BattleTech 16: Wolfsrudel
Wagen in der Nähe der U-Bahn-Treppe halten, die wir vor einer Minute heraufgekommen waren. Die Standarten auf den Kotflügeln des Wagens markierten ihn als Dienstwagen des Wolfs. Ich war erleichtert. Wir waren vor ihm eingetroffen. Dann revidierte ich meine Meinung. Die Erfahrung hatte mich gelehrt, daß der Wolf einen schlechten Tag hatte, wenn er nicht eine Stunde zu früh kam. Ein schlechter Tag für den Wolf war ein noch schlimmerer Tag für seinen Stab.
Ich hatte keine Ahnung, wie schlimm der Tag tatsächlich werden würde.
Als sich die Türen des Wagens öffneten, kam Bewegung in den Elementar an der Betonmauer. Er tauchte hinter dem Creoganbusch am Ende des Zauns auf, die Waffe im Anschlag. Die dunklen Mündungen des in den rechten Arm des Kampfanzuges eingebauten Mehrfachlauf-Maschinengewehrs waren düstere Verheißungen der Zerstörung.
Es war zu spät, um eine Warnung zu rufen. Wolf war aus dem Wagen ausgestiegen und wurde gerade auf die Gefahr aufmerksam. Ich griff nach meiner Pistole, eine sinnlose Geste, weil die Geschosse der Waffe die Schlachtrüstung nicht durchdringen konnten. Aber ich mußte irgend etwas unternehmen.
Der Elementar eröffnete das Feuer.
Seine erste Salve strich über Wolfs Wagen hinweg und riß den Beton dahinter auf, als die großkalibrigen Kugeln einschlugen. Mit der nächsten Salve korrigierte der Elementar den Anschlag und ließ die Kugeln über die Vorderfront des Wagens wandern. Die Fahrerin des Wagens, die vorne um den Wagen herumging, wurde förmlich in zwei Hälften zerteilt. Groteskerweise machten ihre Beine noch zwei Schritte, nachdem ihr Rumpf bereits auf dem Pflaster lag. Dann überschüttete der Elementar den Wagen mit einem wahren Kugelhagel, und zerfetztes Metall kreischte.
Ich sah den Wolf über das Pflaster kriechen, wobei er versuchte, den Wagen zwischen sich und dem Elementar zu halten. Ich vermutete, daß er die Treppe zur U-Bahn-Station ansteuern würde. Der Beton würde eine bessere Deckung abgeben als der Wagen. Mit Schrecken sah ich, daß er eine Blutspur auf dem Pflaster hinterließ. Er war getroffen worden; ob von einer Kugel oder von einem davonfliegenden Metallsplitter des Wagens, konnte ich nicht sagen. Er brauchte Hilfe.
Wenn ich ihm zu Hilfe eilte, würde ich getötet werden.
Ich richtete meine Pistole auf den Elementar, zog durch und jagte ohnmächtige Kugeln gegen seine gewölbte Brustplatte. Sie bedeuteten keine Gefahr für ihn, aber ich schaffte es, seine Aufmerksamkeit abzulenken. Ich wich in das Gebäude zurück, als er den Eingang bestrich. Die Wände waren dick genug, um mich zu schützen.
Ich hatte dem Wolf ein wenig Zeit verschafft.
Maeve saß mir im Nacken, während ich die Tür blockierte.
»Was, zum Teufel, geht da vor?«
»Ein Elementar schießt auf den Wolf.« Ich schob sie zurück für den Fall, daß der Elementar die Schußrichtung änderte. Da ich nichts Besseres zu tun wußte, wechselte ich das Magazin in meiner Pistole.
Der Torposten drängte sich an uns vorbei. Er hatte Vertrauen in seine Rüstung und Waffen, doch der Elementar mähte ihn in dem Augenblick nieder, als er das Gebäude verließ.
Draußen flaute die Schießerei ab.
Sehr bald würden Soldaten eintreffen, doch würden sie rasch genug kommen, um den Wolf zu retten? War es bereits zu spät? Ich riskierte einen Blick. Der Wolf war nirgendwo zu sehen, doch seine Blutspur führte zur Treppe. Er hatte es geschafft!
Der schurkische Elementar wiegte sich in der Hüfte, als versuche er, in den brennenden Wagen hinein- oder durch ihn hindurchzusehen. Ich nahm an, er wußte nicht so recht, was er von seinem Werk halten sollte. Ich erwog, die Aufmerksamkeit des Schurken erneut auf mich zu ziehen, um dem Wolf mehr Zeit zur Flucht zu verschaffen, doch bevor ich mich rühren konnte, zeigte sich Jaime Wolf selbst. Der Elementar sah ihn ebenfalls und schickte ihm eine Salve entgegen. Der Wolf duckte sich rasch genug, so daß die Kugeln zwar Betonsplitter in alle Richtungen davonspritzen ließen, ihn jedoch verfehlten.
Der Elementar rannte jetzt mit plumpen Schritten auf die Treppe zu. Vier Meter vor dem brennenden Wagen, der ihn von seinem Opfer trennte, schaltete er die Sprungdüsen seines Anzugs ein und erhob sich in die Luft.
Und genau darauf hatte der Wolf gewartet.
Ein unter hohem Druck stehender Wasserstrahl schoß aus dem Treppenschacht hervor und traf den Elementar an der linken Seite. Die Wucht des Aufpralls warf ihn herum, und er verlor die Kontrolle über
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