BattleTech 07: Warrior 3 - Coupe
glatten Zielanflug.«
»Gut. Halten Sie mich auf dem laufenden. Ende.« Justin schaltete auf die taktische Funkfrequenz um, die von seinen zwölf Teammitgliedern abgehört wurde. »Haltet euch bereit, Leute. Wir haben noch etwa zwanzig Minuten bis zum Fallschirmabwurf und fünfundzwanzig, bis unsere Mechs in Bewegung kommen. Ich möchte noch einmal betonen, daß es sich hier um keine >nasse< Mission handelt. Wir haben zwar gegen Widerstand geübt, um uns auf alles vorzubereiten, aber wir befinden uns nicht auf einem Vernichtungsfeldzug. Der Kanzler will, daß die Wissenschaftler am Leben bleiben, damit wir sie später für uns einsetzen können, wenn wir die Invasoren erst zurückgeschlagen haben.«
Lings Stimme kam über die Leitung. »Warum nehmen wir sie nicht einfach mit?«
Bürger Ling stellt zu viele Fragen. »Wir werden sie hier lassen, weil wir das gesamte Labor mitnehmen müßten, damit sie uns nützen. Der Kanzler ist der Ansicht, es sei günstiger, die Eier zu stehlen, als das Huhn durchzufüttern. Aber das ist völlig unwichtig. Haltet euch für ein Gefecht bereit, aber es wird niemand ermordet, der bereits durch das Gas außer Gefecht gesetzt wurde. Verstanden?«
Die Teammitglieder bestätigten den Empfang, als die Gan ju unter dem Aufprall auf die obersten Atmosphäreschichten erbebte. »Die Fallschirmspringer melden sich im Sprunghangar. Die MechKrieger schließen ihre Vorbereitungen ab. Es ist soweit, Ladies und Gentlemen.« Justin bleckte die Zähne. »Das wird der Anfang vom Ende für Hanse Davion.«
Funken sprühten um Yen-lo-wangs Beine, als der Mech durch den elektrischen Zaun um die NAIW-Anlage brach. Justin deutete auf die abgedunkelte Straße in Richtung Westen. »Kwok, Iwanow, dort hinunter. Sichert mit euren Raben die Anfahrt. Liwinsky, halten Sie den Rückweg zur Gan Ju im Auge. Wenn das Team wieder herauskommt, sind Sie dafür verantwortlich, ihnen im Notfall die Zeit zu verschaffen, die sie brauchen, um das Schiff zu erreichen. Sorgen Sie dafür, daß Ihr Verteidiger in der entsprechenden Position ist.«
»Verstanden.«
Als Justin den Centurion auf das dreistöckige Fabrikgebäude zubewegte, sah er auf dem Dach jemanden mit beiden Händen >Alles klar< signalisieren. Er nickte und rückte vor. Sie haben jetzt fünf Minuten lang Gas nach drinnen gepumpt. Eigentlich dürfte keiner mehr wach sein.
Justin warf einen letzten Blick auf das holographische Panorama, das der Mech ihm von der gesamten Umgebung lieferte. Der Prinz und mein Vater haben gute Arbeit geleistet. Die Anlage ist völlig offen und trotzdem hervorragend versteckt. Sie funktioniert wie eine normale Elektronikfabrik — mit elektrischem Zaun als nächtliche Sicherheitsmaßnahme und einem Pförtner für Besucher am Tage — aber sie ist nicht so stark gesichert, daß sie ungewollte Aufmerksamkeit erwecken würde. Daß eine MechKompanie nah genug postiert ist, um auf einen Überfall zu reagieren, erscheint mehr als Zeichen sorgfältiger Planung des Fabrikeigners denn als Regierungsmaßnahme zum Schutz der Anlage. Justin lächelte. Pech, daß wir wußten, wo wir suchen mußten.
Er betätigte einen Schalter und öffnete die Visierplatte des Centurion. Dann löste er seine Kühlweste von der Liege und das Kabel, das vom linken Handgelenk in die Armlehne führte. Er steckte es zurück in sein Fach und schloß den Deckel. Schließlich zog er noch die Sensorkabel aus dem Neurohelm, hob ihn an seinen Platz zurück und schloß den Overall.
Bevor er sich aus der Pilotenliege löste, öffnete Justin das Fach unter dem Sitz. Er zog eine Nadlerpistole im Schulterhalfter heraus und legte sie an. Die Waffe saß bequem unter der linken Achselhöhle. Vorsichtig tastete er das Fach ab und fand, was er suchte, mit Klebeband an der Oberseite befestigt. Er zog es ab und säuberte es.
Candaces Holodisc für den Prinzen. Die knapp zwölf Zentimeter messende Platte konnte auf ihrer in allen Farben des Regenbogens schimmernden Unterseite eine bis zu einstündige Holovidbotschaft speichern. Auf der Vorderseite war das blau-weiße Wappen von St. Ives eingeprägt, und die deutliche Kennzeichnung bereitete Justin Unbehagen. Ich muß mich vorsehen, damit sich niemand fragt, warum ich diese Botschaft zurücklasse.
Justin schob die Disc in die Tasche auf dem rechten Oberschenkel seines Overalls. Er zog sich die Kapuze über den Kopf und holte aus einem Vorratsfach hinter der Pilotenliege eines der verspiegelten Vollvisiere, die Alexi und seine
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