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BattleTech 10: Blut der Kerensky 1 - Tödliches Erbe

BattleTech 10: Blut der Kerensky 1 - Tödliches Erbe

Titel: BattleTech 10: Blut der Kerensky 1 - Tödliches Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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genommen, aber nichtsdestoweniger ist es sein Recht. Dein Handeln bringt Schande über die Geschko. Du wurdest besser erzogen.«
    Vlads Wangen wurden rot. Er starrte sie an, dann senkte er abrupt den Blick. Ohne ein weiteres Wort ging er um Carew herum und verließ den Raum. Als die Tür sich automatisch hinter ihm schloß, stießen Carew und Ranna einen Seufzer aus.
    Jetzt, wo seine Lungen zumindest teilweise wieder funktionierten, war das Brennen in Phelans Brustkorb erloschen. Er starrte zur Tür und spuckte Haare und Schmutz aus. Diese Stimme! Dieser Vlad war einer der Frager bei meinen Verhören.
    Er war Hitzkopf. In Phelans Fingern kribbelte es, den Mann zu erwürgen, der ihn so zusammengeschlagen hatte, aber die zitternde Schwäche seiner Gliedmaßen gestattete ihm keine Illusionen bezüglich seiner Kampfkraft. Ich bin Tage und Wochen wahrscheinlich Monate - unter Drogen gehalten worden und dazu in einer winzigen Zelle, ohne die geringste Chance zum Training. Wenn ich wieder in Form wäre, könnte ich vielleicht etwas ausrichten, aber er ist verdammt schnell. Und er hat einen harten Schlag.
    Carew schob die Hände unter Phelans rechten Arm, als Ranna herüberkam und den linken packte. Sie hoben ihn auf die Füße, dann ließen sie ihn auf die Bank fallen. Evantha stand auf, warf Phelan einen angewiderten Blick zu und zog sich tiefer in den Raum zurück. Der Söldner faßte sich, schaute hoch und blickte geradewegs auf einen Fremden im Spiegel.
    Sein Bart war kastanienbraun und paßte ganz und gar nicht zu seinem pechschwarzen Haar, das verfilzt und matt wirkte. Er hatte es schon immer länger getragen, als das bei MechKriegern üblich war. Ohne sein langsam zuschwellendes linkes Auge und das dünne Blutrinnsal am Hals, das von einer Verletzung des linken Ohrläppchens stammte, hätte er sich nicht wiedererkannt.
    Carew blickte von Phelans Spiegelbild zu Ranna und zurück. »Den sollst du präsentabel machen? Ich bete für dich, daß du bei ihm genauso zaubern kannst wie bei deinem Kommandoexamen.«
    Rannas linke Hand war so schnell, daß Phelan nur ein verschwommenes Zucken von ihrem Schlag an den Hals des kleineren Mannes wahrnahm. Carews Rechte kam hoch, um den Schlag abzulenken, aber er verfehlte sein Ziel. Sie lachte. »Du wirst langsam, Carew. Ich hätte dich töten können, frapos? Ich habe mich jedoch entschieden, dich zu verschonen.«
    »Warte bis zu unserem nächsten Duell in Simzeit, Sterncommander. Trotzdem, ich schulde dir mein Leben. Klein, wie ich bin, nehme ich an, ein kleiner Gefallen wird genügen, diese Schuld zu begleichen, frapos?«
    »Pos.« Sie lächelte müde. »Du wäschst, und ich trockne ab?«
Phelan fühlte sich beleidigt. Nicht nur, daß sie sich über mich unterhalten, als wäre ich nicht dabei, sie tun auch noch so, als wäre ich nur ein Stapel schmutziges Geschirr. »Nicht, daß ich stören will, aber ich habe mich schon mal selbst gewaschen.«
    Carew grinste. »Man stelle sich vor! Und? Machst du dabei eine bessere Figur als vorhin bei deinem Verteidigungsversuch?«
Ein leises Knurren drang aus der Kehle des Söldners. »Zurnindest habe ich mehr Erfahrung darin, mich zu waschen, als zusammengeschlagen zu werden.«
Ranna und Carew lachten. »Gut. Du hast Mut«, stellte sie fest. Dann wandte sie sich noch einmal an den großäugigen Carew. »Hilfst du? Für das Wohl der Geschko!«
Er seufzte. »Pos. Aber wir benutzen deine Utensilien, deine Schere und deinen Rasierapparat.«
»Gut gehandelt und akzeptiert.«
Phelan schüttelte den Kopf. »Wieso hab' ich das Gefühl, daß Sie beide mich lieber in die Bordwäscherei bringen und in eine der Maschinen stecken würden?« Als er sah, wie ihre Gesichter erfreut aufleuchteten, hob er hastig die Arme. »Ich mach' keinen Ärger, ehrlich. Bringen wir es hinter uns!«
Phelan strich mit der Linken über sein frisch rasiertes Kinn. Er war in eine olivgrüne Montur gekleidet, die Ranna für ihn besorgt hatte, während Carew ihm die Haare schnitt. Ich bin froh, daß der Bart weg ist. Er hat mich zu alt gemacht. Er erinnerte sich an das Bild seines bärtigen Vaters. Wie lange bin ich schon Gefangener? Sie müssen glauben, ich sei tot. Ich muß ihnen igendwie eine Nachricht zukommen lassen. Warum ist nie ein ComStar-Akoluth da, wenn man einen braucht?
Gegen die Rückwand des Turboliftes gelehnt, beobachtete Phelan die vorbeiflackernden Zahlen, während die Kabine Ranna und ihn zum Bug des Schiffes trug. Die Anzahl der jeweils mit einem eigenen

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