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BattleTech 16: Wolfsrudel

BattleTech 16: Wolfsrudel

Titel: BattleTech 16: Wolfsrudel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert N Charrette
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Einheitskommandant hat das Dokument unterzeichnet, in dem er sich bereit erklärte, der Empfehlung dieses Gremiums zu folgen. Durch Ihr Erscheinen vor diesem Gremium übernehmen sie diese Verpflichtung persönlich.«
    »Das ist korrekt.«
    »Wenn Sie gewillt sind, die Schuld auf sich zu nehmen, trifft sie Ihre gesamte Mörderbande.« Waco sah aus wie eine Raubkatze, die zu springen im Begriff steht. Hätte er einen Schwanz gehabt, würde er jetzt gezuckt haben.
    »Colonel Waco, Sie wissen nicht, was Sie sagen«, mischte sich Baron Donahugue ein. Der fette alte Diplomat schien außer sich. »Das Urteil betrifft nur die fragliche Einheit und ihren unmittelbaren Kommandeur.«
    Sowohl Freiherr Bjarnesson als auch Waco erhoben die Stimme, doch Ambridge hieb auf ihr Druckpolster. Die Worte der beiden gingen im darauffolgenden Gong unter. Als wieder Ruhe herrschte, ergriff sie das Wort.
    »Trotz seiner schlechten Manieren hat der ehrenwerte Colonel Waco zum Teil recht. Colonel Wolf, ist Ihnen klar, daß die empfohlenen Sanktionen eigentlich nur für die betroffene Einheit und ihren Kommandeur gedacht sind? Und daß Sie, wenn Sie an Major Kantovs Stelle treten, alle Strafmaßnahmen für die Dragoner als Ganzes übernehmen?«
    »Ja.«
    »Sie müssen das nicht tun, Colonel. Major Kantov war der verantwortliche Offizier. Laut Beschwerde ist er der Beschuldigte.«
    Neben mir bewegte sich Kantov unruhig auf seinem Stuhl. Ich konnte den Gestank des nervösen Schweißes riechen, der von ihm ausging. Vor dem Richtertisch, vor aller Augen, zögerte der Wolf keinen Augenblick. »Er ist ein Dragoner und untersteht daher meinem Kommando«, lautete seine Antwort.
    Ambridge sah aus, als fühle sie sich unbehaglich. Man brauchte keine Wissenschaftlergene, um zu dem Schluß zu gelangen, daß ein Urteil gegen die Dragoner gefällt worden war. Das war sogar Kantov klar.
    »Also gut«, sagte Ambridge.
    »Einen Augenblick, verehrte Vorsitzende«, sagte Baron Donahugue ruhig. Ambridge wandte sich ihm mit hochgezogenen Augenbrauen zu. »Ich würde Colonel Wolf gern eine Frage stellen. Natürlich außerhalb des Protokolls.« Sie nickte zustimmend, und er wandte sich an Wolf. »Colonel, ich applaudiere Ihrer Loyalität der Truppe gegenüber, aber ich glaube, Sie sollten es sich noch einmal überlegen.«
    »Das ist keine Frage«, fauchte Waco. »Versuchen Sie nicht, ihn davon abzubringen.«
    Der Baron rutschte auf seinem Stuhl hin und her, als wolle er sich von Waco distanzieren. »Ich entschuldige mich bei der Kommission. Der ehrenwerte Colonel hat recht: Ich habe keine Frage gestellt. Das werde ich jetzt nachholen. Colonel Wolf, wollen Sie Major Kantov nicht für seine Handlungen einstehen und dieses Urteil empfangen lassen?«
    Neben mir begann Kantov sich zu winden.
    »Die Einheit trägt Name und Farben der Dragoner«, antwortete Jaime Wolf. Der Baron verstand ganz eindeutig nicht, warum der Wolf dies tat, doch seine herabsackenden Mundwinkel zeigten, daß er die Antwort des Wolfs als Ablehnung erkannte. Die Verwirrung des Barons überraschte mich nicht. Er war ein Politiker, kein Krieger. Politiker verstehen nicht, was es heißt, Verantwortung auf sich zu nehmen.
    Ambridge wartete, bis der Baron nickte, bevor sie erneut auf ihr Druckpolster klopfte.
    »Es ist die Feststellung dieser Kommission, daß die als Kantovs Bataillon des Gamma-Regiments von Wolfs Dragoner bekannte Söldnereinheit des Vertragsbruchs schuldig ist. Die zusätzlichen Anklagepunkte der Insubordination, des Mißbrauchs ziviler Einrichtungen, des Diebstahls und der Feigheit vor dem Feind sind ebenfalls erhärtet worden. Die Arbeitgeber, die Herzogin Kaila Zamboulos und das Haus Marik, haben sich innerhalb der Grenzen normaler Erwartungen und Praktiken bewegt. Zu Beginn dieses Schiedsgerichtsverfahrens haben sich beide Parteien bereit erklärt, sich dem Spruch der Kommission zu unterwerfen. Die Kommission hat eine vernünftige Entschädigung festgesetzt. Wir nehmen zu Protokoll, daß Colonel Jaime Wolf als Kommandeur der verurteilten Söldnereinheit eintritt. Sind Sie immer noch bereit, sich dem Spruch dieses Gerichts zu unterwerfen, Colonel Wolf?«
    »Im Namen der Dragoner bin ich es.«
    Kantov seufzte schwer. Er sah erleichtert aus, als sei er aus dem Schneider. Seine Reaktion wurde von den meisten Gremiumsmitgliedern zur Kenntnis genommen, doch Colonel Waco war der einzige, der sich nicht darüber zu ärgern schien. Ambridge mußte sich sichtbar zusammenreißen, bevor sie

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