BattleTech 15: Jade Phoenix-Trilogie III - Falkenwacht
»Wir haben Plough Bridge eingenommen«, meldete sie. »Meinen Glückwunsch zur Eroberung von Robyn's Crossing, Sterncolonel Aidan Pryde.«
Aidan antwortete, er werde Marthe abends in ihrem Quartier besuchen, und schaltete ab.
Der zweite Anruf kam von Kael Pershaw, aus dem Geist. »Ich schließe mich Sterncolonel Marthe Prydes Glückwunsch an. Ihr habt beide Lob für eure Siege verdient. Nach allem, was ich um Robyn's Crossing sehen kann — also den Gebieten, die nicht durch Qualm und Staubwolken verdeckt sind —, hat deine bunt zusammengewürfelte Falkengarde eine große Zahl ComStar-Mechs ausgeschaltet. Ich muß dir ein neuerliches Lob aussprechen, Aidan Pryde. Nachschubfahrzeuge sind zu euren Stellungen unterwegs. Während des Brückenbaus wird auf deiner Seite des Flusses ein Nachschubdepot eingerichtet werden. Du hast dich gut geschlagen, Sterncolonel. Ich sehe schon, wie die Wissenschaftler deine Gene entgegennehmen.«
»Für den Sieg in einem einzigen Scharmützel?«
»Es war mehr als ein Scharmützel, Aidan Pryde. Mehr als das. Aber noch ist deine Arbeit nicht getan. Bald werdet ihr Olalla angreifen. Den Jadefalken bietet sich eine wunderbare Gelegenheit. Die anderen Clans, die vor den Jadefalken gelandet sind, hatten wenig Erfolg. Daher bleibt es uns überlassen, die Ehre aller Clans zu retten. Vielleicht können wir sogar ilClan werden.«
»Ich würde den Jadefalken gerne helfen, die Ehre des ilClan auf Terra zu gewinnen.«
»Du wirst es tun, Aidan Pryde, du wirst. Höre weiter auf deinen Instinkt. Auf nichts sonst. Nicht einmal auf mich.«
»Das ist nicht gerade leicht, wenn du grübelnd in mein Cockpit eindringst.«
»Ich werde versuchen, mich zurückzuhalten. Grübelnd — das Wort gefällt mir. Du hast etwas aus den Büchern gelernt, die du versteckt hältst, Aidan Pryde.«
»Woher weißt du von den Büchern, Kael Pershaw?«
Aber Kael Pershaw antwortete nicht.
33
Die Pioniere arbeiteten wie besessen. Die Entdeckung der Myomere Jahrhunderte zuvor hatte die Aufgabe, eine taktische Notbrücke zu errichten, die sich auch leicht wieder abbauen und verlegen ließ, erheblich vereinfacht. Die leichten und flexiblen Brückenpontons konnten leicht in Teilsektionen an den Einsatzort geschafft und dort mit losen Myomerkabeln verbunden wurden. Durch Einsatz einer simplen Stromladung wurden die Kabel gespannt, und eine Veränderung der Ladungsstärke gestattete es, die Spannung der Kabel den jeweiligen Verhältnissen anzupassen.
Die Pontons wurden in vierzig Meter breiten Teilstücken auf der Clanseite zusammengebaut. Jede Sektion wurde dann ans Ende der Brücke gebracht und angehängt.
Die Schwierigkeit für die Pioniere bestand darin, die miteinander gekoppelten Pontons auf dem wildbewegten Fluß in Position zu halten. Kabel verschiedenster Form und Dicke wurden eingesetzt, um die Brücke und ihre einzelnen Teile zu verankern. Weitere Kabel dienten dazu, die neuen Sektionen zu stabilisieren und ans Ende der Brücke zu schaffen. Die zerschmetterten Fundamente der alten Brücke, Bäume, BattleMechs, Elementare und sogar simple Techs wurden eingesetzt, um die Pontons zu stabilisieren.
Diana sah dem Treiben von der Falkengarde-Seite des Flusses ungeduldig zu. Auf eine gewisse Weise war der Anblick komisch, aber gleichzeitig war er irritierend. Sie konnte die Fertigstellung der Brücke kaum abwarten, weil sie darauf brannte, wieder in ein echtes Gefecht zu ziehen. Die Kämpfe hatten sie in einen Rauschzustand versetzt, und sie wollte mehr davon. Nicht später, nicht einmal bald, sondern sofort. Sie verhielt sich wie ein Kind, das war ihr klar, aber es war ihr egal. Dieser Tukayyid-Feldzug war die Erfüllung all ihrer Träume und Erwartungen an das Kriegerleben, und so alltägliche Aufgaben wie der Schutz von Brückenbauarbeiten hielt sie nur vom wahren Kampf ab.
Dianas Finger tanzten nervös über den Steuerknüppel. Die Kundschafter hatten keinerlei ComStar-Aktivität in der Nähe von Robyn's Crossing gemeldet, aber bei Plough Bridge hatte es eine Reihe von kurzen Überraschungsangriffen gegeben. Marthe Prydes BattleMechs und Elementare hatten sie ohne Probleme zurückschlagen können. Allem Anschein nach hatten sich die ComGuards nach Olalla und Humptulips zurückgezogen, um die Zielstädte gegen den erwarteten Großangriff zu verteidigen. Natürlich, dachte Diana. Was anders als ein Großangriff konnte es werden? Nachdem sie es bis hierher geschafft hatten, würden die Jadefalken nicht plötzlich ihr
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