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BattleTech 10: Blut der Kerensky 1 - Tödliches Erbe

BattleTech 10: Blut der Kerensky 1 - Tödliches Erbe

Titel: BattleTech 10: Blut der Kerensky 1 - Tödliches Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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Piktogramm gekennzeichneten Decks überraschte den Söldner. Al lein dieser Lift bedient zwanzig Decks. Um Zutritt zu den zwölf obersten Decks zu haben, scheint man über den Ziffernblock eine Codesequenz eingeben zu müssen. Wenn die Aufzüge in diesem Schiff ebenso wie auf anderen Landungsschiffen nur einen Teil des Rumpfes versorgen, um bei Treffern einen Atmosphäreverlust zu verhindern, ist dieses Schiff riesig. Einen Moment lang glaubte Phelan, es könne noch größer als eins der Leviathan-Klasse sein, aber er verwarf den Gedanken sofort als zu phantastisch.
Der Lift kam zum Stehen. Über die Zifferntastatur gab Ranna eine Zahl ein, und beim Betätigen jeder Taste erklang ein melodischer Ton. Die Tür glitt auf, und sie zog Phelan ins Freie. Ranna marschierte so schnell den Gang hinunter, daß der Kell Hound kaum Gelegenheit hatte, seine Umgebung in Augenschein zu nehmen. Als sie endlich stehenblieb, waren sie vor einer Tür mit einem Schild, dessen Zentralmotiv die Silhouette eines Wolfskopfes war. Das Bild hatte eine überraschende Ähnlichkeit mit dem Wappen der Kell Hounds und der Gürtelschnalle, die Tyra für ihn gemacht hatte. Unter dem Kopf war eine Reihe von fünf roten Sternen zu sehen, deren Form Rannas Ohrring ähnelte. Sie nahm Haltung an, und Phelan imitierte sie, als die Tür sich öffnete.
»Bitte, kommen Sie herein.« Der Sprecher, ein großgewachsener, schlanker älterer Mann mit kurzgeschorenem weißen Haar, winkte sie gastfreundlich, aber ohne Begeisterung ins Zimmer. Er lächelte, aber Phelan fand dies nicht ermutigend. Als der Blick des Mannes über das geschwollene linke Auge und den eingetrockneten Blutfleck am Ohr Phelans glitt, zuckte etwas über seine Miene, aber er sagte kein Wort.
Phelan folgte Ranna in den Raum, und hinter ihnen glitt die Tür mit einem leisen Zischen ins Schloß. Ranna blieb unmittelbar hinter der Tür stehen. Ihre rechte Hand flog zur Stirn und sie führte eine Ehrenbezeugung aus. Der Khan erwiderte ihren Gruß und lächelte sie an. »Ich hoffe, es hat Ihnen nichts ausgemacht, diesen Mann hierherzubringen.«
Sie zuckte die Achseln, aber die Geste war gerade steif genug, um eine Andeutung von Widerwillen zu vermitteln. »Da ich zur Zeit keine Gelegenheit habe, meine eigentlichen Pflichten zu erfüllen, muß ich nach anderen Möglichkeiten suchen zu dienen.«
Der Khan nahm ihre Erklärung an und wandte sich Phelan zu. »Sie sehen einerseits besser und andererseits schlechter aus als bei meiner letzten Gelegenheit, Sie zu sehen.«
Phelan lächelte höflich, während seine Gedanken rasten und er vergeblich versuchte, die Stimme des Khans mit denen in Beziehung zu setzen, die ihn verhört hatten. »Ich bin ungeschickt.«
Der Khan sah ihn fragend an. »Hat Vlad sich geirrt, als er sich für seinen Angriff auf Sie eine Zurechtweisung abholte?«
Phelan hob den Kopf und studierte die Miene des Khans. Wird diese ganze Begegnung eine Übung in Tests und Intrigen? Was könnte ich ihm noch sagen, das seine Leute nicht schon aus mir herausgepreßt haben? »Wäre ich nicht so ungeschickt, hätte ich ihn nicht gereizt oder wäre seinen Fäusten ausgewichen.«
Die blauen Augen des Khan verengten sich, dann hellte sich seine Miene auf, und er winkte Phelan weiter in den Raum. »Vergeben Sie mir. Sie sind in den vergangenen Monaten schon genug ausgefragt worden, frapos? Und ich lasse Sie hier im Foyer stehen wie ein Strahl, der abgekanzelt wird. Bitte kommen Sie herein, damit Sie auch noch meinen anderen Gast kennenlernen. « Als er sich auf dessen Einladung hin in das Innere der Suite begab, konnte Phelan feststellen, daß das Quartier seines Gastgebers perfekt auf den Khan abgestimmt schien. Zunächst kamen ihm die Räume spartanisch eingerichtet vor, aber dann erkannte er, daß alles hier vom Feinsten war. Offenbar wählte der Khan nur Einrichtungsgegenstände bester Qualität aus.
Wahrscheinlich waren diese Möbel und Schmuckgegenstände die Sieger in einem langwährenden Ausleseprozeß. Phelan konnte sich gut vorstellen, wie dieser Mann erst etwas aussonderte, bevor er ein neues Einrichtungsstück zuließ.
Ein strenger grauer Teppich und warme purpurrote Wände verliehen dem Raum eine kontemplative Atmosphäre. Gelbes Licht fiel aus den in die Decke eingelassenen Lampen auf die Regale und Tische aus Glas und grauem Stahl. Das Sofa und die beiden Sessel wirkten bequem, glichen einander aber weder in Farbe noch in Ausführung. Die Regale enthielten ein paar Erinnerungsstücke

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