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BattleTech 17: Natürliche Auslese

BattleTech 17: Natürliche Auslese

Titel: BattleTech 17: Natürliche Auslese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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und…«
    »Und?«
    Sie stand auf und zog Nelson hoch. Sie stützte ihn und half ihm in ihre Kabine. »Und morgen springen wir nach Deia. Am Vorabend einer vermutlichen Konfrontation mit den Wölfen will ich nicht allein schlafen.«
19
    Tharkad
    Vereinigtes Commonwealth
    19. Juni 3055
    Für Karl Kole begann der Tag, an dem Melissa Steiner-Davion sterben sollte, wie jeder andere auch. Er holte ein Frühstücksmenü aus dem Gefrierschrank und stellte es in die Mikrowelle. Der Attentäter betrachtete die Schachtel, die er gegriffen hatte, und freute sich. Würstchen und Pfannkuchen, eines von Karls Lieblingsmenüs.
    Nach dem Frühstück schaltete er den Computer ein und überflog die Überschriften des Nachrichtenblatts. Anschließend duschte er. Obwohl er wußte, daß er die Rechnung nicht bezahlen mußte, ging er sparsam mit dem Wasser um. Wie üblich hängte er das nasse Handtuch über die Badezimmertür. Er zog Jeans und ein T-Shirt an, schlüpfte in seinen Parka und zog seine Mütze über die Ohren, um sich vor der Kälte zu schützen.
    Den Computer ließ er an. Karl schloß seine Wohnung sorgfältig ab, verließ das Gebäude zur üblichen Zeit und nahm wie gewöhnlich den Bus. Als er sich mit kondensierendem Atem einen Platz suchte, nickte er den übrigen Stammfahrgästen zu. Die meisten ignorierten ihn, aber eine ältere Dame lächelte ihn an. Karl erwiderte ihr Lächeln und lehnte sich zurück.
    Die Fahrt zu Freya verlief schnell und ohne irgendwelche Besonderheiten.
    Mr. Crippens Nervosität war keineswegs überraschend, aber Karl hatte nicht damit gerechnet, daß ihn sein Chef an der Tür erwarten würde. »Wo steckst du denn, Karl? Hast du vergessen, was für ein Tag heute ist?«
    »Nein, Sir, hab ich nicht.« Karl grinste unschuldig. »Ich bin so hastig aus dem Haus gegangen, daß ich nicht einmal ein Mittagessen mitgebracht habe, Sir.«
    Obwohl Frost in der Luft hing, wischte sich Crippen Schweiß vom kahlen Kopf. »Wenn du deine Arbeit anständig machst, gebe ich dir ein Mittagessen aus. Du hast bei den Vorbereitungen zu diesem Bankett die wichtigste Aufgabe. Du mußt vier Mycosia Pseudoflora umtopfen und dafür sorgen, daß sie heute mittag im Kongreßzentrum an ihrem Platz stehen.«
    »Ja, Sir. Ich werde mein Bestes tun, Sir.«
    Crippen winkte ihn verärgert weiter. »Dann mach dich an die Arbeit, Mann.«
    Karl Kole nickte und ging in die Lagerhalle. Er marschierte weiter nach hinten als normal, aber der Rest der Belegschaft hatte sich längst an seine Streifzüge durch die Halle gewöhnt. Außerdem waren alle vollauf damit beschäftigt, hundert Gestecke für das Festbankett der Frederick-Steiner-Gedächtnisbibliothek vorzubereiten. Selbst wenn irgend jemand die Zeit gehabt hätte, ihn zu bemerken, hätten sie ihn ignoriert.
    Als er am hinteren Ende der Halle ankam, wo die zerbrochenen Töpfe und unverkäuflichen Reste abgeladen wurden, ging der Attentäter in die Knie. Er sah sich vorsichtig um und überzeugte sich, daß niemand hiergewesen war. Dann schob er ein altes Werbeschild beiseite und holte einen Karton mit vier gummiversiegelten Keramikblumentöpfen hervor. Er hob sie auf, als wären sie um nichts wichtiger als irgendwelche anderen Blumentöpfe im Gebäude, wurde wieder zu Karl und marschierte an seinen Arbeitsplatz.
    Melissa Steiner-Davions Leibwächter waren erstklassig. Von dem Augenblick an, als er sich entschlossen hatte, den Auftrag anzunehmen, hatte er Filmaufnahmen seines Opfers studiert. Ihre Leibwachen schirmten sie so gut ab, daß nur ein Selbstmörder dicht genug an sie herankommen konnte, um sie zu töten. Gelegenheit dazu bestand nur, wenn Melissa in eine Menschenmenge eintauchte, um ihre Untertanen zu begrüßen, aber das geschah selten und unvorsehbar. Ein Schuß aus nächster Nähe hätte sie töten können, aber es wäre nahezu unmöglich gewesen, danach zu entkommen, also schied diese Methode von vornherein aus.
    Ein Scharfschütze hätte sie vielleicht aus größerer Distanz erschießen können, aber auch ein derartiges Unternehmen wurde durch Melissas Beschützer sehr erschwert. Sie besetzten alle erhöhten Positionen bei ihren öffentlichen Auftritten. Ihre Reiserouten wurden nie vorher bekanntgegeben, und wenn auch nur das Gerücht umging, wo sie auftreten und wie sie eintreffen würde, warf der LNC die Vorbereitungen in letzter Sekunde um. Es war pure Idiotie, auf eine günstige Gelegenheit warten zu wollen.
    Wenn die Aktionen des Archons in irgendeiner Weise

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