BattleTech 07: Warrior 3 - Coupe
wird wahrscheinlich die gesamte Planung zum Teufel gehen. Jedenfalls wartet Johnson auf meinen Anruf, um es auf dem Weg zur Besprechung hier abzuholen.«
Jeana nickte mechanisch, als die tiefe Stimme des Kommentators die verklingende Musik ablöste. »In einem wagemutigen Vorstoß hinter die Linien landeten Kombinatstruppen auf Lyons. Sie hofften mit diesem Angriff auf eine ungeschützte Welt unseren Kampfeswillen zu brechen, aber sie hätten keinen größeren Fehler begehen können. Sie landeten ohne Gegenwehr, aber schon bald darauf standen sie in einem Kampf auf Leben und Tod gegen die berühmte Söldnereinheit der Kell Hounds.«
Gefechtsszenen zuckten über den Schirm, zusammengeschnitten aus den Sensoraufzeichnungen von Kell Hounds und erbeuteten Kombinatsmechs. Jeana und Misha sahen zu, wie die rotschwarzen Mechs des Kell Hounds-Regiments durch die qualmenden Ruinen von Neue Freiheit vorrückten. »Auch wenn die Stadt von allen Gegnern befreit ist, bleiben die Kell Hounds wachsam. In der Nacht zuvor jedoch machten die MechKrieger des Kombinats die Schlacht um diesen kleinen Außenposten zu einem historischen Ereignis.«
Jeana versteifte sich unwillkürlich, als der Schußwechsel zwischen Dans Wolfshund und dem Kurita-Clint den Schirm füllte. Autokanonenfeuer riß eine Kraterspur in den Torso des Wolfshund, und ein mittelschwerer Laser bohrte sich in den linken Oberschenkel des Mechs. Der Wolfshund reagierte auf den Schlag, dann wechselte die Szene, und die beiden jungen Frauen sahen eine Aufnahme von Dans vernichtendem Gegenschlag aus dem Blickwinkel seines Cockpits. »Vom Kurita-Angriff auf dieses unschuldige Dorf empört, schlägt Hauptmann Daniel Allard zurück, ohne den Gewichtsvorteil des feindlichen Mechs zu beachten.«
Bevor das Programm zu Morgans Auseinandersetzung mit dem Kampfschütze überblenden konnte — den Teil, den Jeana wegen Dans Begegnung mit dem Tod besonders haßte —, rettete sie ein leises Klopfen an der Tür. »Ja?«
Misha schaltete das Holovid ab, als Melissas Zofe sich meldete. »Hoheit, ein Captain John Bailey von den Davion Light Guards bittet euch um ein Gespräch.«
Bei der Erwähnung von Andrew Redburns Einheit leuchtete Mishas Gesicht auf. Jeana erhob sich und richtete den silbernen Gürtel ihres marineblauen Overalls. Misha glättete die Falten in ihrem langen Rock. Dann blickten beide in den Spiegel und kicherten.
Jeana trat an die Tür. »Wir werden ihn im Wohnzimmer empfangen.«
Sie wartete so lange, bis die Zofe den Besucher in den Wohnraum geführt hatte. Sie ließ Misha den Vortritt und entließ die Zofe mit einem Nicken. Jeana streckte die Hand aus und überquerte den weißen Teppich, um ihren Gast zu begrüßen. »Captain Bailey, ich bin froh, Sie zu sehen.«
Der in seiner purpurfarbenen Uniform prächtig aussehende Davion-Offizier schlug die Hacken seiner Kavalleriestiefel zusammen und verneigte sich respektvoll. Er nahm ihre Hand und hauchte einen Handkuß darauf. »Es ist die größte Ehre meines Lebens, Euch sehen zu dürfen, Hoheit.« Blaue Augen funkelten sie aus einem hübschen Gesicht an, wollten eine Botschaft übermitteln, die Jeana nicht entschlüsseln konnte.
Sie zog die Hand aus seinem freundlichen Griff, wandte sich um und stellte Misha vor. »Das ist meine beste Freundin, Misha Auburn.«
Der Captain lächelte, als er Mishas Hand ergriff. »Die Tochter des Historikers. Die Freude ist ganz auf meiner Seite.«
Irgend etwas stimmt hier nicht. Jeana sah einen verwirrten Ausdruck über Mishas Gesicht huschen. Aber was?«
Misha lächelte höflich. »Sie sind den Light Guards sicher erst vor kurzem zugeteilt worden, Captain.«
Bailey runzelte die Stirn, und seine buschigen schwarzen Brauen formten einen scharfen Winkel. »Ich bin seit drei Jahren bei den Guards, Miss Auburn.«
Misha blinzelte zweimal und deutete auf die Gefechtsabzeichen an der Sonnenweste des Besuchers. Warum tragen Sie dann kein blaugrünes Band für die Kämpfe auf St. Andre?«
Das ist es! Während Bailey noch mit einem freundlichen Lächeln seine Überraschung zu verbergen suchte, stürzte Jeana vor. Sie stieß ihr linkes Knie in den Unterleib des Soldaten und hob ihn mit ihrem Schlag vom Boden. Sie riß ihn an den schwarzen Locken, und als er nach vorne sackte, stieß sie seinen Kopf nach unten auf ihr zu einem zweiten Schlag emporzuckendes Knie.
»Melissa!« Misha starrte sie entsetzt an.
Jeana ignorierte sie und nahm dem bewußtlosen Krieger die Waffe ab. Gut. Eine Mauser & Gray
Weitere Kostenlose Bücher