Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 15: Jade Phoenix-Trilogie III - Falkenwacht

BattleTech 15: Jade Phoenix-Trilogie III - Falkenwacht

Titel: BattleTech 15: Jade Phoenix-Trilogie III - Falkenwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
Vom Netzwerk:
gewesen, wenn die Clans bereits auf Terra stünden. Dann kam ihm ein seltsamer Gedanke. Vielleicht hatten sie es nicht mit Gerechtigkeit zu tun, sondern mit dem Schicksal.
26
    Der Falken-Befehlsstab stoppte den Vormarsch zehn Kilometer vor dem Ufer des Prezno und rief alle Sternhaufenkommandeure zum Kriegsrat in einem nahen Wäldchen zusammen. Die MechKrieger blieben bei ihren Kampfkolossen und warteten auf die FeldTechs mit den Rationen.
    In der Morgendämmerung zeichneten sich die Berge am Horizont ab, als sich Aidans Hubschrauber außerhalb des Wäldchens zu Boden senkte. Er hätte die Schlacht gerne ins Gebirge getragen. Irgend etwas an derart zerklüftetem Gelände kam ihm entgegen. Das relativ unkomplizierte Flachland der Preznoebenen favorisierte den Verteidiger, besonders bei der Neigung der ComGuards zu Hinterhalten und Überraschungsangriffen. Der Feind hatte seit Faulks Verletzung kaum noch Schaden angerichtet, aber es war ihm gelungen, die Jadefalken zu verunsichern.
    Jetzt muß ein Frontalangriff her, dachte Aidan. Etwas, das alle Jadefalken-Einheiten zusammenschmiedet. Etwas, das dem Befehlsstab und Khan Chistu die lächerliche Vorsicht austrieb.
    Die Diskussion war bereits in vollem Gange, als Aidan zum Kriegsrat stieß. Niemand schenkte ihm besondere Aufmerksamkeit, und als Kommandeur der Falkengarde hatte er wenig Chancen, gleichberechtigt gehört zu werden. Er nahm eine Schale mit Essen an, die ihm ein Tech reichte, und stocherte in seiner Mahlzeit aus einheimischem Obst und Gemüse, während er die Debatte verfolgte.
    Es ging darum, ob man den schweren OmniMechs Artillerieschutz geben sollte, wenn sie einen Angriff auf die beiden Brücken über den Prezno unternahmen. Hinter den Brücken, die anscheinend von zwei kleinen Einheiten der Dritten ComGuard-Armee und der Elften ComGuards gehalten wurden, lagen die beiden Städte, die den Jadefalken als Ziele zugeteilt waren. Die Sternhaufenkommandeure stritten sich nicht allein über den Einsatz von Artillerie, sondern auch über die dabei einzusetzenden Munitionsmengen.
    Aidan wurde es langweilig, als sich die Kommandeure Zahlen und Statistiken um die Ohren schlugen, und er ließ den Blick umherschweifen. Die meisten Jadefalken-Offiziere sahen und hörten nur schweigend zu, so wie er. Eine Reihe von ihnen zeigte jedoch durch Gesten und Laute des Beifalls oder der Ablehnung, welcher Seite sie mehr Sympathie entgegenbrachten. Am Rand des Wäldchens liefen ein paar Krieger nervös umher und warteten offensichtlich ungeduldig darauf, zurück zu ihren Mechs und der Schlacht zu kommen.
    »Du machst eine ziemlich saure Miene, Aidan Pryde«, erklang eine Stimme hinter ihm. Aidan erkannte sie sofort, drehte sich aber nicht auf der Stelle um. Es war Marthe Pryde. Ihre Stimme ließ lebendige Erinnerungen in ihm wach werden, insbesondere an Momente in der Geschko, als sie mit ebendieser sanften Stimme zu ihm gesprochen hatte. Sie hatte damals über so viele Dinge gesprochen, über Falken am Himmel, Piloten in ihren BattleMechs, das Schicksal...
    Er drehte sich um. Marthe stand gelassen hinter ihm. In einer Hand hielt sie einen dünnen Zweig, mit der anderen entfernte sie methodisch die wenigen, schmalen Blätter. Aber sie tat es auf eine geistesabwesende Art und Weise, denn ihr Blick ruhte auf ihm.
    »Ich war mir nicht bewußt, eine — wie hast du sie genannt? — saure Miene zu machen.«
    »Nun, die wenigsten können dein Gesicht lesen so wie ich. Aber ich habe es damals in der Geschko gelernt.«
    »Ich dachte, du hättest alle Erinnerungen an die Geschko verdrängt.«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Du hast mir einmal etwas in der Art gesagt, daß wir die Tage der Geschko hinter uns lassen müssen.«
    Marthe nickte. »Kann sein. Ich finde nicht immer die richtigen Worte.« Sie testete die jetzt von allen Blättern befreite Rute, indem sie sie bog und freigab, um ihre Elastizität zu überprüfen. »Was hältst du bis jetzt vom Tukayyid-Feldzug?«
    »Er wird zu vorsichtig geführt, zu langsam. Wir sollten bereits auf der anderen Seite des Prezno stehen. Statt dessen sitzen wir hier in irgendeinem Wäldchen und diskutieren darüber, wie wir dorthin kommen oder wieviel Munition wir für den Angriff auf die Brücken erübrigen können.«
    »Die Strategiediskussion findet nicht deine Zustimmung?«
    Aidan fühlte, wie er unwillkürlich die Fäuste ballte. »Nein, sie findet nicht meine Zustimmung. Nicht, daß meine Zustimmung irgendeinen Wert hätte. Sie feilschen wie

Weitere Kostenlose Bücher