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BattleTech 15: Jade Phoenix-Trilogie III - Falkenwacht

BattleTech 15: Jade Phoenix-Trilogie III - Falkenwacht

Titel: BattleTech 15: Jade Phoenix-Trilogie III - Falkenwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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ComStar-Truppen richten konnten.
    Als Aidan Sterncaptain Joanna seine Marschbefehle gegeben hatte, hatte sie ihm ein seltenes Lächeln geschenkt. »Du hast dich verändert, Aidan Pryde. Du warst ein Rebell, und jetzt bist du beinahe ein Zuchtmeister. Aber nicht ganz. Du nähst dir die Abzeichen noch immer zu hoch an die Uniform.«
    Aidan hatte den Kopf geschüttelt. »Ich bin nur ein ClanKrieger, Sterncaptain Joanna.«
    »Nein. Da ist mehr.«
    Er hatte fragend die Brauen gehoben.
    »Du willst nicht nur den Makel von der Falkengarde nehmen. Du willst den Makel von Aidan Pryde nehmen. Ich respektiere dein Ziel, aber wir wollen hoffen, daß dir diese neue Vorsicht nicht im entscheidenden Augenblick die Hand lähmt.«
    »In welchem entscheidenden Augenblick?«
    »Um der Wahrheit die Ehre zu geben, das weiß ich selbst nicht. Ich versuche nur, den neuen Aidan Pryde zu verstehen, zusammen mit der neuen Falkengarde. In beiderlei Hinsicht eine schwere Aufgabe.«
    Es erstaunte Aidan, daß Joanna ihn auf seine neue Vorsicht angesprochen hatte, insbesondere da er gerade jetzt dieselbe Tendenz bei seinen Vorgesetzten bemäkelte. Als er die ihm gebührende Position an der Spitze der Falkengarde einnahm, fragte er sich, ob an Joannas Worten etwas war. Sicher hatte er sich nach diesem Kommando gesehnt, danach gesehnt, ein Frontkommando zu bekommen, ein ClanKrieger zu werden, dessen Ruhm ihm dazu verhalf, seine Gene in den Genfundus einzubringen. Er fühlte eine ungeheure Erregung bei dem Gedanken, seine Gene könnten Generationen von Geschkos produzieren. Für diese Chance hatte er viel aufgegeben. Zuviel? Dann wischte er diese Gedanken in typischer ClanKriegermanier, in typischer Aidan Pryde-Manier angesichts drängenderer Probleme beiseite.
    »Bereit zum Abmarsch, Sterncolonel«, meldete sich Joanna. Er gab den Aufbruchsbefehl.
    Unterwegs rief Aidan das Bild der kleinen Kamera auf den Schirm, die er auf der Schulter des Waldwolf hatte anbringen lassen. Er richtete sie auf die Krieger in seinem Rücken, justierte das Bild und rief eine zusätzliche Infrarotkomponente auf, um mehr Details zu erhalten.
    Die Falkengarde war über das gesamte Gelände verteilt. Die Krieger achteten sorgsam darauf, den Abstand zwischen den Mechs gleich zu halten. Aidan hörte zu, wie Joanna den Marsch kontrollierte. Sie befahl einem Sturmkrähe Pilot , die Beinbewegung neu zu kalibrieren, dann herrschte sie einen Nemesis -Piloten an, die Schultern seiner Maschine nach hinten zu nehmen, weil deren Rücken um fünf Grad vorgeneigt war und einen toten Winkel im Feuermuster seines Sterns verursachte. Eine Kriegsfalke -Pilotin, möglicherweise sogar MechKriegerin Diana, wurde angewiesen, zu einer anderen Maschine aufzuschließen. Joanna verstummte keinen Augenblick. Sie war unablässig damit beschäftigt, Linie, Muster und Rhythmus des Marsches zu korrigieren.
    Alles in allem war der Vormarsch der Falkengarde beeindruckend. Die riesigen Kriegsmaschinen lieferten ein Schauspiel, das nicht nur den Eindruck von Disziplin vermittelte, sondern auch eines von kontrollierter Macht und Gewalt. Genau das hatte Aidan erreichen wollen. Es spielte keine Rolle, daß die übrigen Jadefalken-Einheiten es möglicherweise gar nicht sahen. Aidan hatte seine Regeln erlassen, um den Stolz der Einheit aufzubauen. Schon hatte er gehört, wie einige Falkengardisten den Beinamen ›Prydes Stolz‹ vorschlugen. Normalerweise hielt er nichts von Beinamen für Gefechtseinheiten, aber die Annahme dieses Namens würde er nicht blockieren.
    Zufrieden bewegte Aidan seinen BattleMech weiter — möglicherweise zu zufrieden. Ob es nun daran lag, daß er aus dem Rhythmus gekommen war, oder ob ein erneutes Problem mit seinem Waldwolf auftauchte, jedenfalls machte der Mech einen falschen Schritt. Es war kein gravierender Fehltritt. Ein Beobachter hätte nur gesehen, wie das rechte Bein minimal zur Seite ausbrach, aber Aidan hätte schwören können, daß er im Augenblick des Fehlers ein Krachen hörte.
    »Auch der Kommandeur muß die Formation halten«, kommentierte Hengst. »Was ist passiert?«
    »Ich weiß nicht, aber es lag mit Sicherheit nicht an mir.«
    »Hauptsache du bleibst aufrecht. Ich habe keine Zeit, dich aufzufangen, wenn du stolperst.«
    Aidan war froh, daß Hengsts Witzeleien über ihre private Funkverbindung kamen. Der Rest der Garde hätte solche Bemerkungen falsch auffassen können.
    Dann vergaß er all das, weil er die erste Meldung eines Angriffs auf eine

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