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BattleTech 16: Wolfsrudel

BattleTech 16: Wolfsrudel

Titel: BattleTech 16: Wolfsrudel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert N Charrette
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gerade hereingekommen, aber die Flugbahnen müssen noch koordiniert werden.«
    Die Müdigkeit in seiner Stimme, der Anflug von Resignation, gefiel mir nicht. So hatte ich ihn noch nie zuvor erlebt. Die in seinen Worten enthaltenen Implikationen gefielen mir noch weniger. »Das Shuttle kann Ihren Schütze nicht aufnehmen, Colonel«, stellte ich fest.
    »Das stimmt.« Er nickte bedächtig. »Aber ich werde ihn nicht brauchen. Takashi hat einen BattleMech für mich, der kampfbereit ist und auf mich wartet.«
    »Ist das nicht zu riskant, Sir? Ich meine, eine Maschine zu benutzen, welche die Kuritas zur Verfügung stellen? Daran könnte doch etwas getürkt sein.«
    Er seufzte, dann schüttelte er den Kopf und schloß die Augen. »Sie würden niemals daran denken, die Qualität der Ausrüstung in Frage zu stellen, die Ihnen von den Ausbildern der Dragoner zur Verfügung gestellt wird.«
    »Das sind auch Dragoner, Sir.«
    »Und daher ehrenhaft.«
    Ich dachte an Kantov und daran, wie der Colonel für die Unehre des Mannes bezahlt hatte. »So ehrenhaft wie möglich. Ansonsten würden Sie sie nicht bei den Dragonern dulden.«
    »Diese Ansicht wird keineswegs von allen vertreten.«
    »Es sind auch nicht alle so ehrenhaft wie Sie, Sir.«
    Er drehte den Stuhl zurück und musterte mich mit seinen harten grauen Augen. »Wollen Sie damit andeuten, daß Takashi irgendeine unehrenhafte Absicht damit verfolgen könnte?«
    »Das würde ich durchaus für möglich halten.«
    »Sind Sie ihm je begegnet?«
    »Sie wissen, daß das nicht der Fall ist, Sir.«
    »Ich schon.« Der Colonel schwenkte eine Computerdiskette, auf der ich das Wappen von Haus Kurita erkannte. »Er hat den Attentäter nicht geschickt.«
    »Wie können Sie da so sicher sein?«
    »Auf dieser Diskette befindet sich eine persönliche Botschaft von ihm. Er sagt, er hat mit dieser Affäre nichts zu tun.«
    »Und Sie glauben ihm?«
    »Ja.«
    »Er könnte lügen, Sir.«
    »Würden Sie deswegen lügen, Brian?«
    »Ich hätte keinen Attentäter geschickt.«
    »Er auch nicht. Nicht in diesem Fall.« Er legte die Diskette zurück auf den Schreibtisch. »Takashi würde sich nicht außerhalb seines Ehrenkodexes begeben. Er will dieses Duell. Ich glaube, er hat das Gefühl, daß er es braucht.«
    »Und Sie, Colonel?«
    Er drehte den Stuhl, bis er mir den Rücken zudrehte, bevor er sagte: »Ich bin hier, oder nicht?«
    Mehr schien er nicht sagen zu wollen, aber ich war nicht bereit zu gehen. »Wann verlassen wir die Chieftain, Colonel?«
    » Wir verlassen sie überhaupt nicht«, erwiderte er heftig. »Ich verlasse sie. Ich werde der einzige Passagier des Shuttles nach unten sein.«
    Mich innerlich wappnend, sagte ich: »Nein, Sir.«
    Der Stuhl wirbelte herum. »Wie war das?«
    Ich wollte mich nicht einschüchtern lassen. Ich wußte, daß Gründer William Cameron an der Seite des Wolfs gestorben war, nachdem er darauf bestanden hatte, ihn in eine Gefahr zu begleiten, mit der fertig zu werden William nicht gerüstet gewesen war. Möglicherweise empfahl ich mich demselben Schicksal. Damals in der Geschko hatte ich für die Geschichten über Gründer Williams unerschütterliche Courage und Hingabe geschwärmt. Wie oft hatte ich davon geträumt, daß ich wie er werden würde, doch jetzt steckte viel mehr dahinter als ein abstraktes Ideal. Das verringerte jedoch meine Angst nicht im geringsten. Ich hatte das Gefühl, wenn ich Wolf in die Augen sah, würde er meine Furcht entdecken und ich würde verloren sein. Also starrte ich die Wand hinter seinem Kopf an. »Hans und ich werden Sie begleiten, Colonel.«
    Überrascht von meinem Widerspruch, lehnte sich der Wolf zurück. Seine Augen verengten sich. Ich registrierte die Regung und wußte, ich konnte es mir nicht leisten, seinem Blick zu begegnen.
    »Ich kann Ihnen befehlen, an Bord der Chieftain zu bleiben.«
    »Ich hoffe, das werden Sie nicht tun, Colonel.«
    Wir saßen lange Zeit schweigend da. Es kam mir wie Stunden vor, aber ich weiß, daß es bei weitem nicht so lange dauerte. Schließlich sagte er: »Stan hat Sie dazu angestiftet, nicht wahr?«
    Ich war nicht überrascht, daß er richtig geraten hatte. »Ja, Sir.«
    »Ich könnte einen Befehl daraus machen.«
    Ich war sicher, er wußte, in welches Dilemma er mich damit stürzen würde, aber ich sagte es ihm trotzdem. »Wenn Sie nicht zurückkommen, werde ich Colonel Blake erklären müssen, warum ich seine Befehle nicht befolgt habe, Sir.«
    Der Wolf strich sich den Bart. »Rechnen Sie

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