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BattleTech 14: Jade Phoenix-Trilogie II - Blutrecht

BattleTech 14: Jade Phoenix-Trilogie II - Blutrecht

Titel: BattleTech 14: Jade Phoenix-Trilogie II - Blutrecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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waren auf Hochglanz poliert, während andere zahlreiche Brandspuren und Scharten aufwiesen, als wollten ihre Piloten damit angeben, wie viele harte Kämpfe sie bereits gewonnen hatten.
    Das Oberhaupt von Haus Pryde, eine schlanke junge Frau namens Risa Pryde, schloß ihre Anweisungen ab. »Jeder, der sich aus dem Kreis der Gleichen zurückzieht, gilt automatisch als besiegt. Ein Mech, der auf den Rücken stürzt, gilt als ›abgeschossen‹. Landet er auf der Frontseite des Torsos, kann er weiter am Gestampfe teilnehmen. Beim ersten Kanonenschlag werdet ihr alle an eine beliebige Stelle innerhalb des Kreises laufen. Beim zweiten Kanonenschlag beginnt das Gestampfe. Möge der Geist Nicholas Kerenskys über euch wachen.«
    Aidan legte die Hände auf die Kontrollen. Er brauchte nicht lange auf das Signal zu warten. Während die anderen sich regelrecht in den Kreis stürzten, schlenderte er mit seiner Nemesis eher hinein. Er warf einen Blick auf den Sekundärschirm, auf dem die Bewegungen der Mechs verzeichnet waren, und schloß, daß die Sensoren zumindest für eine Weile wertlos waren. Angesichts der gewaltigen Zahl bewegter Gegner war es zu schwierig, sie alle im Auge zu behalten. Wie Marthe es empfohlen hatte, würde er Munition sparen und es den anderen überlassen, sich gegenseitig zu dezimieren.
    Der zweite Kanonendonner ertönte. Für die Beobachter schien der gewaltige Kreis der Gleichen in Chaos zu versinken.
    Aidan, der sich mitten im Kampfgetümmel aufhielt, fand es überraschend leicht, den Kämpfenden auszuweichen und durch ein Labyrinth von Einzelgefechten zu wandern, in dem er nur selten von einem anderen Krieger attackiert wurde. Clan-Krieger neigten zur Aggression, und aus strategischen Erwägungen zurückhaltende Kombattanten wie Aidan hatten keine Schwierigkeiten, sich auch durch die heftigsten Gefechte zu bewegen. Wenn er kämpfte, war der Schlagabtausch beiläufig und kurz. Er konnte drei Mechs mit einem Minimum an Munitionsverbrauch ausschalten. Anscheinend hatte Marthe mit ihrer Einschätzung recht gehabt, daß viele der Kämpfer weit entfernt davon waren, erstklassige Krieger zu sein.
    Schon bald war der Kreis, wie Marthe es ebenfalls prophezeit hatte, mit besiegten Mechs übersät. Einige von ihnen standen ohne Pilot herum, andere lagen als metallene ›Leichen‹ auf dem Boden.
    Die Reihen der Mitbewerber lichteten sich, und bis jetzt hatte Aidan Nielo noch nicht gefunden und auch noch keine einzige Viper gesehen. Das einzige, was er sah, war ein wogendes Kampfgetümmel. Zu seiner geheimen Bibliothek gehörte auch ein Buch namens Inferno, in dem ein alter terranischer Mythos namens Hölle beschrieben wurde. In der Hölle waren die Sünder in Kreisen der Strafe gefangen. Ihre Bewegungen waren verzweifelt und sinnlos. Das Pandämonium des Gestampfes ließ in Aidan die Vorstellung von diesem Kreis als eine Art Kriegerkreis der Hölle wach werden.
    Schlußendlich war es Nielo, der Aidan fand. Er landete nach einem spektakulären Sprung über mehrere hundert Meter vom Rand des Kreises aus geradewegs vor Aidans Nemesis, die in ihr erstes wirklich ernstes Gefecht verwickelt war. Eine Natter hatte Aidans Mech schräg von hinten angegriffen und schälte mit ihrem leichten Impulslaser Panzerung von dessen Torso.
    Aidan fragte sich, was im Pilot der Natter vorging. Der Mech war gerade halb so schwer wie seine Nemesis, und seine Feuerkraft war nachgerade lächerlich, und trotzdem griff er ihn mit feuernden ER-PPKs an. Er stoppte die Natter mit einer Salve der LB 10-X und hätte sie ausgeschaltet, wenn nicht in diesem Augenblick die Viper zwischen den beiden Kämpfern gelandet wäre. Mit einem Tritt stieß sie die Natter um und wandte sich der Nemesis zu. Aidan war einerseits froh, die lästige Natter los zu sein, aber andererseits gefiel es ihm nicht, wie beiläufig und beleidigend sie aus dem Rennen geworfen worden war.
    Anscheinend hatte auch Nielo seine Energie aufgespart, denn seine mittelschweren Impulslaser eröffneten das Feuer auf Aidans Nemesis, noch bevor die Natter aufgeschlagen war. Aidan fühlte den Aufprall der Treffer, und das Schadensdiagramm seines Mechs auf dem Sekundärschirm zeigte eine lange Bresche in der Panzerung des oberen Torsos. Er reagierte mit PPK-Blitzen, die gefährlich dicht am Cockpit der Viper lagen. Nielo drehte den Mechtorso fast reflexartig zur Seite.
    Aidan erkannte, daß ein stationärer Schlagabtausch mit Nielo im Augenblick die schlechteste Taktik war, die er

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