BattleTech 11: Blut der Kerensky 2 - Blutiges Vermächtnis
Bevölkerung des Kombinats von einiger Bedeutung, so daß der Gesichtsverlust nicht überwältigend wäre. Er könnte von dort aus die Verteidigung organisieren und mit einer geringeren Anzahl zu verteidigender Systeme eine Weile aushalten. Er hätte jedoch nicht die notwendige industrielle Kapazität, um die Clans zu besiegen und die verlorenen Welten zurückzuerobern. Der Militärdistrikt Galedon ginge mit Sicherheit ebenfalls verloren, und Theodore blieben nur die Distrikte Benjamin und Dieron, aber keine Hoffnung, jemals wieder eine Großmachtstellung zu erreichen.«
Der Verlust des Galedon-Distrikts reduzierte die Karte des einst stolzen Draconis-Kombinats auf einen kleinen, quaderförmigen Raumsektor von etwa der anderthalbfachen Größe der Konföderation Capella. Die Eroberung des Militärdistrikts Galedon durch die Clans brachte sie bis an die Grenze der Mark Draconis und führte zur direkten Bedrohung der Vereinigten Sonnen. »Alex, Ihre Projektionen sind ausgezeichnet, aber berücksichtigen sie, wie lange es dauern würde, die von den Grenzen abgezogenen Truppen wieder in praktikable Verteidigungspositionen zu bringen?« Hanse studierte die Karte eingehend. »Viele von Theodores Truppen könnten ohne Transportmöglichkeit oder Nachschub überrascht werden. Das würde die Geschwindigkeit der Eroberung erhöhen, nicht wahr?«
»Allerdings, Hoheit, das würde es.«
»Damit wollen Sie meinem Gatten und mir sagen, der Fall Luthiens wäre das Ende des Kombinats?«
Justin nickte. »Darauf läuft es hinaus.« Er unterbrach den Blickkontakt mit Hanse und sah zu Boden. »Verzeiht mir, mein Prinz, aber in meiner Eigenschaft als Euer Geheimdienstminister fühle ich mich verpflichtet, den folgenden Vorschlag zu machen. Wir haben fünfzehn Regimenter in Position, die eine Eroberung des Dieron-Distrikts möglich machen. Wenn Theodores Vorhersage für den Angriff auf Luthien stimmt, könnten wir auf Benjamin und Galedon stehen, wenn die Clans zuschlagen.«
Hanse fühlte ein Brennen in der Magengrube. »Ich soll mein Versprechen an Theodore brechen? Das Kombinat angreifen?«
Justin nickte mit steinerner Miene. »Sie könnten uns nicht aufhalten. Das Kombinat wäre unser.«
Das Ende des Kurita-Fluchs! Er deutete auf die Karte. »Zeigen Sie mir, wo unsere Einheiten stehen.« Kleine gelbe Lichtpunkte erwachten wie Mündungsfeuer an den Grenzen der gesamten Mark Draconis und Isle of Skye zum Leben. Die Linie setzte sich die Rasalhaag-Grenze hinauf fort, mit zwei Einheiten tief im Rasalhaag-Gebiet, und zeichnete die Grenze des JadefalkenVorstoßes in das Lyranische Commonwealth nach. Seinen Kräften gegenüber sah Hanse im Militärdistrikt Dieron nur eine bemitleidenswert dürftige Ansammlung roter Pünktchen.
»Der Fall Luthiens bedeutet das Ende des Kombinats?«
Justin nickte mit der Endgültigkeit des Todes. »Wie könnte der Körper des Drachen ohne Kopf existieren?«
Der Fuchs schloß die Augen. »Die Befehle werden innerhalb der nächsten Stunde mit meiner Unterschrift abgeschickt.«
Melissa umklammerte seinen linken Arm. »Hanse, was hast du vor?«
»Ich werde tun, was ich tun muß, Liebes, genau wie bei Thomas Marik.« Er starrte auf die goldenen Lichter, die über der Tischplatte funkelten. »Ich werde sie in Marsch setzen.«
33
Sprungschiff Höhlenwolf, Angriffsorbit
Günzburg, Freie Republik Rasalhaag
10. Dezember 3051
Phelan Wolf konnte das Blut donnernd durch seine Adern pulsieren hören. Im Holotank unterhielt sich Natascha mit Marcos, gegen den sie um das Recht, Günzburg zu erobern, bieten würde. Der junge MechKrieger sah Marcos' Wut darüber, wie er beim Bieten um Memmingen ausgetrickst worden war, und fürchtete das Schlimmste. Die beiden schüttelten sich flüchtig die Hand und kehrten an ihren Platz zurück.
»Sie haben ihm doch nicht das erste Gebot überlassen, franeg?« An dem zornigen Zucken ihrer Augenlider erkannte Phelan, daß er zu schnell und harsch gesprochen hatte.
»Geht Sie das aus irgendeinem Grund etwas an, Sterncommander?« Natascha spießte ihn mit einem harten Blick auf, während sie sich an die Gebotskonsole stellte. »Keine Sorge. Wir werden das Gebot gewinnen. Du bekommst deine Rache.«
Phelan wußte, daß er sich besser zurückhalten sollte, aber die Besorgnis war stärker als seine Vernunft. »Verdammt, Natascha, du weißt, daß ich mir um mehr Sorgen mache als darum, Tor Miraborg ausräuchern zu können. Ich habe die Verlustschätzungen von Memmingen gesehen, und ich meine
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