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BattleTech 08: Woelfe an der Grenze

BattleTech 08: Woelfe an der Grenze

Titel: BattleTech 08: Woelfe an der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Charette
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versucht, die Dragoner zu besserer Kooperation mit den Plänen des Hauses Kurita zu bewegen. Das ist keine leichte Aufgabe gewesen. Die Dragoner sind eigensinnig. Meine schriftliche Beurteilung behandelt diese delikate Angelegenheit adäquat, Koordinator. Ich glaube, es gibt nichts, was ich dem noch hinzufügen könnte. Sollten Sie in Ihrer Weisheit Bereiche entdeckt haben, die ich nicht vollständig erläutern konnte, werde ich mein Bestes versuchen, dieses Versäumnis zu korrigieren.«
»Vielen Dank, Chu-sa. Ich habe im Augenblick keine Fragen an Sie. Verlassen Sie uns jetzt und gehen Sie Ihren anderen Pflichten nach.«
Akuma bestätigte den Befehl mit einer tiefen Verbeugung und zog sich in Richtung Eingangstür zurück. Die geschnitzte Doppeltür öffnete sich, und er ging hindurch, ohne sich noch einmal umzusehen. Als sich die massiven Türflügel wieder geschlossen hatten, sagte Takashi zu Wolf:
»Also, Colonel Wolf. Sie haben gehört, was gegen Sie und die Dragoner vorgebracht worden ist. Was haben Sie zu sagen?«
Wolf blieb, wo er war. Er verbeugte sich nicht. Als er sprach, geschah dies in einem ruhigen Tonfall. »Die Dragoner sind, was sie sind, Koordinator.« Obwohl er leise sprach, kamen die Worte klar und deutlich und hätten auch durch einen größeren Raum als das Audienzzimmer getragen. »Ihre Führerschaft ist von ihrer Natur untrennbar. Sie werden keine anderen Führer anerkennen als ihre eigenen. Sie können einer Familie nicht den Vater wegnehmen und erwarten, daß sie einen fremden Mann als ihr Oberhaupt akzeptiert.«
»Eine interessante Widerlegung, Colonel Wolf.« Takashi saß einen Augenblick lang schweigend da. Aus dem Augenwinkel sah er das finstere Gesicht Samsonows, dessen Kiefer in kaum unterdrückter Wut mahlten. Der Kriegsherr brachte mehr als genug Emotion zum Ausdruck. Der Vergleich mit dem kühlen, beinahe entrückten Wolf fiel unangenehm für ihn aus. »Sie haben keine der Anschuldigungen bestritten.«
»Ein Bericht über unsere Aktionen seit dem Vertragsabschluß mit dem Draconis-Kombinat ist in der Datei enthalten, die Major Blake in Ihr Computersystem eingespeist hat. Ich stehe dazu. Darüber hinaus sehe ich keinen Sinn darin, noch irgend etwas zu sagen, Koordinator. Das Urteil steht doch von vornherein fest.«
»Keineswegs. Ich habe noch keine Entscheidung getroffen.«
»Warum nicht?« brüllte Samsonow, indem er aufsprang. »Die Situation ist unerträglich. Sie haben die Beweise vernommen. Sie haben gesehen, daß dieser feige Wurm nichts von dem abgestritten hat, was seine Schurken getan haben. Ich verlange, daß Wolfs Dragoner sofort meinem direkten Befehl unterstellt werden. Ich verlange, daß Korscht und Dumont ihrer Stellung als Regimentskommandeure enthoben werden. Ich verlange, daß die Verbrecher, insbesondere diese verdorbene Kerensky und der Schlächter Arbuthnot, der zur blutigen Unterdrückung der aufsässigen Bevölkerung von Kawabe angestiftet hat, für ihre Greueltaten sofort vor Gericht gestellt und zum Tode verurteilt werden.«
Der Kriegsherr unterstrich jede Forderung, indem er Wolf mit der Faust drohte.
»Sie haben vom Koordinator nichts zu verlangen, Kriegsherr.« Takashis Stimme war ebenso hart wie der Blick, mit dem er Samsonow bedachte. »Die Dragoner bleiben unter dem unabhängigen Kommando von Colonel Wolf.«
Samsonows Gebärdenspiel brach ab, aber sein Gesichtsausdruck wurde immer wütender, während Takashi sprach. Seine Gesichtsfarbe wechselte von rot zu violett, und sein Atem ging fast keuchend. »Mit allem Respekt weise ich den Koordinator auf seine Pflicht dem Kombinat gegenüber hin«, sagte Samsonow mit erstickter Stimme.
»Ich weise Sie, Tai-sho, auf Ihre Pflicht mir gegenüber hin!«
Beleidigt durch den Gebrauch seines niedrigeren Ranges und beschämt durch den Unterton in der Stimme des Koordinators, hielt Samsonow den Mund. Sein Schweigen dauerte nur einen Augenblick.
»Ich verstehe. Dann werde ich in meinen Distrikt und zu meinen Pflichten dort zurückkehren.«
Der Kriegsherr vollführte eine steife, förmliche Verbeugung und drehte sich auf dem Absatz um. Bevor die Wachen die Türen zum Audienzzimmer hinter ihm schlössen, konnten Takashi und Wolf noch die gebrüllten Beschimpfungen hören, mit denen Samsonow die Adjutanten überschüttete, die gekommen waren, um ihm behilflich zu sein. Eine schwere Erschütterung und ein metallisches Klappern waren die letzten Geräusche, die an ihr Ohr drangen, bevor die Teakholztüren zufielen und den

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