BattleTech 07: Warrior 3 - Coupe
Temperament im Zaum zu halten versuchte. Er starrte den großen, dunkelhaarigen Mann wütend an, den er in jüngster Zeit als seinen >Wärter< zu sehen begonnen hatte.
»Aber General Sortek«, sagte er bemüht entspannt. »Es ist furchtbar unpraktisch, meine Schiffe von ihren Wachtpositionen an den Sprungpunkten von Acamar, Terra Firma, Carver und Pollux abzuziehen. Besonders den Abzug von Pollux finde ich wegen der Gefahr eines Marik-Gegenangriffs höchst bedenklich.«
Ardan Sortek reagierte mit einem Lächeln, das Ridzik in hohem Maße herablassend empfand. »Ich verstehe Ihre Bedenken, Oberst, aber möglicherweise habe ich mich nicht klar genug ausgedrückt. Ich bringe Bitten vor. Prinz Hanse Davion befiehlt. Seine Befehle lauten schlicht und einfach, daß diese Sprungpunkte von Truppen zu säubern sind. Er braucht dies nicht zu begründen und er erwartet Gehorsam.«
Ridzik lehnte sich in seinem roten Ledersessel zurück und legte die Fingerspitzen aufeinander. Ich bin nicht so dumm, dir das zu glauben, Sortek. Seit du diese Nachricht aus den Vereinigten Sonnen erhalten hast, habe ich sehr wohl bemerkt, wie sich dein Verhalten geändert hat. Du bist angespannt und besorgt. Ich weiß, was in deinem Kopf vorgeht, und ich weiß es in unserem kleinen Spielchen hierzu verwenden.
Ridzik blickte auf. »Ihr Prinz hat von mir verlangt, daß ich die Liga Freier Welten angreife, und ich habe es getan. Meine Truppen hatten bemerkenswerte Erfolge, aber nur, weil sie für mich und ein freies Tikonov kämpfen. Ihr Prinz hat versprochen, die besetzten Teile der Kommunalität Tikonov wieder meiner Herrschaft zu unterstellen, wenn ich seine Befehle befolge. Das habe ich getan, und trotzdem verbleiben sie unter Kriegsrecht und unter seinem Daumen.«
Ardan lachte und schüttelte in spöttischem Unglauben den Kopf. »Wieder einmal versuchen Sie, zwei völlig unabhängige Themen zu verbinden. Sie haben bereits die Verwaltung über die Hälfte der von uns eroberten Planeten. Wir unterhalten nur Garnisonen auf diesen Welten, damit Sie Ihre kostbaren Truppen nicht bei kleinen Aufständen verzetteln müssen. Unsere Anwesenheit dort macht Ihre Regierung nur um so willkommener, und das wissen Sie auch.«
Hanse Davions Verbindungsoffizier deutete auf die riesige Sternkarte an Ridziks Bürowand. »Außerdem, lieber Oberst, haben wir keinerlei Anspruch auf die Welten erhoben, die Sie bei Ihrem Feldzug erobert haben. Ich denke, wir haben unseren Teil der Vereinbarung mehr als erfüllt.«
Ridzik schlug mit der Faust auf die Platte seines schweren Holzschreibtischs. »Sie wissen ebensogut wie ich, daß wir hier nicht von der Kontrolle über ein Dutzend unwichtiger Planeten reden. Wir reden über die Welt. Wie kann meine Freie Republik Tikonov überhaupt Rang und Achtung gewinnen, solange Sie das Juwel meines Reiches halten? Tikonov war immer das Zentrum der Kommunalität, und doch enthalten Sie mir meine Hauptwelt vor. Wenn Hanse Davion diese Welten von Truppen entblößt haben will, verlange ich Tikonov!«
Ardan lief vor Wut rot an. »Sie sind in keiner Position, Forderungen zu stellen, Oberst. Mein Prinz verweigert Ihnen Tikonov, aber er könnte Ihnen noch ganz andere Dinge verweigern, die Sie weitaus schlimmer treffen könnten.« Mit einer weitausholenden Geste schloß Ardan Ridziks prächtiges Büro mitsamt den goldenen Zierleisten und den mythologischen Wand- und Deckenmalereien ein. »Mein Prinz könnte die Milliarde C-Noten streichen, die er jede Woche in Ihre Wirtschaft pumpt. Oder vielleicht wäre es Ihnen lieber, wenn wir die Munitionslieferungen einstellen?«
Ridzik fühlte ein Stechen in der Brust, als Sortek mit der Einstellung der Wirtschafts- und Militärhilfe durch die Vereinigten Sonnen drohte. Er hob die Arme und zwang ein Lächeln auf seine Lippen. »Bitte, General Sortek, es besteht kein Grund ...«
Ardan schnitt ihm mit einer Geste das Wort ab. »Doch, der besteht, Oberst Ridzik. Ich wußte, daß es einmal soweit kommen würde. Ich habe Hanse gesagt, daß ich kein Diplomat bin, der Sie mit einer Hand streicheln kann, während er Sie mit der anderen herumstößt. Ich sage, was ich denke, und ich habe keine Zeit für dieses Menuett um Formulierungen und Gefühle.« Er spießte Ridzik mit einem glühenden Blick auf. »Wir sind beide Militärs. Wir brauchen die Täuschungen und falschen Floskeln der Diplomaten nicht.«
Ridziks Nasenlöcher weiteten sich, und seine Stimme wurde zu einem frostigen Flüstern. »Allerdings
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