Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 09: Ein Erbe für den Drachen

BattleTech 09: Ein Erbe für den Drachen

Titel: BattleTech 09: Ein Erbe für den Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Charette
Vom Netzwerk:
Panzer werden der Amboß sein, auf dem wir sie zerschlagen. Der Sieg ist greifbar nahe, Oberst. Sie sind demoralisiert und desorganisiert.«
»Sie haben die Legion in den Wäldern verloren, oder nicht?«
»Kein Grund, unverschämt zu werden, Thompson«, erwiderte Heany entrüstet.
In der Leitung knisterte ein elektromagnetisches Rauschen, als ein Partikelstrahl an Thompsons Rommel vorbeizischte. Er hörte das Krachen eines berstenden Brellabaumes selbst durch den Rumpf seines Panzers hindurch. Er wußte, daß das Geräusch von seinem KommMikrofon aufgefangen worden war. »Was, zum Teufel, ist da los bei Ihnen?« fragte Heany.
»Nichts Besonderes«, erwiderte Thompson sarkastisch. »Wir haben nur gerade Besuch von der demoralisierten und desorganisierten MechTruppe, die Sie verloren haben. Sie machen Kleinholz aus meinen Panzern.«

25
    Donnerbrauwald, Marfik
Militärdistrikt Dieron, Draconis-Kombinat
     
    11. September 3028
    Fuhito schob das Visier seines Neurohelms hoch und steckte sich einen Konzentratriegel in den Mund. Bah, dachte er, wann werden sie endlich damit aufhören, das Zeug aus drei Tage altem Fisch herzustellen? Er versuchte den Geschmack mit einem Schluck Wasser hinunterzuspülen, aber die Flüssigkeit aus dem Wiederaufbereitungssystem seines Mechs war lauwarm und schal und hatte einen schwachen metallischen Beigeschmack. Was für eine Mahlzeit. Selbst der Kantinenfraß der Legion war noch besser.
    Die Messe war jetzt Geschichte. Vor zwei Wochen hatten die Elsies Massingham gestürmt und die Legion aus ihrer Basis vertrieben. Seitdem waren sie auf der Flucht, wobei sie abwechselnd der Luft/Raumwaffe Steiners auswichen und mit den Bodentruppen Fangen spielten, während ihr Nachschub rapide zur Neige ging. Die Legion hatte so gut gekämpft, wie sie konnte. Sogar die Schlammhüpfer-Regimenter hatten sich zwischen den Bäumen des großen Waldes behauptet. Immer wieder hatten die Kuritas den Steiner-Invasoren Stiche versetzt und waren dann im Schatten zwischen den Brellabäumen verschwunden.
    Trotz alledem, trotz aller Opfer, hatten sie nichts gewonnen, aber viel verloren. Die Hälfte der BattleMechs des Elften waren nicht mehr einsatzbereit oder ganz zerstört. Bei den konventionellen Regimentern war die Verlustrate sogar noch höher. Nur das Elfte und das Fünfzehnte Panzer standen noch als Kampfeinheiten zur Verfügung, und die meisten Fahrzeuge, die überlebt hatten, waren durch Treibstoffmangel lahmgelegt und nur noch als unbewegliche Unterstände zu gebrauchen. Die Steiner-Lawine rollte weiter.
    Die Elsies waren durch Tai-sa Kuritas Taktik geschwächt, vielleicht sogar angeschlagen. Jetzt war das Ende nahe. Die Verbrauchsgüter, insbesondere die Munition, gingen zur Neige, der Nachschub würde selbst bei ihrer geringen Mannschaftsstärke höchstens noch für eine Woche reichen. Die Männer waren erschöpft, praktisch am Ende.
    Bei der morgendlichen Einsatzbesprechung hatte selbst Theodore Kurita hohläugig und vor Erschöpfung abgehärmt ausgesehen. Aber der Tai-sa schien ungebrochen, fest entschlossen, den Elsies bis zum Schluß Widerstand zu leisten. Gegen Ende der Besprechung war die Meldung eingetroffen, daß sich die Vierunddreißigste Infanterie, die in Massingham geblieben war, den lyranischen Streitkräften ergeben hatte. Mit ihr war auch der Raumhafen verloren, auf dem die Landungsschiffe der Legion standen — und damit jegliche Hoffnung, die Truppen evakuieren zu können. Theodore war in seiner Entschlossenheit nicht schwankend geworden. »Ein Rückschlag«, hatte er nur gesagt, bevor er angeordnet hatte, die Zuschlagen-und-Verschwinden-Taktik fortzusetzen. »Wir müssen die Steinertruppen schlagen.«
    Fuhito war von Theodores Überzeugung, von seiner Zurschaustellung der Drachentugend der Zähigkeit beeindruckt gewesen. Er fand die Ruhe und innere Gewißheit des Tai-sa ermutigend. Obwohl Fuhito keinen Ausweg aus der Steiner-Falle sah, hatte er Vertrauen in seinen Kommandanten. Wenn es keine Hintertür gab, die sich öffnete, sobald die Zeit dafür gekommen war, würde Theodore sie den Pfad der Ehre entlang führen, und sie würden einen Kriegertod sterben. Innerlich beruhigt war er mit seiner arg ramponierten Kompanie ausgerückt, um seine Rolle im Plan des Tai-sa zu erfüllen.
    Jetzt ging ihm das Warten langsam auf die Nerven. Fuhito war Handeln gewöhnt, Bewegung. Er sah die Notwendigkeit von Hinterhalten ein, aber das bedeutete noch lange nicht, daß sie ihm auch gefielen. Er spähte

Weitere Kostenlose Bücher