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BattleTech 08: Woelfe an der Grenze

BattleTech 08: Woelfe an der Grenze

Titel: BattleTech 08: Woelfe an der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Charette
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Tumult im Vorzimmer aussperrten.
Der Koordinator erhob sich und sprach mit Wolf, als sei nichts Ungewöhnliches geschehen. »Ich glaube, ich brauche etwas frische Luft, Colonel Wolf. Schließen Sie sich mir doch bitte auf dem Balkon an. Die Aussicht auf die Stadt ist wirklich süperb.«
Wolf folgte Takashi auf den Balkon, wo eine Brise wehte, die so kalt war, daß sie durch ihre Kleidung schnitt. Takashi breitete die Arme aus, als wolle er die Aussicht umarmen, die tatsächlich atemberaubend war. Luthiens Imperial City war eine der schönsten Städte der Inneren Sphäre.
»Das ist das Herz des Drachenreichs. Von hier aus regiere ich über vierhundert Sonnensysteme. Das ist keine leichte Aufgabe. Es gibt immer schwierige Fragen, die beantwortet werden müssen, und schwerwiegende Entscheidungen zu treffen. Die dauernde Inanspruchnahme meiner Zeit läßt wenig Raum für Entspannung, für die kleinen Vergnügen des Lebens.
Als wir uns auf Quentin begegnet sind, habe ich eine verwandte Seele gespürt. Einen Mann, der über die unbedeutenderen Aufgaben der jüngsten Zeit hinausschauen konnte. Einen Mann mit Weitblick. Wo ist dieser Mann jetzt?«
»Wenn Sie mich damit meinen, ich bin hier auf Befehl meines Arbeitgebers. Heute wie damals befehlige ich schlicht und einfach die Dragoner.«
»Daran ist nichts Einfaches. Die Dragoner sind eine gewaltige Streitmacht. Sie sind ein hervorragender Offizier. Ich würde die Dienste der Dragoner gerne noch länger in Anspruch nehmen.«
»Bisher hat es dafür keinerlei Anzeichen gegeben.«
Takashi spürte Bitterkeit in Wolfs Stimme. »Die Umstände könnten sich verbessern. Bessere Hilfsmittel. Passendere Verbindungsoffiziere. Einträglichere Aufträge.«
»Ich werde Ihr Angebot in Erwägung ziehen.«
»Denken Sie nicht zu lange nach, mein Freund. Manche Leute halten einen langen Aufschub für dasselbe wie eine Ablehnung.«
»Heißt das, Sie auch, Koordinator?«
»Das habe ich nicht gesagt, Colonel. Ihr Zorn ist unangebracht.«
Takashi wandte sich von Wolf ab und schaute über die Stadt. Das Glitzern der Lichter beruhigte ihn ein wenig, nahm seinem Ärger über die sture Wortklauberei des Söldners die Spitze.
»Wir sind aus demselben Holz geschnitzt. Wir haben einen Blickwinkel gemeinsam, der über die Köpfe der Masse hinausgeht. Wir sollten Freunde sein, Jaime Wolf.«
»Sie sprechen von Freundschaft, und doch lassen Sie zu, was geschehen ist. Lehrt Ihre Philosophie Sie nicht, daß ein Mann ebensosehr nach seinen Taten beurteilt werden soll wie nach seinen Worten?«
»Ja.«
»Das tut meine auch.«
Der Tadel schmerzte Takashi.
»Denken Sie gut darüber nach, was heute hier geschehen ist, Jaime Wolf. Sie bewegen sich in gefährlichen Regionen. Es gibt feindselige, mißgeleitete Seelen, die danach trachten könnten, das wegzuwischen, was sie für einen Schandfleck auf der Ehre des Kombinats halten. Im schlimmsten Fall könnten solche ... ah ... Personen behaupten, in meinem Auftrag zu handeln, während sie gewaltsam gegen Ihre Dragoner vorgehen.«
Wolf sagte nichts und zeigte keine Reaktion, die Takashi entdecken konnte, aber der Koordinator versuchte erst gar nicht, Wolfs K/-Aura zu sondieren. Er hatte bei ihrer ersten Begegnung auf Quentin die Erfahrung gemacht, daß der Söldner seinen Sondierungsversuchen widerstehen konnte. Er ließ das Schweigen eine ganze Minute lang andauern.
»Genießen Sie eine Woche hier in der Hauptstadt, während Sie über mein Angebot nachdenken. Ich werde Ihnen zur Verfügung stehen, sollten Sie den Wunsch haben, mit mir zu sprechen.«
»Ich werde es mir merken.«
Wolf drehte sich um und ging durch das Audienzzimmer zu der Doppeltür, die sich nicht sofort öffnete. Der Söldner wartete reglos, bis die Türflügel weit genug für einen Menschen aufgeschwungen waren, schlüpfte dann hindurch und war verschwunden.
Takashi blieb auf dem Balkon, bis er Wolf und seine Begleiter den Palast unter sich verlassen sah. Er beobachtete die kleine Gruppe, die in raschem Tempo durch die Gärten schritt. Kein Grund zur Eile, Colonel Wolf, dachte Takashi.
Für Takashi war klar, daß Wolf seine Gedanken fest im Zaum gehalten hatte. Der Söldner schien während der gesamten Zusammenkunft sonstwo gewesen zu sein. Takashi wußte, daß Wolf sich fragte, wieviel Schau und wieviel aufrichtig gemeint gewesen war, und wie weit man Vertrauen haben konnte. Er hatte das Angebot des Koordinators nicht ernst genommen. Wolf würde wohl kaum noch einmal zum Palast zurückkommen. Die

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