BattleTech 07: Warrior 3 - Coupe
anders behandelt, uns in einem Augenblick unterstützt, und uns im nächsten wie Waisen verlassen, so daß Einheiten wie das Fünfte Schwert auf uns spucken konnten. Selbst diese letzte Botschaft, die du als verstümmelt ansehen willst, enthält dir deine Rechtfertigung vor. Du wahrst seine Ehre, aber er liefert dir nichts als Schande.«
Der Zorn in Yorinagas Stimme zeigte Akira, daß er einen wunden Punkt berührt hatte, aber die Antwort machte jede weitere Diskussion unmöglich. »Ich wahre seine Ehre, weil er der Drache ist. Das genügt. Mein Leben und das Leben aller Menschen des Draconis-Kombinats ist sein. Er kann damit tun und lassen, was ihm beliebt, es benutzen oder beeinflussen, wie er es will. Er ist der Drache, und ich lebe, ihm zu dienen.«
Yorinagas Stimme verlor etwas von ihrer Schärfe. »Wir werden nicht mehr davon reden, mein Sohn, denn dieses Gespräch könnte man als Verrat auslegen. Wir haben keine Zeit dafür. Wir sind am Ziel und müssen wieder zu Kriegern werden, die dem Weg des Schwertes folgen.«
Akira schaltete wieder auf die taktische Frequenz seiner Kompanie. »Jack, ich bin wieder da, aber ich bleibe hier oben. Wenn wir angegriffen werden, formieren wir uns am linken Flügel. Lanze Korasu soll uns den Rücken freihalten.«
Seaborg bestätigte Akiras Order, und der bewegte seinen Orion um die letzte Kurve des Canyon, dem sie ins Herz der Äquatorialwüste Nusakans gefolgt waren. Unter sich sah Akira eine weite, scharlachrote Ebene, auf der sich hie und da dicke, violette Pflanzen mit goldenen Stacheln erhoben. Die Schluchtwände zogen nach beiden Seiten davon und bildeten einen bis zum Horizont reichenden Rahmen um die Ebene. In der Mitte des Tieflandes erhob sich ein gewaltiger Tafelberg, der von Äonen rauher Wüstenwinde gezeichnet war. Wie Akoluthen, die sich um einen Präzentor scharten, ragten kleinere braunviolette Lavafelsen rings um den Berg aus dem Wüstenboden.
Beim Blute des Drachen! Es ist unglaublich! Wie in Trance bewegte Akira seinen Mech in das Wüstental hinab. Er traute seinen Augen nicht. Kann irgend etwas dieser Vernichtung entgangen sein, oder ist mein Vater doch um seine Rache betrogen ?
Vom Taleingang an bedeckten die zerschmetterten Trümmer von BattleMechs den Boden. Zunächst erinnerten sie Akira an Spielzeugfiguren, die ein wütendes Kind zerschlagen hatte, aber dann verwarf er diesen Vergleich. Die Vernichtung ist zu vollständig. Ein Kind hätte blindwütig um sich geschlagen. Dies hier ist planmäßige Zerstörung.
Mechs des Fünften Schwert des Lichts starrten aus leblosen Sensoren hinauf in die beiden Sonnen Nusakans, und die Wüstenhitze ließ ihre Gestalten in der flimmernden Luft verschwimmen. Alle wiesen klaffende Löcher in der Panzerung auf. Zerfetzte und nicht mehr zu identifizierende Metallgliedmaßen lagen über den sandigen Boden verstreut. An mehreren Stellen ragten noch ein oder zwei Beine als Mahnmal der Maschinen auf, die sie in die Schlacht getragen hatten, aber von den Torsi fehlte jede Spur.
Zwischen ihnen befanden sich auch Mechs mit den schwarzen Beinen und der roten Rumpfbemalung der Kell Hounds, aber viel zu wenige für Akiras Geschmack. Diese Mechs waren nicht so grausam verstümmelt, auch wenn sie ebenso leblos waren wie die draconischen Maschinen, die sie umgaben. Mit Ausnahme von zwei Maschinen, deren Kopf zermalmt worden war, verfügte keine der Maschinen mehr über eine Visierplatte. Trotz dieser Verwüstung konnten die Piloten der Kell Hounds ihre zum Untergang verurteilten Maschinen noch verlassen. Ihr Leben ist ihnen mehr wert als die Ehre und die Maschinen.
Ein kalter Schauer lief Akira über den Rücken. Der Koordinator hat uns befohlen, alle Söldner auf Northwind zu töten, weil Söldner keine Ehre besäßen. Als ich auf Northwind gegen Team Banzai antrat, sah ich Söldner um das Leben von Menschen kämpfen, die nicht einmal zu ihrer Kompanie gehörten. Hier konnten die >ehrlosen< Kell Hounds eine unserer besten Einheiten in Fetzen reißen und trotzdem ihre Piloten retten. Ich fürchte, wir sterben zu oft um der Ehre willen in unseren Mechs, statt zu kämpfen, so gut wir können — und zu fliehen, um weiterkämpfen zu können.
Als er in der Ferne eine Bewegung bemerkte, schaltete Akira die Frontsensoren auf Vergrößerung und richtete seine Aufmerksamkeit auf den Tafelberg. Vor ihm, in einer an eine Arena erinnernden Senke, traten zwei BattleMechs gegeneinander an. Am Nordrand der Arena standen mehrere Reihen
Weitere Kostenlose Bücher