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BattleTech 09: Ein Erbe für den Drachen

BattleTech 09: Ein Erbe für den Drachen

Titel: BattleTech 09: Ein Erbe für den Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Charette
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empfindet gegenüber den Vereinigten Sonnen keine aufrichtige Loyalität. Die Ortsansässigen werden sich nicht einmischen. Jetzt, wo die Haustruppen an die Front geschickt worden sind, ist in der Garnisonsfeste in den Außenbezirken der Stadt nur noch eine Rumpftruppe stationiert.«
»Verzeihen Sie meine Unwissenheit, Jokan, aber warum haben Sie dann so viele MechKrieger heimlich in die Stadt geschleust? Chokeis Kompanie ist schon seit Wochen hier, ganz öffentlich, angeblich auf der Suche nach einer Anstellung. Die Kompanie ist stark. Könnte sie die Garnison dann nicht alleine nehmen?«
»Das könnte sie«, gab sie zu. »Und das wird sie auch, wenn ihr die Buddhas lächeln. Aber das ist nur ein Ablenkungsmanöver. Meine Senshi und diese erstklassigen BattleMechs, die bei der Überführung zur hiesigen ComStar-Niederlassung verlorengegangen sind...« Nezumi verbeugte sich bei diesen Worten »... werden sich der Handelsflotte von Port Paix annehmen. Zunächst erobern wir ihre Landungsschiffe im Raumhafen. Dann benutzen wir die Landungsschiffe, um an Bord ihrer Sprungschiffe zu gelangen und sie zu entern.«
»So ka. Und dann werden sie der Kette von Schiffen einverleibt, die unsere Brücke zwischen den Sternen bildet.«
Tomoe lachte. »Sie haben eine poetische Ader, Nezumi-san. Ich würde den Mischmasch an Sprungschiffen, den wir da draußen haben, kaum so nennen. Es handelt sich in erster Linie um Tramps, Piraten und Schmuggler.« Als Nezumi leicht die Stirn runzelte, fügte sie hinzu: »Und Händler natürlich.« Er akzeptierte die Korrektur bereitwillig. Viele der Sprungschiffe, die sich in den nicht kolonisierten Systemen zwischen dem Kombinat und Theodores Angriffszielen versteckten, gehörten Gesellschaften der Yakuza. Einige dieser Schiffe waren noch nie in illegalen Aktivitäten verwickelt gewesen. Alles in allem waren die Schiffe der Yakuza gegenüber den wenigen Schiffen des Militärs in der ›Brücke zwischen den Sternen‹ weitaus in der Überzahl.
Diese ›Brücke‹ war eine Kette, die eine rasche Verlegung der draconischen Angriffstruppen ins Herz der Mark Draconis gestattete. Wenn ein Schiff in ein System sprang, flogen seine Landungsschiffe zu einem wartenden Schiff, dessen Kearny-Fuchida-Antrieb bereits aufgeladen war. Die Passagiere mußten nicht darauf warten, bis der Antrieb ihres ursprünglichen Schiffs wieder sprungbereit war. Der Aufladeprozeß konnte eine Woche oder noch länger dauern. Diese Technik fand im allgemeinen beim Transport von Kurieren und den Regenten der großen Häuser Anwendung, aber für die meisten Händler wog die kürzere Reisezeit die Kosten nicht auf.
»Selbst Händler ehren den Drachen, Jokan. Sie werden feststellen, daß unsere Kapitäne tüchtig und erfahren sind.«
»Davon bin ich überzeugt, Oyabun«, sagte sie mit einem Lächeln.
Eine junge Sekretärin rief Nezumi vom Laufsteg, der fünfzehn Meter über dem Betonboden um das Büro verlief, etwas zu. Er winkte zum Zeichen, daß er verstanden hatte, und verbeugte sich dann vor Tomoe.
»Zeit für die ComStar-Nachrichten.«
»Dann los!«
Sie nahmen den Fahrstuhl zum Büro. Als sie eintraten, sahen sie gerade noch, wie das ComStar-Logo auf den neuen Monitoren des Raums verblaßte. Eine Adeptin in gelber Robe begrüßte ihr unsichtbares Publikum und las dann vor, welche Nachrichten heute vom HPG empfangen worden waren.
Tomoe und Nezumi warteten geduldig die Kriegsnachrichten ab, wie sie es jeden Tag seit ihrer Ankunft getan hatten. Nezumi schwitzte, obwohl es im Büro kühler war als in der Montagehalle. Ein rascher Blick überzeugte ihn davon, daß das Fenster weit offen stand und kühle Luft in den Raum strömte. Die Nerven, sagte er sich. Irgendwie glaube ich, heute ist der Tag.
Die allgemeinen Nachrichten schleppten sich dahin, gefolgt von der üblichen Liste von Mitteilungen, die auf ihren Abholer warteten. Den Schluß bildeten Privatnachrichten. Nezumi durchforstete sie aufgeregt und fand, was er suchte. Eine Sendung von Mister Gan aus Port Paix an seine Schwester Rose.
Nezumi schaute zu Tomoe, die bestätigend nickte.
Er trat hinter den Schreibtisch und gab den Code für die ComStar-Station in sein Kommdeck ein. Während er auf die Verbindung wartete, schaltete er den Sprachsynthesizer ein, der die Stimme von Rose Gan imitieren würde. Gleich würden sie den Befehl zum Ausrücken verifizieren, indem sie den scheinbar harmlosen Inhalt der Botschaft des Handlungsreisenden für seine Schwester überprüften.
Nezumi

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