Andrew Redburn blickte gedankenverloren aus dem Sichtfenster des Landungsschiffes. Ihm blieb fast das Herz stehen, als Morgan Hasek-Davion ihm auf den Rücken schlug. »Morgan, zum Teufel! Laß das!«
Der lächelte freundlich. »Sorry, Andy. Ich wollte Sie nicht erschrecken.« Er legte seine riesige Pranke auf Andrews Schulter. »Seit wir nach Sian gesprungen sind und ins Systeminnere unterwegs, sind Sie irgendwie verändert.«
Andrew starrte auf den zweiten Planeten des Systems hinab. Obwohl sie an einem Piratenpunkt aufgetaucht waren und mit mehr als zwei G Beschleunigung flogen, war Sian noch zwei Tage entfernt und nicht mehr als eine ferne weiße Kugel. Du bist da unten, Justin. Ich kann es fühlen. Hast du herausgefunden, was wir versuchen, oder können wir dich diesmal überlisten?
»Macht Euch keine unnötigen Gedanken um mich, Hoheit. Der Plan bereitet mir keine Sorgen. Er ist fehlerlos. Sie scheinen völlig überzeugt davon, daß wir die Überreste der Vierten Tau Ceti-Ranger sind, die mit Prinz Hanses Erben im Schlepptau erscheinen.« Er grinste. »Ich kann es nicht erwarten, den Ausdruck auf Maximilian Liaos Gesicht zu sehen, wenn unser Landungsschiff die Luke öffnet und ein kampfbereites Bataillon zum Vorschein kommt. Die Ersten Kathil-Ulanen dürften sich mit dieser Aktion unsterblichen Ruhm sichern.«
Morgan gluckste. »Ja, ich glaube, Sie haben recht. Unser Sprungschiff wird sein KF-Triebwerk für den Rückflug mit dem Ionentriebwerk aufladen. Wir brauchen nur Hanses Agent zu finden und wieder abzufliegen.«
Andrew wandte sich mit besorgter Miene wieder dem Sichtfenster zu. »Es gefällt mir nicht, daß wir den Namen des Agenten nicht kennen.«
Morgan zuckte die Achseln. »Das läßt sich nun mal nicht ändern. Wir müssen halt auf das Erkennungszeichen warten. Er hat eine halbe Stunde Zeit, mit uns Kontakt aufzunehmen. Wenn wir wüßten, wer er ist, könnten wir ihn verraten, falls wir gefangen werden. Wir sollen den Agenten suchen, ihm das Päckchen überreichen, das der Verbindungsoffizier des Informationsdienstes uns gestern ausgehändigt hat, und ihm Deckung liefern, wenn er sich aus dem Staub macht.«
»Was, wenn sie ihn schon geschnappt haben und wir ihn verpassen?«
Morgan runzelte die Stirn. »In dem Falle müssen wir wohl den Palast auseinandernehmen, um ihn zu suchen.« Er blickte Andrew nachdenklich an. »Irgendwie glaube ich nicht, daß Ihnen gerade das zu schaffen macht, Andy. Ich kann in Ihnen lesen wie in einem Buch. Ihre Sorgen sind so überdeutlich wie Ihre Schläge bei unserem ersten Boxmatch in Warrior's Hall.«
»So schlimm?« Andrew seufzte schwer. »Irgendwo da unten auf Sian werde ich auf Justin Xiang treffen. Und es wird ein Kampf auf Leben und Tod werden.« Andrew blickte auf. »Ich weiß, er ist der Feind, und meine Haut brennt vor Scham, wenn ich daran denke, wie leicht er mich auf Bethel ausschalten konnte, aber trotzdem, irgend etwas in meinem Innern ...«
Morgan hob die Hand. »Ich weiß genau, was Sie sagen wollen. Sie sind weniger wütend auf ihn, weil er unser Feind ist, als weil Sie sich von ihm verraten fühlen. Als Sie im Kittery-Ausbildungsbataillon unter ihm dienten, haben Sie viel von ihm gelernt, und Sie standen auch bei seinem Hochverratsprozeß auf seiner Seite. Aber dann wollte er Sie auf Kittery umbringen lassen, und auf Bethel hat er Ihren Mech im Zweikampf besiegt. Ein Teil von Ihnen will gegen ihn kämpfen und ihn besiegen, aber ein anderer Teil weigert sich, die Freundschaft aufzugeben, die Sie mit ihm verband.«
Andrew sah die Trauer in Morgans grünen Augen. »Ja, das ist eine nahezu perfekte Zusammenfassung meiner Gefühle.
Weitere Kostenlose Bücher