BattleTech 15: Jade Phoenix-Trilogie III - Falkenwacht
Strom, gerade so, daß sie jeweils die Position des vorangegangen Mechs etwas überlappten. Die fünf Mechs formten jetzt einen Damm, der die reißenden Fluten ablenkte und ein ruhiges Becken in der Mitte des Flusses erzeugte.
Aber der Aufbau dieses Damms hatte seinen Preis. Fenns Mech stürzte, und sein Cockpit verschwand unter dem Wasserspiegel. Der Sturz in den Fluß riß den Torso von Shanks Maschine auf. Der Reaktor wurde vom Wasser überflutet, und die Stromversorgung fiel komplett aus. In ihren Pilotenkanzeln gefangen, erstickten sowohl Shank als auch Fenn nach fünfzehn Minuten.
Während Aidan die Konstruktion des provisorischen Damms überwachte, stellte Joanna die restlichen BattleMechs zu Vierergruppen zusammen. Eine Reihe Jadefalken-Offiziere, die vom Khan als Beobachter abgestellt worden waren, sahen zu, wie sie die Viererteams vom Flußufer aus in regelmäßigen Abständen hintereinander aufstellte.
Als der letzte Mech sich in den Fluß gesenkt hatte und die Ablenkung der Strömung gelungen war, betrachtete Aidan seine Schöpfung und gestattete sich eine gottähnliche Zufriedenheit. Es lag eine gewisse spartanische Schönheit darin, wie die sichtbaren Teile der fünf Mechs eine dünne Metallinsel inmitten des Stroms bildeten. Die Gischt spritzte auf die Panzeroberflächen, und das Licht wurde von den zurückbleibenden Wassertropfen funkelnd gebrochen. Das Wasser des ruhigen Beckens war klar, und die untergetauchten Sektionen der Mechs waren zu glitzernden Mustern verzerrt.
»Sterncolonel?« meldete sich Joanna. »Die erste Gruppe ist auf deinen Befehl sprungbereit.«
»Sie werden nach mir springen«, stellte Aidan fest und trat mit seinem Waldwolf an den Uferrand.
»Du willst als erster springen?«
»Wer wäre dazu besser geeignet? Es ist mein Plan. Wenn er fehlerhaft ist, sollte ich auch als erster die Konsequenzen tragen.«
»Aber...«
Ohne ihre Einwände abzuwarten, löste Aidan die Sprungdüsen aus. Er hatte die Koordinaten für die Landung bereits eingegeben. Sein Magen hüpfte ebenfalls, als der Waldwolf in einem spitzen Winkel in die Höhe stieg. Er erreichte die vorausberechnete Höhe und senkte sich wieder. Aidan konnte den Flug nur anhand des Primärschirms kontrollieren. Er richtete eine Außenkamera nach unten und beobachtete, wie die Wasseroberfläche den Füßen seines BattleMechs entgegenkam. Es ging schneller, als ihm lieb war. Zunächst wirkte das Becken wie eine winzige Pfütze, die der gewaltige Stahlkoloß unmöglich treffen konnte, aber als er das Bild auf dem Schirm vergrößerte, sah er, daß er exakt auf Kurs war. Seine Berechnungen stimmten.
Aidan ließ die Kontrollen nicht los, als der Waldwolf die Wasseroberfläche durchbrach und abrupt zum Stillstand kam, weil die Mechfüße auf den Grund des Flußbetts trafen. Der Sekundärschirm bestätigte die geschätzte Wassertiefe von zwei Metern, so daß die Sprungdüsen sicher oberhalb der Wasseroberfläche waren.
Er stellte die Düsen augenblicklich auf den zweiten Sprung ein und stieg in Richtung des jenseitigen Ufers auf. Diese zweite Etappe war einfacher, weil ihn diesmal fester Boden erwartete. Trotzdem schlug ihm das Herz bis zum Hals, als der Mech nur Zentimeter vom Uferrand aufkam. Er bewegte den Waldwolf ein paar Meter vor, um Platz für die nachfolgenden Mechs zu schaffen, dann wendete er, um die Operation zu beobachten. Links von seiner Position fand er eine flache Böschung, die ihm einen guten Blick auf das andere Ufer und die Schlucht bot, in der der provisorische Damm so stabil wie eine Felswand wirkte.
Joanna hatte den ersten Mech der vordersten Gruppe auf ihre übliche, effiziente Manier in Bewegung gesetzt. Er schoß nach oben — in Aidans Augen etwas unsicher —, aber mit einem sauberen Landemanöver sank er hinunter ins ruhige Becken, dessen Wasser hoch aufspritzte. Der Sprung zur ComStar-Seite des Flusses verlief glatter, und er kam wenige Meter von Aidans Beobachtungspunkt auf.
Nachdem mehrere Mechs den Weg erfolgreich zurückgelegt hatten, stieg in Aidan Zuversicht in seinen Plan auf. Im selben Moment versagten die Sprungdüsen einer Nemesis am Scheitelpunkt ihrer Flugbahn, und der Mech krachte in den Fluß. Er verfehlte den Damm und landete nicht hinter, sondern vor ihm. Die Strömung schleuderte ihn gegen den Damm, und der Aufprall hallte durch die gesamte Schlucht wider. Aidan lehnte sich vor, um den Damm zu überprüfen. Täuschte er sich, oder schien der mittlere BattleMech beschädigt und
Weitere Kostenlose Bücher