Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 09: Ein Erbe für den Drachen

BattleTech 09: Ein Erbe für den Drachen

Titel: BattleTech 09: Ein Erbe für den Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Charette
Vom Netzwerk:
hatte, bäumte er sich krampfartig auf und brach ihn völlig. Seine offene Handfläche fuhr nach vorne und stieß mit voller Kraft von unten gegen Sjovolds Kinn. Der Kopf wurde mit einem trockenen Knacken in den Nacken geworfen, und der Gouverneur brach über dem Herzog zusammen. Ricol befreite sich und kam langsam auf die Beine. Während er von der Leiche zurückwich und so Theodore die Sicht freigab, deutete er auf eine dünne Klinge neben der ausgestreckten Hand des Gouverneurs. »Das war für Sie bestimmt, Hoheit.«
»Und Sie haben sich ihm in den Weg gestellt, um mich zu retten«, ergänzte Theodore.
»Sie sagen es, Koordinator.« Ricol verbeugte sich.
Theodore wurde durch die Anrede mit dem Titel seines Vaters aus dem Gleichgewicht gebracht. Er klang nicht richtig. Er sann über Ricols Motive nach, über den Kampf, den er mitangesehen hatte. »Wollten Sie sichergehen, daß Ihre Verbindung zu ihm nicht bekannt wird, oder haben Sie aus Loyalität dem Drachen gegenüber gehandelt?«
»Koordinator, ich werde mich allen Unterstellungen in bezug auf mangelnde Loyalität meinerseits im Kreis der Ehre stellen«, erwiderte Ricol, verblüfft durch Theodores Offenheit.
»Und ohne Zweifel triumphieren. Ich habe von Ihrer Geschicklichkeit mit Klingen gehört. Mit Klingen aller Art.«
Ricols Gesicht blieb ausdruckslos.
Theodore zuckte die Achseln. »Befehlen Sie dem Piloten, zum Hotel Kiruna zu fliegen! Meine Mutter muß über die heutigen Ereignisse informiert werden.«
Ricol verbeugte sich, wie es sich für einen loyalen Diener des Drachen gehörte.

12
    Westlich von Reykjavik, Rasalhaag,
Militärdistrikt Rasalhaag, Draconis-Kombinat
     
    22. September 3019
    Sorenson hatte keine Ahnung, wie lange er bewußtlos gewesen war, aber ihm war klar, daß es nur kurz gewesen sein konnte. Als er wieder zu sich kam, stürzte die Sternenschreiter immer noch auf Rasalhaags Oberfläche zu.
    Er ignorierte die Warnsummer und blinkenden Fehlfunktionslämpchen und riß den Grashüpfer aus den zerschmetterten Maschinenteilen heraus, von denen er umgeben war. Der BattleMech schwankte, als er auf den eigenen Beinen zu stehen kam. Das Schwindelgefühl, das er in Form einer Rückkopplung durch die Neuroschaltkreise erlebte, verstärkte seine bohrenden Kopfschmerzen. Der Mech taumelte auf das Loch zu, das seine Raketen in die Hangartür gesprengt hatten. Mit den Armen des Mechs griff er nach den zerfetzten Resten der Tür. Das Metall riß wie Papier, als er die Kräfte der Siebzigtonnenmaschine einsetzte.
    Ein hochfrequentes Heulen warnte ihn vor einer Aktivator-Fehlfunktion. Seine Hand schoß schon nach vom, als er das Blinken der Lämpchen wahrnahm, die ihm eine Myomer-Fehlfunktion signalisierten, aber er kam zu spät. Bevor er auf den Unterbrecher drücken konnte, zuckte der linke Arm des Grashüpfers einmal und wurde dann starr, als die Myomermuskeln, die bereits durch den Kaltstart stark beansprucht worden waren, zuckend blockierten. Sorenson unterbrach die Stromzufuhr und lockerte so die Spannung in den Hauptmyomerbündeln. Der rauchende Arm pendelte nutzlos an der Seite des Mechs, aber die ungleichmäßigen Bewegungen des Arms brachten den Mech aus dem Gleichgewicht. Bevor der benebelte Sorenson ausgleichen konnte, krachte der Mech gegen die Reste der Hangartür und brach mit dem Oberkörper hindurch. Der heulende Wind schleuderte den Grashüpfer mit Macht gegen den Schiffsrumpf, wobei er wie eine Strohpuppe herumgewirbelt wurde.
    Den unnützen Arm verfluchend, setzte Sorenson die verbleibenden Gliedmaßen der Maschine ein, um den Mech in eine Stellung zu hebeln, die für das Abfeuern der Sprungdüsen besser geeignet war. Dabei registrierten seine Sensoren eine gewaltige Explosion in der Nähe des Bugs der Sternenschreiter. Da er befürchtete, er könne sich nicht mehr rechtzeitig vom Wrack des Landungsschiffes lösen, drückte er den roten Auslöseknopf für die Sprungdüsen.
    Das Feuer der gebändigten Sonne im Herzen des Fusionsreaktors verdampfte eine winzige Menge der Quecksilber-Reaktionsmasse, die augenblicklich in Plasma verwandelt wurde. Flammen und ultrahoch erhitzte Luft zischten aus den Düsenöffnungen in Rücken und Beinen des Grashüpfer und schossen den Mech durch den wachsenden Feuerball, der die Sternenschreiter einhüllte, weg von dem Schiff, dessen Schicksal besiegelt war.
    Hitze durchflutete das Cockpit, und die Computerstimme des Grashüpfer warnte vor einer Stillegung wegen akuter Überhitzungsgefahr. Sorenson, der

Weitere Kostenlose Bücher