Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 15: Jade Phoenix-Trilogie III - Falkenwacht

BattleTech 15: Jade Phoenix-Trilogie III - Falkenwacht

Titel: BattleTech 15: Jade Phoenix-Trilogie III - Falkenwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
Vom Netzwerk:
Beinen. Sie benötigte ihre ganze Aufmerksamkeit, um zu verhindern, daß der Kriegsfalke gegen andere Mechs prallte oder auf einen der zwischen den Mechbeinen umherhuschenden Elementare trat. Und sie konnte es kaum verhindern, daß sie immer weiter in Richtung des drohenden Prezno gedrückt wurde. Das war kein Kriegerleben, dachte sie, sondern mehr das einer TechnoAthletin. Sicher, es erforderte Können, aber es war kein Kampf. Und Kampf war es, wonach sie sich sehnte. Abgesehen von dem Scharmützel auf den Preznoebenen und vereinzelten Rückzugsgefechten hatte ihr dieser Feldzug noch keine Gelegenheit gegeben, das Kriegerdasein auszukosten.
    Tukayyid war ihr erster echter Krieg, und in ihren Augen hätte er die Aufregung bieten müssen, die sie sich so oft ausgemalt hatte, seit sich die anderen Dorfkinder über ihren Traum, eine Kriegerin zu werden, lustig gemacht hatten. Bisher hatte ihre militärische Laufbahn nur aus unwichtigen Scharmützeln auf vergessenen Planeten bestanden, aus Säuberungsaktionen und der beschränkten Gefechtserfahrung bei der Falkengarde. Sie brannte darauf, Robyn's Crossing zu erreichen und einen echten Nahkampf mitzumachen.
    Vielleicht war es die Ablenkung durch diese Gedanken — Dianas Mech stolperte. Sie erlangte das Gleichgewicht rasch wieder, aber aus dem Augenwinkel sah sie einen besonders reißenden Teil des Flußlaufes, der beinahe ihr nasses Grab geworden wäre. Nein, sagte sie sich. Nicht auf diese Weise. Sie hatte schon einen Beinaheabsturz in den Fluß überlebt. Wenn sie in dieser Schlacht sterben sollte, würde es kein Tod durch Ertrinken werden, sondern ein Tod zwischen den Flammen und Explosionen des Schlachtfelds, als ClanKriegerin, die mit ihren Kameraden und Kameradinnen focht.
    In Marthes Augen besaß die Expedition entlang des Flusses eine Art militärischer Schönheit, ähnlich dem Vergnügen, das ein Krieger aus dem Studium einer guten Gefechtskarte oder einer Passage aus der Erinnerung ziehen konnte. Es lag ein ästhetischer Genuß darin, wie eine Legion ClanKrieger ihrem Schicksal entgegenmarschierte. Da waren die OmniMechs, die furchtbarsten Kampfkolosse, die je von Menschen gebaut worden waren, geführt von genetisch gezüchteten Kriegern, deren ganzes Leben der Kriegskunst gewidmet war. Neben ihnen rannten schnell und elegant die zweieinhalb Meter großen Elementare, ebenfalls das Produkt genetischer Züchtung, gekleidet in gepanzerte Kampfanzüge, die sie weit gefährlicher als irgendwelche sonstige Infanterie im bekannten Universum machte. Über ihnen schossen die großartigen Luft/Raumjäger dahin, auch sie gesteuert von Piloten, die genetisch für diese Aufgabe gezüchtet worden waren. Das Bild, das sich den ihnen entgegenstellenden feindlichen Kriegern bieten mußte, war schön, war Kunst.
    Marthe dachte an Aidan und Joanna und sah sich und die beiden anderen als Speerspitze des Clans im Kampf gegen ComStar.
    Für Joanna hatte der Marsch weder strategische noch ästhetische oder gar emotionale Bedeutung. Wie ein Infanterist früherer Zeiten war sie vor allem damit beschäftigt, ihre Pflicht zu tun. Waren alle Einheiten an ihrem Platz? Hatten die Techs vor Verlassen des Lagers auf den Preznoebenen die gesamte Munition geladen? Hatte sie in der kurzen Trainingszeit, in der sie diese mißratene Truppe hatte in Form bringen müssen, irgend etwas vergessen?
    Sie fragte sich, woran es liegen mochte, daß sie nicht aufhören konnte, wie eine Falknerin zu denken. Es gab Momente, in denen sie das Gefühl hatte, das Ausbilderleben sei ihre besondere Begabung. Der Blutname, den sie nie hatte erlangen können, die kleineren Gefechte, die sie mitgemacht hatte, der Haß, den fast alle Menschen in ihr auslösten — all das verblaßte vor der Befriedigung der Pflichterfüllung.
    Sterncaptain Joanna, die niemals einen Blutnamen gewonnen hatte und jetzt zu den alternden Kriegerinnen gehörte, konnte nicht ahnen, daß sie unter all diesen Soldaten die ideale ClanKriegerin war. Militärtheoretiker der Clans bis zurück zu Nicholas Kerensky persönlich hätten ihre absolute Hingabe an die Pflicht bewundert. Auf dem Schlachtfeld belastete sie sich mit nichts, was sie nicht irgendwie im Kampf einsetzen konnte. Selbst ihr abgrundtiefer Haß diente den Zielen der Kriegsführung. Und im gesamten Jadefalkenclan konnten nur wenige Krieger einen Blutdurst aufbauen, der dem Joannas gleichkam.
    Sterncommander Selima, der an der Flanke eines Gargoyle kurz hinter den führenden Mechs

Weitere Kostenlose Bücher