BattleTech 09: Ein Erbe für den Drachen

Abkömmling des Gründungsprinzen von Rasalhaag. Der Orden der Fünf Säulen hat dies in Erfahrung gebracht, nachdem er Tomoe als Waisenkind aufgenommen hatte. Da wir die Verbindung seinerzeit noch nicht beweisen konnten, wurde ihr nichts davon erzählt. Als sie älter war, hat sie ihrem Wunsch Ausdruck verliehen, dem Kombinat als MechKrieger zu dienen. Wir haben ihr das ermöglicht, während wir gleichzeitig damit fortfuhren, nach Beweisen für ihre Abstammung zu forschen. Wir hofften, sie könne dem Kombinat als Musterbeispiel für Zusammenarbeit und Verständnis dienen. Wie es scheint, hat sie von sich aus einen besseren Weg gefunden, dem Drachen zu dienen. Als Ehefrau für den Thronerben ist sie eine ausgezeichnete Wahl, da sie von wahrhaft edler Abstammung ist und somit ein gewaltiges politisches Potential bietet. Die Clansehre erleidet durch diese Hochzeit wahrhaftig keinen Schaden.«
Constance wollte weiterreden, aber Subhash unterbrach sie einfach. »Da ist noch mehr. Ingrid Magnusson hat Karl Sakade vom Isesaki-Clan vor mehr als 500 Jahren geheiratet. Als der Usurpator Stephen Amaris Richard Cameron ermordete, um die Kontrolle über die Regierung des Sternenbundes zu übernehmen, hat er ebenfalls keine ganze Arbeit geleistet. Bei dem Massaker an den loyalen Sternenbundanhängern konnten Johanna Kurita und Duncan Cameron entkommen, da sie sich nicht in ihren Wohnungen aufhielten, sondern sich zu einem Stelldichein getroffen hatten. Sie verließen Terra mit Hilfe eines Kauffahrers der Spedition Isesaki. Bei ihrer Suche nach einem sicheren Zufluchtsort zwischen den Sternen reisten sie bis zum Rand der Provinz Rasalhaag, einer Region, die schon damals für ihren glühenden Unabhängigkeitsdrang bekannt war. Nach all ihren entsetzlichen Erlebnissen hatte keiner von beiden mehr das Bedürfnis, noch etwas mit den Angelegenheiten der Inneren Sphäre zu tun zu haben. Sie wünschten sich nur Frieden für sich selbst und für die Kinder, die sie einmal bekommen wollten. Sie änderten ihren Namen in Sakade und ließen Johannas Verbindungen ein letztesmal spielen, so daß sie offiziell vom Isesaki-Clan adoptiert wurden. Die Clanältesten haben nicht völlig uneigennützig gehandelt. Sie informierten Koordinator Minoru, der der Gesellschaft zum Dank für ihre Hilfe ein fürstliches Patent gewährte, das sie überall in den Nachfolgerstaaten zum Handel berechtigte. Ein Patent, das bis zum heutigen Tag von jedem Koordinator bestätigt worden ist.«
»Davon habe ich nichts gewußt, als ich das Patent unterzeichnete«, sagte Takashi verdrießlich.
»Bedauerlicherweise, Tono. Das Geheimnis der Spedition Isesaki ist in dem Wirrwarr verlorengegangen, der auf Koordinator Jinjiros gewaltsame Entfernung aus dem Amt folgte. Die Informationen sind erst kürzlich wiederentdeckt worden.« Subhash faltete die Hände vor der Brust. In beschwichtigendem Tonfall fuhr er fort: »Wenn du davon gewußt hättest, würdest du die Verbindung zwischen deinem Erben und dieser Dame mit nobler Abstammung gepriesen haben. Also kann man dir deine Einwände nicht verübeln. Du hast völlig richtig gehandelt, berücksichtigt man die Informationen, die dir zur Verfügung standen.«
»Ja, Tono«, pflichtete Constance bei. Theodore nahm erleichtert zur Kenntnis, daß Subhashs Enthüllungen ihrer stoischen Ruhe keinen Abbruch getan hatten. »Du hast ganz gewiß nicht falsch gehandelt. Sie ist eine würdige Ehefrau für den Erben des Drachen. Wenn jemand Schuld hat, dann Direktor Indrahar und ich, weil wir dich nicht früher informiert haben.«
Takashi setzte sich stirnrunzelnd. Er stützte den Ellbogen auf die Armlehne des Throns und verbarg seine untere Gesichtshälfte hinter vorgehaltener Hand.
»Gestatte mir, sie dir vorzustellen, Tono.« Als Takashi nicht antwortete, drehte sich Constance um und gestikulierte in Richtung Frauenseite des Saals. Die Menge, die sich bis jetzt verstohlen alle Mühe gegeben hatte, etwas von den Gesprächen und Vorgängen auf dem Podest mitzubekommen, richtete ihre Aufmerksamkeit ganz offen auf das Schauspiel, das sich vor ihren Augen abspielte.
Tomoe trat aus den Reihen der Frauen hervor. Ihr Schritt war viel kürzer als üblich, da sie durch ihren formellen Kimono eingeengt wurde. Die kunstvolle Perücke und das perfekte Hof-Make-up verliehen ihr das Aussehen einer Hofdame. Sie ist ein Anblick der Schönheit und Grazie, dachte Theodore. Königlich. Sie würde ihre neue Rolle ebenso vollständig ausfüllen wie all die