BattleTech 10: Blut der Kerensky 1 - Tödliches Erbe
gesteckt?« fragte Shin und steckte die Waffe weg. »Wir waren sicher, die Enmu no Daineko hätten Sie erwischt.«
Der Mann schüttelte den Kopf, und die Angst in seiner Stimme und Gestalt machte Selbstbewußtsein Platz. »Nein. Die Nebelparder haben mich nicht erwischt, aber ich dafür sie!« Motochika lachte mit stolzer Freude. »Haben Sie die Explosion vorhin gehört?«
Shin nickte. »Wir haben angenommen, die Katzen versuchten wieder, eines unserer Rattenlöcher zu stopfen.«
»Nein, eine der Kanalratten hat zurückgeschlagen. Ich habe eine Bombe im Meibutsu-Club gelegt. Sie ist explodiert, und ich glaube, ich habe alle erwischt. Es waren ein Dutzend von ihnen dort. Ich sah sie hineingehen. Ich habe sie gezählt.«
Die beiden anderen Männer jauchzten vor Freude und schlugen Motochika anerkennend auf den Rücken, aber Shin starrte ihn nur ungläubig an. »Und die anderen dort im Club? Was ist mit unseren Leuten dort?«
Motochika zögerte, aber einer der anderen Männer antwortete für ihn. »Was soll mit ihnen sein? Sie waren Kollaborateure. Sie haben nur bekommen, was sie verdient hatten.«
Shin warf sich vom Sims und schleuderte den Mann mit einem Rückhandschlag in die Abwässer. »Idiot! Das ist unser Volk! Ohne sie und ihre Unterstützung sind wir nichts! Wir überleben durch ihre Großzügigkeit, weil sie glauben, daß wir die Nebelparder vertreiben können.«
Noch bevor das Echo des Wutausbruches verklingen konnte, wurde es vom lauten Donner eines über ihnen vorbeimarschierenden BattleMechs verschluckt. Die drei anderen krümmten sich verschreckt zusammen. Der im Wasser Liegende hob eine Hand an die Schnittwunde, die Shins Waffe in seinem Gesicht hinterlassen hatte. Shin sah auf. Der MechKrieger gestattete sich nicht, Furcht zu zeigen. Er deutete auf Motochika.
»Sie! Mitkommen. Wir gehen hoch und sehen nach, was die Katzen machen. Ihr zwei bleibt hier.« Ohne eitere Worte machte Shin sich auf den Weg, den Tunnel hinab, dann einen Seitengang entlang in nördlicher Richtung. Sein Weg führte ihn unter die Straßen, durch die über ihnen der Mech trottete. Als die Maschine stehenblieb, ging Shin weiter, bis er eine Reihe rostiger Eisensprossen in der Mauer erreicht hatte. Er wartete auf Motochika, dann deutete er nach oben. »Die Leiter führt in ein leerstehendes Gebäude, das ganz in der Nähe von seinem Standplatz sein müßte. Sie zuerst.«
Motochika kletterte zuerst recht enthusiastisch die Sprossen hinauf, aber je näher er der Oberfläche kam, desto langsamer wurde er. Ängstlich drückte er die Falltür auf und winkte Shin vom Rand des Ausstiegs zu sich hoch. Shin, der in den Schatten der Kanalisation abgewartet hatte, stieg zu dem Yakuza-Bombenleger hinauf und schlich durch den Raum an ein geborstenes Fenster zur Straße.
Hier war es wärmer, aber beim Anblick des Stahlkolosses fühlte Shin sich kälter als je zuvor. Es war eine Maschine, deren Typ er als Daishi - Großer Tod - bezeichnet hatte. Sie war von fünf gepanzerten Kriegern der Art umgeben, wie er zwei Wochen zuvor einen mit viel Glück hatte erledigen können. jeder der fünf hatte einen wuchtigen Raketenwerfer auf dem Rücken. Das Gerät war fest an einen Tornister gekoppelt, den Shin für die Energieversorgung von Panzer und Waffen hielt.
Anstatt sich nur auf die Laser an ihrem rechten Arm zu verlassen, trugen die Fußsoldaten zusätzlich schwere Lasergewehre. Der Yakuza-MechKrieger bemerkte, daß der Schaft der Gewehre genau über die Mündung der Armlaser paßte; wahrscheinlich wurde die Strahlenergie des Lasers dadurch noch weiter verstärkt.
Der Daishi überragte fast alle Gebäude in dieser heruntergekommenen Burakumin-Sektion Edos. Beine und Torso hätten einem humanoiden Modell gehören können, aber die LSR-Lafette auf der linken Schulter wirkte wie ein zweiter Kopf mit einer Vielzahl von Augen, und die Arme waren wenig mehr als Bündel verschiedener Geschützläufe. Shin erkannte jeweils einen schweren Laser, eine leichte Autokanone und einen mittelschweren Laser; drei weitere mittelschwere Lasermündungen waren über die Brustpartie des Mechs verteilt.
Einer der gepanzerten Krieger trat vor. »Bewohner des Uramachi-Reviers, wir haben einen Verbrecher hierher verfolgt. Er hat auf zerstörerische und sinnlose Weise eine Bombe an einem Ort gelegt, an dem sich ziviles und militärisches Personal aufhielt. Die Explosion hat viele Leben gekostet - sowohl unser Volk wie auch das eure. Dies wird sich nicht wiederholen.«
Der
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