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BattleTech 14: Jade Phoenix-Trilogie II - Blutrecht

BattleTech 14: Jade Phoenix-Trilogie II - Blutrecht

Titel: BattleTech 14: Jade Phoenix-Trilogie II - Blutrecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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Jadefalken-Krieger auf, die sich zum größten Teil mit zweifelnder Miene vorbeugten.
»Im Verlauf dieser Verhandlung ist wiederholt festgestellt worden, daß ich Kadett Aidans zweiten Test aufgrund eines besonderen Potentials arrangiert habe, das ich in ihm erkannte. Ich habe dieses Potential tatsächlich erkannt, aber für sich genommen war das nicht ausreichend, um einen Bruch der Clangesetze zu rechtfertigen, wie er für eine zweite Chance notwendig war. Ich habe schon zu viele Kadetten mit ebensoviel Potential in niederen Kasten oder als Leichen auf einem verwüsteten Schlachtfeld enden sehen. Außerdem wurde Kadett Aidans Potential von seinen übertrieben selbstsicheren, voreiligen, beinahe arroganten Taktiken fast völlig aufgehoben. Zu großer Wagemut kann gelegentlich zu beeindruckenden individuellen Heldentaten führen, aber viel wahrscheinlicher folgt daraus ein zu niedriges Gebot und eine daraus resultierende beschämende Niederlage. Bei seinem offiziellen Test kam er der Qualifikation nahe, aber sein Schicksal wollte es anders. Ich bin schon lange der Ansicht, daß die Clans manchen Kadetten einen zweiten Test zugestehen sollten, aber nur die außergewöhnlichsten Gründe konnten mich dazu bewegen, gegen die Gesetze und Gebräuche des Clans zu verstoßen.«
»Wir warten mit angehaltenem Atem darauf, diese außergewöhnlichen Gründe kennenzulernen«, kommentierte Lenore Shi-Lu trocken. »Bitte beschränke dich in deinem Vorwort auf die wichtigsten Punkte und komm zu den Fakten, um die es hier geht.«
»Ich bitte um Verzeihung. Ich wollte bei meiner Aussage dieselbe Gründlichkeit an den Tag legen, durch die sich die Fragestellung der Inquisitorin auszeichnet.«
»Schmeichelei ist eine Schwäche der Inneren Sphäre, Ter Roshak. Bitte verzichte darauf.«
»Sicher. Aber ich muß noch ein kleine Vorbemerkung loswerden, wenn es gestattet ist. Für diesen Fall ist von Bedeutung, daß ich vor meiner Aufgabe als Falkner unter Ramon Mattlov diente, einem der größten Galaxiscommander in der Geschichte der Jadefalken.«
Lenore Shi-Lu gab etwas in die Tastatur des Computerterminals auf dem Haupttisch ein und betrachtete den Monitorschirm. »Mattlov ist der Genvater von Sterncommander Aidans Geschko, frapos?«
»Pos. Ramon Mattlov war ein großer Held im Leben, und ich sah ihn als großen Held sterben. Als ich aus dem Kriegsdienst ausschied und den Befehl über das Ironhold-Ausbildungszentrum übernahm, habe ich ihm meine Arbeit gewidmet. Meine Gedanken waren häufig bei Ramon Mattlov, während ich meine Pflichten erledigte. Ich bedachte seine Ansichten, wenn ich Entscheidungen zu fällen hatte, und bei meinen Besprechungen mit den Falknern wiederholte ich Ramon Mattlovs Ansichten und Grundsätze häufig wörtlich. Es gab Zeiten — und ich muß das Konklave um Verzeihung dafür bitten, daß ich in dieser offiziellen Sitzung solche unclangemäßen Gedanken zum Ausdruck bringe —, in denen ich beinahe glaubte, Ramon Mattlov zu sein. Ich putzte einen Kadetten herunter, so wie er es getan hätte, ich demonstrierte eine Gefechtstaktik, so wie er sie mir demonstriert hatte, ich führte überraschende Inspektionen ebenso brutal durch, wie er es getan hatte.«
Vielleicht, dachte Joanna, hast du dich auch bis zum Umfallen besoffen, genau wie Ramon Mattlov, deine Untergebenen mißhandelt, genau wie Ramon Mattlov, dich närrisch gegen dein Schicksal aufgelehnt, genau wie Ramon Mattlov.
Ausnahmsweise wirkte Lenore Shi-Lu unsicher. Sie sah sich ratsuchend zum Lehrmeister um, aber dessen Aufmerksamkeit war so auf Roshak konzentriert, daß er ihren stummen Hilferuf nicht bemerkte. Schließlich drehte sie sich wieder zu Roshak um. »Ich bin wohl etwas schwer von Begriff, Falknercommander, aber vielleicht kannst du mir erklären, was diese — darf ich es Besessenheit nennen? — in bezug auf Ramon Mattlov mit der Anklage und dem Thema dieser Versammlung zu tun hat?«
»Es wird gleich deutlich werden.«
»Das beruhigt mich. Bitte, fahre fort.«
Roshak zögerte einen Augenblick und schien in Gedanken versunken. In Wahrheit ordnete er sie, um sie in militärischer Präzision an den Konklavemitgliedern vorbeiparadieren lassen zu können.
»An dem Tag, als Kadett Aidans Geschko auf Ironhold eintraf, glaubte ich, einen Geist zu sehen, als mein Blick auf den jungen Mann fiel. Es war, als stünde Ramon Mattlov wieder in Fleisch und Blut vor mir, nur etwas jünger als bei unserer ersten Begegnung. Oh, auch andere in der Geschko ähnelten

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