Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 14: Jade Phoenix-Trilogie II - Blutrecht

BattleTech 14: Jade Phoenix-Trilogie II - Blutrecht

Titel: BattleTech 14: Jade Phoenix-Trilogie II - Blutrecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
Vom Netzwerk:
ausgehandelt, der Aufräumarbeiten ermöglichte.
Am Blutsumpf rutschte sie den Hang hinab in die feuchte Schwärze. Unten angekommen streifte sie eine IR-Sensorbrille über und sah sich um. Der Infrarotdetektor hatte nur eine kurze Reichweite, aber im Blutsumpf war er genauer als die entsprechenden Geräte eines BattleMechs. Außerdem erleichterte er die Durchquerung des Sumpfes.
Schnell und gekonnt drang Lanja etwa einen Kilometer in den Sumpf ein, bevor sie die beiden abgeschossenen Clan-Mechs fand. Die Piloten hatten die Maschinen aufgegeben, die jetzt wie ein Paar ertrunkener Riesen im brackigen Wasser lagen. Hinter ihnen jedoch waren schwache, aber deutliche Wärmespuren eines dritten BattleMechs zu erkennen. Die Wärmespur führte in gerader Linie tiefer in den Sumpf.
Lanja folgte der Spur eine halbe Stunde lang. Sie wurde immer stärker. Plötzlich stand die Elementarin auf einer kleinen Lichtung, die von einem Netz aus Wärmespuren überzogen war. Sie überquerte die Lichtung und sah deutliche Spuren einer Mecheinheit — sieben oder acht Maschinen —, die in Richtung der Glory-Ebenen weitermarschiert waren. Wenn sie ihre Richtung beibehielten, liefen sie den Wölfen geradewegs in die Arme. Sie mußte sie abfangen.
Sie rannte los, ganz auf die Wärmespuren konzentriert, die schnell stärker wurden und ihr zeigten, daß sie sich ihren Zielen näherte. Ihre Größe gestattete ihr, ziemlich hohe Zweige zu packen und sich daran vorwärtszuziehen. Einige tiefe Stellen überquerte sie mit gewaltigen Sätzen.
Plötzlich hörte sie das unverwechselbare Krachen von Mechs, die sich ein Stück voraus einen Weg durch die Bäume brachen. Bald würde sie in Sichtweite der Einheit sein. Lanja zog die Brille ab und schob sie in die Gürteltasche, ohne langsamer zu werden.
Als sie unter einem hohen Baum entlangrannte, hörte sie in den Ästen über sich ein Rascheln. Noch bevor sie hochschauen konnte, fühlte sie den Luftzug eines herabspringenden Tiers. Sie griff nach der Laserpistole, ihrer einzigen Waffe, aber sie war zu langsam. Im selben Augenblick landete der Baumpuma schwer auf ihrem Rücken und warf Lanja in das trübe, brackige Wasser.
15
    Es war eine Schande, daß die Piloten in ihren Mechs und die Elementarin mit ihrer IR-Brille sich so völlig auf ihre technischen Hilfsmittel verließen. Hätten sie mehr Wert darauf gelegt, was ihre Augen ihnen von der Umgebung zeigten, hätten sie Joanna leicht finden können.
    Das warme rote Licht der Notbeleuchtung, das aus ihrer Pilotenkanzel drang, war im dunklen Sumpf fast hundert Meter weit zu sehen. Ein steter Lichtpunkt zehn Meter über dem Boden. Wäre einer der Suchenden nahe genug herangekommen, hätte er den Sterncaptain sehen können, wie sie aus dem Sichtfenster starrte und versuchte, in der Schwärze, die so tief war wie die der Seele eines Peripheriebanditen, etwas auszumachen.
    »Wir könnten es zu Fuß versuchen«, sagte Nomad.
    »Machst du Witze? In deinem Zustand kommst du auf festem, ebenem Boden kaum voran.«
»Laß mich zurück.«
»Das würde ich nur zu gerne. Aber ich habe keine Möglichkeit, meine Marschrichtung zu bestimmen. Ich kenne keine der Tücken und Gefahren dieses Sumpfes, und ich bin nicht versessen darauf, einen wertvollen BattleMech aufzugeben, nur weil sein Fuß irgendwo festsitzt, besonders jetzt nicht, wenn die gesamte verfügbare Ausrüstung für den laufenden Kampf benötigt wird.«
»Warum versuchst du dann nicht, den Fuß herauszuziehen?«
»Was meinst du, was ich getan habe? Ich nehme an, er hat sich in irgend etwas verheddert, als er in den Schlamm einsank.«
»Worin?«
»Wenn ich das wüßte, hätte ich es gesagt.«
Das Licht im Cockpit flackerte, ging aber nicht aus. Joanna ballte die Hand zur Faust und schlug gegen die Sichtscheibe.
»Daß wir hier festsitzen, ist nur die Schuld dieser dreckigen Freigeburt Aidan. Er hat uns bewußt hier zurückgelassen, um wieder den Befehl übernehmen zu können. Ich werde ihn umbringen, sobald ich Gelegenheit dazu habe.«
»Wie? Hier gibt es keinen Kreis der Gleichen. Ich habe gehört, wie er es Ihnen gesagt hat. Und Sie, Sterncaptain Joanna, sind bei all Ihren unangenehmen Eigenschaften keine Mörderin.«
»Sei dir da nicht so sicher. Ich könnte an dir üben.«
Nomad hörte die Drohung in ihrer Stimme und schwieg. Vielleicht würde sie ihn nicht umbringen, aber er wußte aus Erfahrung, daß sie ihm erhebliche Verletzungen beibringen konnte. Sein Arm klopfte schon genug, und er hatte keinen

Weitere Kostenlose Bücher