BattleTech 11: Blut der Kerensky 2 - Blutiges Vermächtnis
Welten zu empfehlen, erhöht die Gefahr ziviler Schlachtopfer.«
»Wo liegt das Problem?« Myndo riß die Augen auf. »Blutvergießen ist genau das, was die Menschen brauchen, um aus ihrer Selbstzufriedenheit gerissen zu werden. Wenn Zivilisten sterben, erhöht das nur die Ablehnung den Clans gegenüber und macht es für uns um so leichter, die Rolle des Retters zu spielen, wenn wir als Mittler zwischen Bevölkerung und Clans auftreten. Die Passion der Menschen wird unsere Passion, und durch sie können wir sie erleuchten.«
»Sicher werdet Ihr nicht von mir verlangen, daß ich Greueltaten gegen Zivilisten anstifte, Prima?«
Myndo winkte ab. »Niemals, Präzentor Martialum, würde ich solche Befehle geben. Aber du weißt ebensogut wie ich, daß Welten, auf denen Zivilisten Kriegsfolgen erlitten haben, sich schneller fügen.«
»Ich verstehe.« Focht blickte auf die goldenen ComStar-Insignien hinab, die in den Boden des Raumes eingelassen waren. »Ich schließe daraus, daß die Umerziehungsprogramme Erfolg haben?«
»Nicht den, den ich erhofft hatte, aber der Abzug der Clanführung hat einen Teil des Drucks von den Menschen genommen. Einige von ihnen wagen zu hoffen, daß die Clans ihre Invasion nicht fortsetzen werden, auch wenn unsere Agenten ihnen das Gegenteil versichern. Aber bereits nach wenig mehr als einem Jahr sehen die Menschen auf vielen eroberten Welten ComStar als die einzige Möglichkeit, etwas zu verändern. Wenn wir uns noch zwei, drei Jahre als Vertreter des Volkes gegen ihre Eroberer darstellen, werden wir zum gegebenen Zeitpunkt einen Massenaufstand organisieren können, der die Clanherrschaft hinwegfegt.«
Focht hob den Kopf. »Welche Nachrichten haben wir von den Verhandlungen auf Outreach? Wird Wolf die zerstrittenen Fraktionen der Inneren Sphäre zu einem Heer zusammenschweißen können?«
Die verdrießliche Miene der Prima sagte genug. »Wir haben fast keine Meldungen. Wir haben keine Agenten im Kader von Fremdweltlern, die Wolf auf seinen Planeten gelassen hat. Und selbst wenn wir jemand dort hätten, wäre es ihm unmöglich, einen Bericht abzuschicken, bevor er das System wieder verlassen hätte. Soweit wir es sagen können, reisen zwar Menschen nach Outreach, aber bisher hat den Planeten noch niemand wieder verlassen. Das bedeutet wohl, daß die Verhandlungen nicht ganz so glatt ablaufen, wie Wolf es sich vorgestellt hatte. Es sind auch noch keine Aktionen auf Anweisungen von Outreach hin angelaufen.«
»Andererseits, könnte das auch bedeuten, die Verhandlungen sind sehr glatt abgelaufen und den Aktionen geht eine ausführliche Planung voraus.«
Die Prima zuckte die Achseln. »Wie auch immer, ich glaube nicht daran, daß die Armeen der Großen Häuser jemals eine Bedrohung für die Clans darstellen könnten, selbst wenn sie sich zusammenschließen. Warst du es nicht selbst, der immer wieder den technologischen Vorsprung betont hat, den die Clans allen Kräften der Inneren Sphäre gegenüber besitzen? Beim Lesen deiner Berichte kam ich darauf, daß eine Kooperation zwischen den Großen Häusern die Clans zu einem Verzicht auf die lächerliche Gewohnheit bringen würde, ihre Stärke freiwillig zu begrenzen. Nur wir können sie aufhalten, und wir werden es von innen heraus tun.«
»Mir ist klar, daß Ihr nichts davon haltet, hypothetische Situationen zu untersuchen, Prima, aber der momentane Stand der Dinge erfordert eine gewisse Spekulation.« Focht rieb sich mit der linken Hand die weißen Bartstoppeln. »Vor zwanzig Jahren fiel ein SternenbundKernspeicher in die Hände Hanse Davions. Trotz eines geheimen Angriffs auf das New Avalon-Institut der Wissenschaften konnten wir ihn weder erbeuten noch zerstören. Seither sind auf den Gebieten der Medizin, Planetologie, Astrophysik und anderer Wissenschaften eine Reihe technologischer Fortschritte erzielt worden. Ganz offensichtlich hat dieser Kernspeicher zu Durchbrüchen bei der Wiederentdeckung großer Teile des nach dem Ersten Nachfolgekrieg verlorengegangenen Wissens geführt.«
»Sicher, aber wir haben keine neuen Entwicklungen in der Waffen- oder Mechtechnologie gesehen.«
»Ihr habt recht, Prima, aber es wäre nicht das erste Mal, daß uns die Nachfolgerstaaten Informationen vorenthalten. Vielleicht hüten sie das Geheimnis ihrer Fortschritte. Ihr erinnert euch, daß das Haus Davion vor zwanzig Jahren eine neue Myomerfaser präsentierte, durch die Mechs stärker und schneller wurden als je zuvor. «
Myndo kniff die Augen zusammen. »Aber
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