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BattleTech 09: Ein Erbe für den Drachen

BattleTech 09: Ein Erbe für den Drachen

Titel: BattleTech 09: Ein Erbe für den Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Charette
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Wir werden niemandem diese Dienste verweigern, mit Ausnahme derjenigen, die eine Bedrohung für die Stabilität der Inneren Sphäre darstellen.«
»Gut gesprochen.« Und eine Erleichterung, fügte er bei sich hinzu. Selbst mit Kowalskis Geräten würde ein Ausfall der HPG-Verbindungen dem Kombinat noch sehr weh tun. Dasselbe träfe auf die Umlenkung unserer nachrichtendienstlichen Ressourcen zu, wenn wir, wie Dämon jetzt, gezwungen wären, gegen den ROM-Apparat ComStars einen Spionagekrieg zu führen. »Ich bin froh, das zu hören, Primus. Ich habe nicht den Wunsch, mir die Feindschaft ComStars zuzuziehen. Ich möchte Ihnen zum Zeichen meiner Anerkennung dessen, was noch von unserer Abmachung übrig ist, ein Geschenk überreichen.« Obwohl ich nicht die Absicht habe, mich auf deinen guten Willen zu verlassen. »Ich glaube, Sie werden dafür bei Ihren Geschäften anderswo Verwendung finden.«
Theodore klatschte in die Hände. Die Tür öffnete sich, und der Sho-sa kam herein. Unter dem Arm trug sie einige zusammengefaltete Kleidungsstücke, die sie vor den Primus auf den Tisch legte. Myndo warf einen kurzen, verächtlichen Blick darauf.
Theodore wartete, bis der Sho-sa den Raum verlassen hatte, bevor er das Wort ergriff. »Erkennen Sie die Sachen?«
»Eine Generalsuniform. Dafür hat ComStar keine Verwendung.«
Theodore heuchelte Enttäuschung. »Die Uniform ist leer und hat keine echte Bedeutung. Sie war nur als Visitenkarte gedacht.« Er klatschte noch einmal in die Hände.
Ein Mann in einem einfachen grauen Kampfanzug trat ein. Er war groß und hager, aber trotz seines weißen Haars und Bartes schritt er wie ein junger Mann über das polierte Holz des Fußbodens. Vor dem Primus blieb er stehen. Er starrte sie kühl mit seinem einen stahlgrauen Auge an. Sein rechtes Auge war durch eine Klappe verdeckt. Eine kleine weiße Narbe verlor sich zwischen den wettergegerbten Linien seines Gesichts und verschwand unter dem schwarzen Leder der Augenklappe.
Myndos Reaktion war eine Mischung aus Schock und Überraschung. Theodore war zufrieden, sie aus dem Gleichgewicht gebracht zu haben. Noch während sie mit ihrer Fassung rang und sich bemühte, die Fassade der Gelassenheit wieder zu errichten, erkannte er, daß er die Schlacht gewonnen hatte. Es würde keine Klagen mehr über unerfüllte Versprechungen geben. Er konnte förmlich sehen, wie sie bereits die Möglichkeiten durchdachte.

56
    Palast des Kanrei, Debet City, Benjamin
Militärdistrikt Benjamin, Draconis-Kombinat
     
    3. Januar 3035
    Theodore warf seinen jüngsten Sohn in die Luft. Minoru kicherte vor Vergnügen und brüllte jedesmal protestierend, wenn Theodore aufhören wollte: »Noch mal!« Als seine Arme ob der Anstrengung zu schmerzen begannen, setzte er den Jungen schließlich ab.
    »Wir vom Clan der Kurita sind MechKrieger und keine Luft/Raumpiloten.«
Minoru nickte gewichtig und verkündete dann mit schelmischem Grinsen: »Beides machen!«
Theodore lachte und nahm Minoru auf den Arm. »Du bist ehrgeizig, mein Sohn. Ein wahrer Kurita.«
Der Junge kuschelte sich glücklich an seinen Vater. Nach kurzer Zeit hatte er sich völlig beruhigt und atmete tiefer. Theodore gab seinem Sohn einen zärtlichen Kuß auf das seidige schwarze Haar. Einen Augenblick später kam Tomoe ins Zimmer.
»Du müßtest sie öfter sehen«, sagte sie leise. »Sie vermissen dich fürchterlich.«
»Ich sehe sie, so oft ich kann.«
»Das ist zu wenig.«
Ihr Ton war keineswegs vorwurfsvoll, aber er spürte dennoch einen Stich. »Ich stehe ziemlich unter Druck. Bei all dem, was getan werden muß, um das Reich zu mobilisieren, bleibt mir einfach nicht mehr Zeit.«
»Der zwingende Ruf des Drachen«, sagte sie resignierend.
Da er seinen Sohn auf dem Arm hielt, konnte er sie nicht an sich ziehen. Er suchte forschend in ihren Augen, konnte aber auch dort die Bedeutung ihres sonderbaren Kommentars nicht finden. Sie hatte ihre Gefühle irgendwo vergraben, wo er sie nicht erreichen konnte.
»Zeshin«, rief er. Der alte Mönch hob den Kopf. Seine strahlenden Augen erfaßten die Situation mit einem Blick, und er erhob sich und durchquerte den Raum mit dem für ihn typischen gemessenen Schritt. Er griff bereits nach dem Jungen, als Theodore sagte: »Nimm ihn. Es ist Zeit für sein Mittagsschläfchen.«
Der Mönch wickelte Minoru in die weichen, bauschigen Falten seiner Robe. Mit tiefer Stimme flüsterte er beruhigend auf den Jungen ein, während dieser halbherzig darum kämpfte, zu seinem Vater

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