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BattleTech 16: Wolfsrudel

BattleTech 16: Wolfsrudel

Titel: BattleTech 16: Wolfsrudel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert N Charrette
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Quartiere zurückgekehrt. Nur eine Rumpfmannschaft tat Dienst, und die hing vor den Monitoren, die sie nur für eine kurze Pause in der Lobby verließen. Wir gingen die Korridore entlang, ohne angerufen zu werden. Ich wußte, durch unsere enge Verbindung mit dem Wolf war unsere Anwesenheit ausreichend autorisiert, doch wenn uns jemand bemerkt hätte, wären wir gemeldet worden. Das wollte ich nicht, und ich brauchte Maeve nicht erst zu fragen, ob sie mit meiner verstohlenen Annäherung einverstanden war. Ihr schleichender Schritt hatte mir bereits verraten, daß sie die ungeschriebenen Gesetze in bezug auf nächtliche Besuche bei den Brutkästen kannte.
    Wir gingen zur Besuchergallerie vor Kammer 17. Hinter dem Transpex lag mein Geburtsort. Jedenfalls hatte ich das beschlossen. Uns wurde niemals gesagt, welche Brutkammer unsere gewesen war. Wenn Maeve etwas an dieser speziellen Brutkammer lag, sagte sie es jedenfalls nicht.
    Durch das Transpex konnten wir die stählernen Brutkästen in der Kammer sehen. Es war Nacht, aber wir machten kein Licht. Wir brauchten keines. Für unsere Zwecke war es in der Kammer hell genug. Der größte Teil der sanften Beleuchtung kam von Streifen auf dem Boden, welche die Gänge mit bernsteinfarbenen Punkten markierten. Die Brutkästen selbst waren Glühwürmchen-Gebilde aus Monitoren und Statuslämpchen. Nirgendwo blinkte ein rotes Licht. Alles war ruhig, still.
    Eine Weile saßen wir schweigend da, glücklich, den Frieden dieses Ortes in uns aufsaugen zu können. Zögernd begannen wir uns zu unterhalten. Zuerst sprachen wir über Dinge, die sich auf unsere Arbeit bezogen, zum Beispiel die Rückkehr ins Quartier nach einem Kontrakt oder die Probleme, einem Tech zu erklären, daß sich der Mech nur nicht richtig anfühlt. Zurückhaltende Fachsimpeleien. Sie erzählte eine lustige Geschichte darüber, wie sich eines ihrer Geschwister ein Jahr Strafdienst eingehandelt hatte, und das brachte uns zu der Frage, wie es unseren Geschwistern ging. Von da kamen wir direkt auf das Aufwachsen in einer Geschko. Ich vermute, das war fast unvermeidlich, wenn man bedenkt, wo wir uns befanden.
    Sie war die reine Freude, und ich hoffte, sie nicht zu langweilen. Ich registrierte gerade mit einigem Erschrecken, wie nah wir mittlerweile auf der Bank nebeneinander saßen, als sie mich mit einem plötzlichen Themenwechsel überraschte.
    »Du sagtest, du kommst immer her, wenn du nachdenken mußt. Ich glaube nicht, daß du deine Kindheit noch einmal durchleben willst. Das geschieht am besten woanders und mit den jeweiligen Geschwistern. Weswegen bist du eigentlich hergekommen?« Sie sprach eiligst weiter, bevor ich antworten konnte. »Du kannst mir sagen, daß ich den Mund halten soll, wenn du willst. Wenn es geschäftlich war und du nicht darüber reden kannst, sehe ich das ein.« »Nein, es ist schon in Ordnung. Es ist nichts Geschäftliches. Jedenfalls nicht richtig.« Ich wußte, mein Lächeln war schief, doch ich hoffte, daß es zumindest beruhigend war. »Ich habe heute ein altes Kommunique gesehen. Über den Gen-Pool.«
    »Du kennst deine Eltern?« Sie war gespannt, angesichts dieser Möglichkeit plötzlich sehr aufgeregt. Offensichtlich hatten sich durch unser Gespräch derartige Spekulationen bei ihr in den Vordergrund des Denkens geschoben. Sie hatte mir erzählt, daß sie in einer namenlosen Geschko aufgewachsen war, und jetzt hatte es den Anschein, als hätte sie die Hoffnungen, ihre wahren Eltern kennenzulernen, auf meine Situation übertragen. In ihren Augen sah ich aufrichtige Freude über das, was sie für mein Glück hielt. Ich mußte sie enttäuschen.
    »Nein, das ist es nicht.«
    »Willst du es denn nicht wissen?« Ihre eigene Sehnsucht klang unverhohlen in ihrer Stimme durch.
    Ich war verlegen.
    »Ich kenne meine Abstammung. Ich gehörte zur William Cameron-Geschko.«
    »Stimmt, ja. Das hatte ich vergessen. Du bist nicht namenlos wie ich.«
    In ihrer Stimme lag Trauer. Ich griff nach ihr, um sie zu umarmen, ihr die menschliche Wärme zu geben, die ihr dabei helfen konnte, die innere Einsamkeit fortzuspülen. Sie bewegte sich nicht, bis ich sie berührte, dann schrak sie zusammen. Ich zog mich zurück, und sie drehte mir die Seite zu.
    »Du wirst dir einen Ehrennamen verdienen«, sagte ich linkisch.
    Ihre Stimme war kaum zu hören. »Ich will meinen eigenen.«
    Das verstand ich. Verglichen mit ihr, hatte ich Glück. Ich kannte meine Eltern, wußte, daß ich von der Blutlinie eines

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