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BattleTech 16: Wolfsrudel

BattleTech 16: Wolfsrudel

Titel: BattleTech 16: Wolfsrudel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert N Charrette
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Fancher zu. »Wann werden Sie diese Ansammlung schlechter Gene endlich fallenlassen?«
    Elson sah durch den Holotank und begegnete ihrem Blick. »Wenn die Zeit reif ist.«
    »Wir brauchen einen echten Kommandanten, wenn wir uns Wolf vornehmen.«
    »Jaime Wolf ist genau das Problem, Colonel Fancher.« Elson ging um den Tank herum zu Fancher. »Was glauben Sie wohl, wie stark Ihr Anspruch auf eine legitime Führerschaft ist, solange er noch lebt?«
    »Stärker als der ihre«, erwiderte sie. »Ich könnte Little Al zu einem Positionstest herausfordern.«
    »Die Dragoner können im Augenblick keinen weiteren Test verkraften«, sagte Nichole.
    »Sie hat recht, Fancher. Es geht schon das Gerücht, Jaime Wolf würde das Ergebnis des Tests anfechten.«
    Fancher schnaubte. »Dabei wird er ebenso den kürzeren ziehen wie beim Test. Wir sind besser ausgerüstet und noch dazu in der Überzahl. Auch das Spinnennetz und die Kuritas ändern daran nichts. Es wird nur mehr Blut fließen. Im Endeffekt wird es keine Rolle spielen.«
    Elson wußte, daß Fancher die Weitsicht für die Stellung des Kommandanten fehlte, und jetzt schaufelte sie sich mit ihren Worten das eigene Grab. »Wenn Sie glauben, die Menge des vergossenen Dragonerbluts würde im Endeffekt keine Rolle spielen, würde ich keinen Wert darauf legen, unter Ihnen als Khan zu dienen.«
    Mit Befriedigung nahm er zur Kenntnis, daß Piper, Ardevauer und Nichole in offener Zustimmung nickten. Er war nicht überrascht, als Parella sagte: »Ich auch nicht.«
    Elson hatte Fancher gegenüber durchblicken lassen, daß sie seiner Ansicht nach am besten geeignet war, Alpin abzulösen, sobald sich die Dinge beruhigt hatten. Dasselbe hatte er bei Parella getan. Sie konnten nicht beide an der Spitze stehen. Gewisse Anzeichen deuteten darauf hin, daß Parella vermutete, Elson habe Fancher dieselbe Mohrrübe vor die Nase gehalten. Parella bemühte sich, die Stellung des rivalisierenden Colonels zu unterminieren, bevor Fancher zu einer echten Gefahr für ihn werden konnte. Der Mann ging ganz eindeutig raffinierter zu Werke als Fancher, und Elson würde ihn im Auge behalten müssen. Elson hatte nicht die Absicht, einen von beiden zu unterstützen. Jaime Wolf hatte bewiesen, daß eine seiner Innovationen Vorzüge hatte: Ein Khan allein war ein mächtiger Khan. Elson beabsichtigte, ein mächtiger Khan zu sein.
    »Im Augenblick ist Alpin für die Eliminierung Jaime Wolfs unentbehrlich«, sagte er. »Ein Problem, dem wir uns nun zu widmen haben, Krieger.«
44
    Zuerst hatte Dechan gedacht, das Ringen um die Kontrolle über die Dragoner würde sofort zu einem offenen Krieg führen, doch die Tage vergingen, und es kam nicht zu größeren Auseinandersetzungen. Beta, Gamma und Epsilon blieben in ihren Unterkünften auf dem öffentlichen Kontinent. Wenn dem der Plan zugrunde lag, die Öffentlichkeit davon zu überzeugen, daß nichts geschah, war ihm nur zum Teil Erfolg beschieden. Die Nachricht von Wolfs Flucht und die Gerüchte von einem unmittelbar bevorstehenden Konflikt kursierten überall in Harlech.
    Dechan wurde von jedem Interviewer, mit dem er sich unterhielt, über den Ärger befragt, der sich zusammenbraute. Es war nicht weiter schwer, allen dasselbe – nämlich nichts – zu erzählen: Er wußte kaum mehr. Als Jenette ihre Sachen gepackt und sich in der Nacht nach Camp Dorrety aufgemacht hatte, in der die Sonderaufklärungsgruppe ausgerückt war, ging sein Draht zu den Interna der Dragoner mit ihr. Die Informationen vermißte er nicht, aber er vermißte sie. Seine Weigerung, mit ihr zu kommen, und ihre Weigerung zu bleiben, konnte durchaus ihre letzte Meinungsverschiedenheit gewesen sein. Ein Konflikt schien unvermeidlich, und es war sehr gut möglich, daß sie ihn nicht überlebte.
    Dechan wußte, daß die Ruhe vorbei war, als Elson immer häufiger in der Anwerbehalle auftauchte. Alpin hatte einen Ruf an alle Dragoner-Hilfstruppen ergehen lassen, in dem er versprach, daß gute Leistungen mit einem dauerhaften Platz bei den Dragonern belohnt würden. Eine Menge Söldner waren der Ansicht, hier würde ihnen ein Spaziergang auf einem goldenen Tablett serviert.
    Dechan überflog die Anschlagtafeln in der Halle und registrierte die Namen jener, die sich bereits verpflichtet hatten. Von einigen hatte er noch nie etwas gehört, andere kannte er dem Namen nach. Das war nicht die Art Truppen, welche die alten Dragoner angeworben hätten. Die großen Namen glänzten durch Abwesenheit, und dasselbe

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