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BattleTech 14: Jade Phoenix-Trilogie II - Blutrecht

BattleTech 14: Jade Phoenix-Trilogie II - Blutrecht

Titel: BattleTech 14: Jade Phoenix-Trilogie II - Blutrecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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hatte sie gelegentlich gehört, wie Leute zueinander sagten: »Folge deinem Stern, und er wird dich ins Glück führen.« Dörfer eigneten sich dazu, nutzlose Volksweisheiten aufzuschnappen. Freigeborene konnten ihr Leben mit den bedauernswertesten Sinnsprüchen und Redewendungen ausschmücken. Krieger brauchten so etwas nicht. Für einen Clan-Krieger zählte nur, was er persönlich erreicht hatte. Er schaffte den Test, errang im Krieg den Sieg, erkämpfte sich einen Blutnamen, verewigte sich im heiligen Genfundus. Es bestand keinerlei Bedarf, einem Stern zu folgen oder auf das Schicksal zu vertrauen, wie es die niederen Kasten häufig taten. Ein Krieger war sein eigener Glaube, sein eigenes Schicksal.
    Jedenfalls bestand ihre Einheit jetzt aus neun Kriegern. Neben ihr selbst und den vier Kriegern in Aidans Stern waren noch vier Krieger des Trinärsterns hinzugekommen. Andere Überlebende — Techs und Krieger, deren Mechs kampfunfähig waren — drängten sich für den Transport zu Station Glory in den Mechkanzeln. Dort konnten sie als Reserve oder Hilfstruppen von Wert sein.
    Aidan hatte vorschlagen wollen, die Techs und die Krieger ohne Mechs zurückzulassen, damit sie später abgeholt werden konnten. Die Einheit hätte sich ohne die zusätzliche Belastung der Maschinen schneller bewegen können. Aber Joanna hatte ihn nicht nach seiner Meinung gefragt, und die schwarze Schärpe hinderte ihn daran, ihr seinen Rat anzubieten. Wozu auch? dachte er. Die Schärpe machte gegenüber Joanna wenig aus. Sie hätte keinen Rat angenommen, gleichgültig von wem er kam. Wenn sie einmal entschieden hatte, was Sache war, bestand keine Möglichkeit, diese Auffassung zu verändern. Sie war schon auf Ironhold so gewesen, und sie schien sich seitdem nicht merklich verändert zu haben.
    Im Moment hatten sich alle Mechs auf einer Lichtung versammelt. Die Vegetation war über diesem Abschnitt des gottverlassenen Dschungels weniger dicht, und die wenigen Sterne, die durch das Blätterdach zu erkennen waren, lieferten ein Minimum an Licht. Vielleicht waren die Tiere durch die Fremdlinge in ihrer Mitte verunsichert, denn zwischen den Bäumen klangen mehr Bewegungsgeräusche als sonst auf, und das Schnattern, Kreischen und Schreien schien zuzunehmen, statt mit zunehmender Dunkelheit abzuklingen.
    »Sterncommander Jorge«, klang Joannas verhaßte Stimme im Lautsprecher auf, »ich denke, wir haben jeden Krieger des Trinärsterns gefunden. Es sind noch ein paar Techs unter den Vermißten, aber das sind schließlich nur Techs.«
    Aidan verstand sie nur zu gut. Mit ›nur Techs‹ meinte sie, daß sie zum größten Teil Freigeborene waren. Und die Wahrgeborenen unter ihnen hatten es nicht geschafft, sich zum Krieger zu qualifizieren. Das machte sie unwichtig, vernachlässigbar.
    »Kannst du mir die Koordinaten unseres Aufenthaltsortes geben, damit ich den Rückweg zu Station Glory planen kann?« Aidan genoß das Privileg, zu schweigen und auf ihre ausdrückliche Erlaubnis zu warten. »Schon gut, schon gut. Antwort, Jorge.«
    »Ich kann die Datei in dein Kommprogramm überspielen, aber ich empfehle dir, dich und deine Krieger von uns hinausführen zu lassen. Wir haben den Weg schon einmal hinter uns gebracht. Es gibt viele Tücken, Gefahren ...«
    Ihr plötzliches Schweigen gefiel Aidan. Er konnte Joanna in ihrem Cockpit vor sich sehen, wie sie sich wand und mit sich kämpfte, dieses eine Mal nachzugeben.
    Schließlich kam ihre Antwort. »Ich stimme dir zu. Und Jorge ... Von jetzt an gestatte ich dir, in missionsbezogenen Fragen und Situationen von taktischer Bedeutung ohne meine Aufforderung zu sprechen.«
    Wie schwer mußte ihr dieses Eingeständnis gefallen sein, dachte er, und der Gedanke war ein größerer Genuß für ihn als ein dreifacher Fusionsbrenner mit einheimischem Wein zum Nachspülen.
    Seine Freude hielt nicht lange an. Sie wurde von fernem Explosionsdonner und plötzlichen Lichtblitzen unterbrochen, die das Blätterdach aufleuchten ließen.
    »Freigeburt!« rief Joanna. Selbst über die Funkanlage war die Schärfe ihrer Stimme unüberhörbar. »Die Schlacht hat begonnen. Wir dürfen keine Zeit verlieren. Wie weit ist es bis Station Glory?«
    »Etwa hundert Kilometer.«
»Und die Ebenen sind in der Nähe?«
»Der Kampfschauplatz, den Kael Pershaw gewählt hat, liegt zehn bis zwölf Kilometer von der Station entfernt.«
    »Das ist zu weit. Bestimme einen Kurs, der uns durch den Sumpf auf die Glory-Ebene führt.«
»Bei allem

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