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BattleTech 07: Warrior 3 - Coupe

BattleTech 07: Warrior 3 - Coupe

Titel: BattleTech 07: Warrior 3 - Coupe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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er sich wie Kind am Heiligen Abend.
Das Herz schlug ihm bis zum Hals. Oh, ich muß dieses Jahr besonders brav gewesen sein. Auf einem Baumwollpolster lag ein blaßgrüner Briefbogen, dessen hochglänzende Oberfläche das Licht in allen Farben des Regenbogens reflektierte. Er packte ihn an den Ecken und hob ihn vorsichtig heraus. Er erkannte die Handschrift sofort, und der Schock darüber ließ die Entdeckung, daß die Schachtel auch noch den Magnetschlüssel eines Hotelzimmers enthielt, verblassen.
Der Verigraph-Brief zitterte in seinen Händen. Er traute seinen Augen kaum, als er ihn las: Ich bin ihm entkommen. Jetzt werde ich für alle Zeit dir gehören. Obwohl er keine Bestätigung brauchte, ließ er das Licht über die Oberfläche des mit dem Papier verschweißten holographischen Siegels tanzen. Das wunderschöne, lächelnde Gesicht einer jungen Frau mit langem schwarzen Haar sah ihm entgegen.
Ridzik sank in seinem Sessel zurück. Unglaublich. Das ist einfach perfekt! Er grinste wie eine satte Katze. Elizabeth Jordan Liao verläßt ihren Gatten und tritt an meine Seite. Das verleiht mir noch mehr politisches Gewicht in den von Davion besetzten Gebieten. Ich könnte ihm noch mehr Zugeständnisse abringen, denn Elizabeths Einfluß könnte die Verwaltung seiner Welten zu einem Alptraum werden lassen.
Mißtrauen schlug eine Bresche in sein Wohlgefühl, aber er schüttelte es ab. Der Verigraph -Prozeß beweist, daß sie den Brief geschrieben hat. Das Hologrammbild wird beim Schreiben in das Papier gebrannt. Jeder Versuch, die La-
gen zu trennen, um eine Botschaft zu verändern, zerstört das Original. Einen Brief dieser Art kann man nicht fälschen. Er betrachtete das Bild noch einmal. Auch wenn eine Puppe oder Doppelgängerin noch so gut wäre, das Verigraph -Bild würde die Täuschung aufdecken. Ich kenne diese Lippen und diesen Hals zu gut, um mich täuschen zu lassen. Sie ist hier. Ich werde sie zu meiner Gefährtin machen. Mit einem Schlag werde ich Maximilian tief ins Herz treffen und Prinz Hanse Davion schwere Probleme machen. Dann werde ich Davions Freund töten und seine Frau entführen.
Ridzik hob den Magnetschlüssel auf und erkannte das Logo des Hotels sofort. Elizabeth, du hattest schon immer einen extravaganten Geschmack. Er ließ den Schlüssel in die Innentasche seines Jacketts gleiten. Erst die eine Eroberung, dann die nächste. Schade, Ardan Sortek, daß du das Finale nicht erleben wirst. Die Marionette rächt sich.
    Ridzik hatte seine Uniform gegen Zivilkleidung eingetauscht und stand vor dem Hotel Percheron. Selbst der Nieselregen konnte seine gute Laune nicht dämpfen. Er erinnerte sich an ihr letztes Zusammensein, auf Terra, während der Hochzeit von Hanse und Melissa, und sein Grinsen wurde breiter. Wenn diese Nacht nur halb so leidenschaftlich wird, wird das ein überaus heißes Willkommen.
    Immer sicherheitsbewußt hatte Ridzik bereits in Erfahrung gebracht, daß der Schlüssel zu Zimmer 1145 gehörte. Der Raum war an eine Miss Beth Geordana vermietet. Dieser Name hatte nicht nur eine große Ähnlichkeit mit ihrem Mädchennamen, Ridzik erinnerte sich auch daran, wie sie ihm in einem zärtlichen Moment verraten hatte, daß sie unter diesem Namen heimlich Gedichte schrieb.
    Ridzik mied die Scheinwerfer des Haupteingangs und trat an den Seiteneingang des Hotels. Das Staatskomitee für Poesie hatte ihre Gedichte als zu banal und kommerziell abgelehnt. Als sie ihr darüber hinaus vorgeschlagen hatten, Texte für Grußkarten zu verfassen, hatte Elizabeth die Redakteure nach Mutig Herz deportieren lassen. »Mein lieber Pavel«, hatte sie ihm erklärt, »es war das beste, was ich für sie tun konnte.« Er erinnerte sich, wie das flackernde Licht des Kaminfeuers ihren Hals gestreichelt hatte, als sie die Logik ihres Schrittes darlegte. »Wie hätten sie jemals ihr künstlerisches Potential realisieren können, ohne selbst gelitten zu haben?«
    Ridzik war zu klug, um sich in eine solche Frau zu verlieben. Eine Gefühlsbindung an sie hätte ihn behindert. Er stritt ihre sexuelle Anziehung nicht ab, und es mochte sogar eine gewisse Sympathie bestehen, aber was sie zusammentrieb war die Lust an der Macht. Sie wird mich fallenlassen, sobald sie hat, was sie von mir will, und ich werde sie nicht anders behandeln. Ich muß nur darauf achten, daß ich zuerst zuschlage.
    Der Chef der Rezeption hatte sich sofort an Miss Geordana erinnert. Er beschrieb sie als groß und schlank, mit einem Gesicht von magischer

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