Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 17: Natürliche Auslese

BattleTech 17: Natürliche Auslese

Titel: BattleTech 17: Natürliche Auslese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
Vom Netzwerk:
Wenn ihn jemand sah und sich später tatsächlich daran erinnern sollte, konnte er nur erzählen, daß er ihn zum Tharkadkino auf der Chasestraße hatte gehen sehen.
    Er kaufte sich eine Karte für Die Rückkehr des Unsterblichen Kriegers. Er blickte auf die Uhr und stellte fest, daß er noch eine halbe Stunde bis zum Beginn der Vorstellung hatte. Er lächelte das Mädchen am Schalter an und sagte: »Ich komme wieder.«
    Es war gelogen.
    Der Attentäter ging die Straße hinunter zum Hotel Argyle. An der Rezeption verlangte er den Schlüssel für Zimmer 4412, das er zwei Wochen zuvor gemietet und mit einer Kreditkarte auf den Namen Carl Ashe bezahlt hatte. Der Portier reichte ihm den Schlüssel und teilte ihm mit, daß keine Nachrichten für ihn vorlagen.
    Carl dankte ihm und fuhr mit dem Lift zu seinem Zimmer hoch, wo er eine Dusche nahm und seine Haare schlohweiß bleichte. Er zog einen der maßgeschneiderten Anzüge an, die Mr. Ashe vor einer Woche bei einem Schneider ganz in der Nähe bestellt hatte. Carl Ashe packte ein paar Kleider und Toilettenartikel in eine Reisetasche, streifte einen langen Mantel über, setzte eine kupferfarben getönte Brille auf und ging.
    Er ließ sich vom Türsteher ein Taxi rufen und fuhr zum Raumhafen. Dort gab er dem Fahrer ein mickriges Trinkgeld und verlangte eine Quittung. Im Raumhafengebäude holte er einen Koffer aus einem Schließfach und nahm sein Ticket heraus.
    Er stellte sich mit seinem Gepäck an einem der Schalter an. Es ging langsam, aber nicht so langsam, als ob er Grund zur Besorgnis gehabt hätte. Ein Blick auf die Uhr bestätigte ihm, daß er noch reichlich Zeit hatte. Der Mann am Odinflug-Schalter fertigte ihn mit gekonnter Effizienz ab.
    »Die Fähre zum Tetersenschiff startet um halb acht von Gate Vierzehn. Das ist in einer halben Stunde.«
    »Danke.«
    Er fand das Gate ohne Probleme. In der Nähe stand ein freier Stuhl mit angebautem Holovidgerät. Er schob eine Krone mit Melissas Gesicht in den Schlitz und suchte die Kanäle ab, bis er das öffentlichrechtliche Programm gefunden hatte. Aus dem winzigen Lautsprecher drang Applaus, als Morgan Kell die Vorstellung des Archons abschloß und auf seinen Platz auf der Bühne zurückkehrte.

    Die Kamera holte den Archon in Großaufnahme heran, zusammen mit einer der Mycosia-Pseudoflora-Blüten. Der Attentäter ignorierte Melissas Worte und genoß ausschließlich ihre Schönheit. Er konnte sehen, warum sie von Milliarden geliebt wurde. Sie war intelligent und wunderschön.
    Es wäre ein Verbrechen, wenn man zuließe, daß sie alt und senil wird.
    Er riß sich von der Übertragung los und ging zu einer Visiphonzelle. Dort schob er zwei Hanse-Gedenkmünzen in den Geldschlitz und wählte die Nummer von Karl Koles Wohnung. Das Telephon klingelte viermal, bevor der Computer antwortete. Der Attentäter gab die Ziffern 112263 ein und hängte auf.
    Er war bereits an Bord der Zubringerfähre, als der Computer eine andere Nummer wählte. Anschließend unterbrach er die Verbindung und wählte ein weiteres Mal. Nachdem die Verbindung zustandegekommen war, überspielte er einen Abschiedsbrief Karl Koles. Der Brief würde am nächsten Tag in Mr. Crippens elektronischem Briefkasten auftauchen. Danach formatierte der Computer die gesamte Festplatte neu und vernichtete damit sämtliche darauf enthaltenen Informationen.
    Der Anruf des Computers war der entscheidende zweite Schritt im Plan des Attentäters. Der erste Schritt hatte im Begießen der Blumen bestanden. Durch die halbdurchlässige Gummiabdeckung war genügend Wasser gedrungen, um die Zünder zu aktivieren. Sie waren alle auf sieben Stunden Laufzeit eingestellt, und um halb sieben hatten alle einen Schaltkreis freigegeben, der Strom von einer winzigen Batterie in eine Funktelephonschaltung speiste.
    Der Anruf des Computers bei der Nummer, die alle vier Zünder gemeinsam hatten, erfolgte um genau 19:21 Uhr. Auf dieses Signal hin lösten sie einen elektrischen Impuls aus, der im Normalfall einen Summer betätigt hätte. Jetzt aber floß der Strom in die Magnesiumzündkapseln, an die sie angeschlossen waren. Innerhalb von zwei Sekunden nach dem Anruf brannte das Magnesium. Das entzündete se inerseits eine kleine Thermitladung. Das Thermit brannte sich durch das Acryl und löste den Plastiksprengstoff aus.
    Die Sprengladungen explodierten nicht exakt gleichzeitig, auch wenn der Attentäter das gehofft hatte. Die unterste detonierte eine halbe Sekunde vor den anderen und hob den

Weitere Kostenlose Bücher