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BattleTech 14: Jade Phoenix-Trilogie II - Blutrecht

BattleTech 14: Jade Phoenix-Trilogie II - Blutrecht

Titel: BattleTech 14: Jade Phoenix-Trilogie II - Blutrecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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wählen konnte. Er brauchte Distanz, und dazu mußte er die Sprungdüsen einsetzen. Er rechnete damit, daß Nielo — dessen Mech eine weit größere Sprungkapazität besaß — ihm sofort folgte. Und wenn Aidan nur schnell genug reagierte, konnte das Nielos Untergang sein.
    Er berechnete einen Zielpunkt hart an der Grenze des Kreises, hinter Nielo und seiner Viper, ein Punkt, an dem momentan nicht gekämpft wurde, und löste die Sprungdüsen aus. Die Nemesis stieg in einem flachen Winkel über die Viper auf, so daß Aidan sie mit der LB 10-X intensiv unter Beschuß nehmen konnte. Sein Feuer richtete wegen des ungünstigen Winkels nur wenig Schaden an, aber es hinderte Nielo daran, seinen Mech zu wenden und ebenfalls zu springen. Als Aidan aufsetzte, bereitete er sich augenblicklich auf Nielos Ankunft vor.
    Die Antwort seines Gegners war zu berechenbar. Er kopierte Aidans flache Flugbahn und kam wie eine Rakete auf ihn zugeschossen. Die Zeit, die er sich mit seiner Autokanone erkauft hatte, arbeitete jetzt zu Aidans Vorteil. Er hatte kalkuliert, daß er die Viper mit einer KSR-Salve treffen mußte, bevor sie aufsetzte. Aidan zielte und feuerte auf den sich nähernden BattleMech, bevor er den Scheitelpunkt seiner Flugbahn erreicht hatte. Wie erhofft, trafen die Raketen die Viper am oberen Torso. Sie schien in der Luft abzubremsen, zitterte, wurde etwas zurückgeworfen, stürzte. Unter ihr feuerte gerade ein Rotfuchs auf einen Eismarder, und die Viper stürzte geradewegs in die Schußlinie. Eines der Geschösse detonierte in Höhe der Pilotenkanzel, und Aidan wußte, daß Nielo und sein Mech Geschichte waren. Er hatte nicht gewollt, daß der Krieger, dessen Ruf ihm vorausgeeilt war, den Tod fand. Wütend marschierte er in das Gefecht des Rotfuchs und demontierte den Mech mit einer brutalen Kanonade. Anschließend vernichtete er auch den Eismarder, gegen den der Rotfuchs gekämpft hatte.
    Er blickte auf den Sekundärschirm und stellte fest, daß seine Munition gefährlich knapp wurde, auch wenn ihm noch Raketen zur Verfügung standen.
    Aber jetzt war sein Blut in Wallung geraten, und Aidan war bereit, den Rest der Bewerber persönlich aus dem Feld zu schlagen.
    Ein Problem gab es dabei allerdings: Es war niemand mehr übrig. Aidan stand allein am Rand des Kreises der Gleichen und sah auf dem weiten Feld nur beschädigte und zerstörte BattleMechs.
    Er hatte gesiegt, aber Aidan verstand seine Reaktion nicht. Warum fühlte er keine Begeisterung?
31
    Bei den Zeremonien, die jedem Kampf in einem Blutrechtswettbewerb vorausgingen, fühlte Aidan die Feindseligkeit der gegen ihn antreten Krieger überdeutlich. Keiner von ihnen redete mit ihm, auch wenn einige verhalten knurrten oder Beleidigungen murmelten. Einer von ihnen war ein muskulöser Krieger, der zu wuchtig wirkte, um in ein normales BattleMech-Cockpit zu passen. Sein Name war Megasa, und er war Sterncommander. Er sprach nur ein einziges Mal mit Aidan, und was er sagte, war: »Ich hoffe, daß ich dich irgendwann im Verlauf des Wettbewerbs als Gegner ziehe. Wenn es soweit ist, werde ich deinem Leben ein Ende machen, damit du den Ruhm der Jadefalken nicht länger beschmutzen kannst.« Er marschierte davon, ohne auf eine Antwort zu warten. Seine dicken Beine verliehen ihm einen eher witzigen Gang, als müsse er möglichst breitbeinig gehen, damit seine Oberschenkel sich nicht gegenseitig wundscheuerten.
    Er fragte Marthe nach Megasa, aber ihre Antwort kam nur zögernd. »Ich halte ihn für den gefährlichsten Gegner in diesem gesamten Blutrechtswettbewerb. Was die Ziehungen betrifft, gehört er zur anderen Gruppe. Du kannst ihm frühestens im Endkampf begegnen. Wir wollen hoffen, daß ihm vorher etwas zustößt.«
    »Im Gegenteil«, widersprach Aidan. »Ich hoffe, ihm zu begegnen.«
Marthe lächelte. Es erinnerte ihn daran, wie sie in ihrer gemeinsamen Kindheit in der Geschko gewesen war. Das gefiel ihm.
»Je mehr ich von dir sehe«, erklärte sie, »desto überzeugter bin ich, daß du diesen Blutnamen gewinnen solltest. Pryde wäre ein passender Name für dich. Es ist keine Übertreibung, wenn ich sage, daß ich noch nie jemand getroffen habe, der hochmütiger ist als du.«
Er zuckte die Schultern. »Mag sein. Aber mein Verlangen, gegen Megasa anzutreten, hat einen tieferen Grund. Wenn ich ihn besiege, nimmt das den Makel von mir, mit dem ich nach Ansicht dieser Krieger den Blutnamen beflecke. Bei jedem anderen Gegner werden sie annehmen, ich hätte durch Glück und

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