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BattleTech 14: Jade Phoenix-Trilogie II - Blutrecht

BattleTech 14: Jade Phoenix-Trilogie II - Blutrecht

Titel: BattleTech 14: Jade Phoenix-Trilogie II - Blutrecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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Verhör. Ihre ersten Fragen betrafen biographische Einzelheiten, die Aidan knapp und emotionslos lieferte.
»Sterncommander Aidan«, ging sie plötzlich und ohne vorbereitende Fragen zum Angriff über, »als du hier auf Ironhold die Rolle des Freigeborenen spieltest, warst du dir bewußt, daß Ter Roshak die Clangesetze verletzt hatte?«
»Ich hätte eigentlich keine zweite Chance bekommen dürfen.«
»Aber als sie dir angeboten wurde, hast du sie ergriffen, frapos?«
»Pos. Ich wollte ein Krieger werden. Der erste Versuch ist nur aufgrund meines Wagemuts fehlgeschlagen. Sonst hätte ich meinen Test bestanden.«
»Du sagst, du hättest gewonnen, wenn du anders vorgegangen wärst. Aber wie kann ein Clan-Krieger zu wagemutig sein? Kannst du das beantworten?«
»Nein. Das kann ich nicht. Ich habe mich falsch ausgedrückt. Ich habe als Kadett verloren, weil ich es nicht anders verdient hatte. Das akzeptiere ich.«
»Ebenso leicht wie du deinen zweiten Test akzeptiert hast.«
»Ich schätze, so kann man es ausdrücken. Inquisitorin, ich bin jetzt seit einiger Zeit Krieger. Als Krieger kann ich zurückblicken und feststellen, daß ich ehrlicherweise die zweite Chance nicht hätte erhalten dürfen. Aber ich glaube auch, daß es für den Clan zu spät ist, mir den Status wieder abzuerkennen. Ich habe den Jadefalken gut gedient, und zwar als Krieger.«
»Dann tritt in deiner Einschätzung Pragmatismus an die Stelle eines korrekten Verfahrens, frapos?«
»Pos. Was auch immer hier geschieht, ich bin ein Krieger.«
Obwohl er nur leise sprach, hallten Aidans Worte durch den Saal. Auf den Rängen brach augenblicklich neuer Protest aus.
Aidan stand allein und ruhig im Zentrum des Sturms. Gegen ihren Willen mußte Joanna ihn bewundern.
Auf eine gewisse Weise hatte er recht. Seine Art des Widerstands, der Standhaftigkeit, des Beharrens auf dem eigenen Standpunkt um jeden Preis — auch das war Teil des Clans. Die Weigerung zurückzustecken gehörte ebenso zum Wesen des Clans wie alle Rituale und Gebräuche. Aidan steckte nie zurück. Wie konnte jemand von ihm erwarten, es jetzt zu tun und die Art seiner Berufung in den Kriegerstatus zu widerrufen? Derartige Überlegungen hätten einige der versammelten Krieger wütend gemacht, aber für Joanna ergaben sie einen Sinn.
Auf seltsame Art ist Aidan mein Verbündeter, dachte sie. Wir beide ähneln uns. Vielleicht hasse ich ihn deshalb mehr als jeden anderen. Und vielleicht scheint mein Schicksal deshalb mit dem seinen verwoben.
Aidans Antworten auf Lenore Shi-Lus weitere Fragen waren belanglos. Nein, er hatte nicht gewußt, wie Ter Roshak die Ereignisse manipuliert hatte, die zu seiner zweiten Chance führten. Ja, er hatte dunkle Machenschaften vermutet und Ter Roshak mit seinem Verdacht konfrontiert. Nein, Ter Roshak hatte Aidan gegenüber nichts von Bedeutung zugegeben. (Praktisch alle Anwesenden wußten, daß Ter Roshak viel zu gewieft war, um einen solchen Fehler zu begehen.) Ja, der Positionstest war fair abgelaufen, und er hatte den Kriegerstatus durch eine überlegene Strategie erworben.
Beck Qwabes Fragen fügten Aidans Aussagen wenig hinzu. Als Aidan an seinen Platz zurückkehrte, blieb er gelassen; das Rumoren unterdrückten Hasses von den Rängen zeigte keine Spuren in seiner Haltung. Während der Befragung war er ebenso ruhig geblieben, eine Leistung, die bei Aidan ans Übermenschliche grenzte. Er wußte, was er tat, und als der Lehrmeister Ter Roshaks Namen aufrief, vermutete er bereits, was Ter Roshak tun würde.
Der Falkner stand auf. In kerzengerader Haltung, mit militärisch zurückgezogenen Schultern wirkte er zum ersten Mal wieder wie der Roshak alter Zeiten.
27
    »Wie bitte? Habe ich das richtig verstanden, Ter Roshak? Willst du uns tatsächlich erzählen, deine Motive für das Verbrechen, dessen du beschuldigt wirst, seien ehrenhaft und gnädig gewesen?«
    Der normalerweise über den Dingen stehende Lehrmeister konnte die Ungläubigkeit in seiner Stimme nicht verbergen. Er hatte Lenore Shi-Lus Verhör abrupter und unhöflicher unterbrochen, als es für ihn üblich war.
    »Das ist korrekt, Lehrmeister.«
»Ter Roshak, als Blutnamensträger mit einer ausgezeichneten Kampfgeschichte bist du berechtigt, deine Verteidigung vorzutragen, obwohl ich nicht sehen kann, wie die von dir vorgeschlagenen Begriffe dein Handeln rechtfertigen können.«
»Wenn du mir Gelegenheit gibst, es auszuführen, Lehrmeister?«
»Ich bitte darum.«
Roshak blickte zu den Rängen der

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