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BattleTech 18: Das Antlitz des Krieges

BattleTech 18: Das Antlitz des Krieges

Titel: BattleTech 18: Das Antlitz des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Kubasik
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von denselben Vorfahren abstammen wie wir, nichts Menschliches mehr an sich haben. Sie haben keinen Respekt mehr vor dem Leben. Sie beten nur noch den Krieg an. Manche sagen, wir müssen sie mit ihren Mitteln bekämpfen, auf ihre barbarische Stufe hinabsteigen. Ich sage: Nein, das dürfen wir nicht. Wenn wir wie der Feind werden, gewinnt der Feind, gleichgültig, wie die Schlacht ausgeht. Wir müssen uns bereithalten, gegen die Clans zu kämpfen, und wir müssen uns bereithalten, gegen die anderen verzweifelten Nachfolgerstaaten zu kämpfen, die uns umgeben, aber wir müssen auf unsere Art gegen sie kämpfen.«
Marik machte eine Pause und drehte sich langsam auf der Plattform an der Spitze der Säule um, blickte in die Augen der ihn umgebenden MechKrieger. »Wir müssen dem treu bleiben, was wir als richtig erkannt haben. In den letzten Jahrhunderten haben wir Schritte unternommen, unsere Art vor der Ausrottung zu bewahren. Jetzt stehen wir wieder am selben alten Scheideweg. Wollen wir weiter auf die in der Ares-Konvention etablierten Ziele hinarbeiten, oder wird uns die Ausbreitung der Gefechtstechnologie in die Tage des totalen Kriegs zurückwerfen?«
»Und was sollen wir Ihrer Meinung nach tun?« rief ein Bär von einem Mann namens Gainard.
Masters blickte zu Thomas Marik hoch. Er schien einen Augenblick aus dem Gleichgewicht geworfen, aber das konnte nur jemand erkennen, der ihn so gut kannte wie Masters. Für alle anderen mußte Thomas vollkommen beherrscht erscheinen.
»Ich habe euch hier zusammengerufen, um euch ein Angebot zu machen. Ihr wißt natürlich, daß das Antlitz des Militärs sich rapide verändert. Die Zeit der MechKriegerfamilien nähert sich ihrem Ende. Schon bald wird der edle Titel des MechKrieger nicht mehr durch die Generationen vererbt werden, sondern jedem zugänglich sein, der eine entsprechende Akademie besucht. MechKrieger werden von den gleichen Organisationsstrukturen aufgesogen wie die blutlosen Militäreinheiten der Vergangenheit.«
Viele der versammelten MechKrieger wurden unruhig. Thomas hob die Hand. »Ich rede nicht der Anarchie das Wort. Natürlich brauchen wir Organisationseinheiten. Aber MechKrieger sind keine einfachen Soldaten, und dazu wollen die Welten der Inneren Sphäre euch machen. Früher war ein Mech wertvoll und kostbar, und er machte seinen Piloten zu einer außergewöhnlichen Gestalt für die gesamte Innere Sphäre. Heute macht die Technologie BattleMechs billig und alltäglich, und für ihre Piloten gilt das gleiche.« Wieder ging ein Raunen durch die Menge, aber es war kein Protest, sondern das Eingeständnis einer unangenehmen Wahrheit. »Denkt an Solaris VII, eine Welt, deren Prinzip es ist, die Kunst der Mechkriegsführung auf eine billige Volksbelustigung zu reduzieren. Das ist es nicht, was wir wollen.« Hier nickten die MechKrieger beifällig, und ein Teil von ihnen unterhielt sich leise und bekräftigte Thomas’ Besorgnis. »Ich biete euch folgendes. Ich biete euch einen Platz in meinem neuen Ritterorden, den Rittern der Inneren Sphäre.«
Diesmal ging ein lautes Raunen durch das Rund der Krieger, und Masters lächelte. Thomas tat es ihm gleich. Bis zu diesem Augenblick hatten sie den Namen geheimgehalten.
»Ich weiß«, erklärte Thomas, »es ist ein hochtrabender Titel, denn ich kann nur für die Liga Freier Welten sprechen. Aber ich habe diesen Namen gewählt, weil meine Ritter für alle MechKrieger stehen werden, die glauben, daß ein Krieger von der niederen Politik vergänglicher Kriegsfürsten frei und nur den Idealen seines Berufs verpflichtet sein sollte. Diese Ideale gelten weit über die Grenzen der Freien Welten hinaus. Und weit über die Grenzen der Inneren Sphäre hinaus. Ja, sie gelten weit über das Fleisch hinaus, das unsere Seelen an sich fesselt. Diese Ideale existierten vor unserer Zeit, und sie werden bis in alle Ewigkeit existieren. Es sind die Ideale, die sich in unseren Religionen, unseren Philosophien und unseren Erzählungen widerspiegeln. Wir können nur versuchen, sie in unserem Leben zu repräsentieren, so wie ihr, ihr alle, versucht, sie in eurem Verhalten als MechKrieger auszudrücken.«
Thomas machte eine weitere Pause und ließ den Blick über die versammelten Krieger schweifen. Dann sprach er mit tiefer, hallender Stimme weiter. »Wenn ihr in diesem Leben mehr sein wollt als einfache Männer und Frauen, schließt euch meiner Sache an. Ich frage euch jetzt, wer folgt mir nach?«
3
    Mariks Palast
Atreus

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